Die Nifty`s in der Remise Bludenz

Mit den Nifty`s gastiert am 13. November eine Band in der Remise Bludenz, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Klezmer in ein musikalisch modernes und zeitgemäßes Gewand zu hüllen. Mit einer großen Portion Spielwitz und viel Ironie übersetzen Gitarrist Fabian Pollack und seine Kollegen den traditionellen Sound jüdischer Wandermusikanten in eine zeitgemäße und energiegeladene Form.

 
Die Nifty`s, das sind Fabian Pollack, Michael Bruckner, Thomas Berghammer, Dominik Grünbühel und Mathias Koch. Gegründet wurde die Band im Jahre 1999. Den Fünfer einte die gemeinsame Vorliebe für den Klezmer. Obwohl aus den unterschiedlichsten musikalischen Richtungen kommend, ist es ihnen auf eine überaus originelle Art und Weise gelungen, die unterschiedlichsten stilistischen Einflüsse unter einen Hut zu bringen. Dabei wird der Begriff des Klezmer alles andere als traditionell interpretiert. Vielmehr dient er in diesem Fall, mehr als vielleicht bei anderen Ensembles, als Vehikel für die Vermengung traditioneller jüdischer Musik und osteuropäisch-orientalischer Melismatik mit Elementen moderner Strömungen wie Ska, Blues, Reggae und Country.

Selber charakterisiert die Band ihren Stil als “Unzamusik mit Ecken und Kanten, Uptempowahnsinn und Improvisation”. Die Wiener Erfolgsformation (u.a. 2006 mit dem Österreichischen World Music Preis und 2007 als Künstler des Jahres anlässlich 40 Jahre Ö1 ausgezeichnet) reduziert die jiddischen Lieder auf ihre Essenz, auf die Gefühle, welche diese vermitteln sollen. Die Nifty`s nehmen den Klezmer in seine Einzelteile auseinander und bauen ihn nach eigenen Vorstellungen um.

Das klangliche Profil des Nifty’s-Sonderwegs bilden die erdigen, aber verspielten Gitarren von Fabian Pollack und Michael Bruckner, einem eingespielten Duo der jüngeren improvisativen World-Music, weiters die mal eruptiven, mal trancehaften Trompetensequenzen Thomas Berghammers sowie die kräftigen Drums- und Bass-Dialoge Mathias Kochs und Dominik Grünbühels, welche eine der Melodiesektion gleichberechtigte Soundfront eröffnen. So spannt sich der Bogen von der ursprünglichen Spielweise hin zu einer emotionsgeladenen, kraftvollen, neuen Interpretation. Dennoch, trotz aller Experimentierfreude bleibt die Band den Klezmer-Wurzeln treu.(mt)