Die Jeunesse stellte ihr Abo-Programm 2010/11 für Wien vor

Bereits seit 60 Jahren ist Jeunesse als Förderverein junger Musikerinnen und Musiker österreichweit unterwegs. Neben einer umfangreichen Konzertschiene bemüht sich der Verein, der vergangenen am Freitag einen Überblick über das heurige Jahr gab, auch um Auftrittsmöglichkeiten jünger Künstlerinnen und Künstler. Mithilfe der Bank Austria konnte bereits zum fünften Mal der “Artist of the Year” ermittelt werden. Diesmal ist es die 20jährige Tiroler Flötistin Daniela Koch, die zum Saison-Auftakt im Rahmen des „Jeunesse-Tages” am 2. Oktober im Museumsquartier auftritt.“ Das meldete die Jeunesse für die apa (OTS).

Und weiter: „Neu im Angebot ist auch ein Chor für 16-25jährige, der unter dem Namen „Neue Wiener Stimmen” ab Februar kommenden Jahres auftreten wird. Geleitet wird der neue Chor, der noch Mitglieder sucht, von den beiden Chor-Experten Johannes Hiemetsberger (Professor für Chorleitung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) und Jürgen Partaj, Intendant des Summa Cum Laude International Youth Music Festivals.

Insgesamt bietet die Jeunesse in der Saison 2010/11 31 Abo-Zyklen in Wien an. Besonders beliebt sind darunter auch die Musikangebote für Kinder namens Triolino, Piccolo und Concertino im Konzerthaus. Die Jeunesse Musicales (oder: Musikalische ugend Österreichs)  wurden 1949 in Wien gegründet und sollten die durch NS-Zeit, Vertreibung und Tod entstandene Lücke im Musikernachwuchs füllen. Gegründet vom damaligen Generalsekretär des Wiener Konzerthauses Egon Seefehlner entwickelte Jeunesse zuerst spezielle Abonnementkonzerte, bei denen unter anderem Erich Kleiber oder Igor Markevitch auftraten. Alfred Brendel, Friedrich Gulda, aber auch Friedrich Cerha und Kurt Schwertsik folgten. Die Profilierung bei den Kinder- und Jugendkonzerten reicht bis in die 1970er Jahre zurück, als die Jeunesse mit der Stadt Wien gemeinsam Konzerte für Schüler aus Hauptschulen und Gymnasien etablierte. Der erste Kinderkonzert-Zyklus folgte 1981. Seit 2008 bietet die Jeunesse die Jugend-Schiene “Kic-Klassik im Club” an, eine DJ-Linie in der Lounge am Badeschiff am Donaukanal.

Neu sind die Zyklen „Vokal“ und „Moderne“, Highlights sind David Garrett und Hilary Hahn im Zyklus »Faszination Musik 1«, Martha Argerich im Zyklus »Faszination Musik 2«, oder Martin Grubinger im Zyklus »Im Brennpunkt: Junge Solisten«. Der Abo-Prospekt kann bei Jeunesse auch online angefordert werden. Die instruktive Website informiert über die einzelnen Abos und Konzerte.

Die Generalseketärin Angelika Möser, umrahmt von zwei Bank Austria-Vertretern, erläuterte vergangenen Freitag, 16. April, bei der Pressekonferenz im barocken Festsaal im Alten Rathaus für ihr Team die Intentionen der Jeunesse: „Neben vielem Bekannten finden Sie in dieser Saison auch einige für Wien neue Künstler, die wir Ihnen mit großer Freude erstmals präsentieren. Die sensationelle Pianistin Anna Vinnitskaya, das preisgekrönte Quatuor Modigliani oder der italienische Gitarrist Emanuele Buono sind hier als Beispiel zu nennen. Auch die außergewöhnliche Flötistin Daniela Koch, »Bank Austria Artist of the Year 2010«, wird Sie begeistern.

Auf das neue Abo »Moderne«, das Klassiker des 20. Jahrhunderts in den Mittelpunkt rückt, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit ebenso lenken, wie auf viele Namen, die schon in den vergangenen Jahren immer wieder für Furore im Jeunesse-Programm gesorgt haben: Martin Grubinger, Hilary Hahn, Sol Gabetta, Till Fellner oder Daniel Hope. Jubiläen feiern mit uns als langjährige Fixstarter im Jeunesse-Programm das Ensemble Amarcord Wien (10 Jahre) und die Wiener Kammerphilharmonie unter Claudius Traunfellner (25 Jahre). Große Dirigentenpersönlichkeiten wie Franz Welser-Möst, Daniel Barenboim, Zubin Mehta oder Neeme Järvi können Sie ebenso erleben wie interessante Gastorchester aus allen Richtungen: das New Zealand Symphony Orchestra, Bergen Philharmonic, das Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo oder das Orchester des Bolschoi Theaters.

Lassen Sie sich bei den »Fremden Welten« und in unseren Konzertreihen im Porgy & Bess von allerlei neuen und ungewohnten Klängen überraschen. Entdecken Sie im Liechtenstein Museum die Kunst der »Alten Meister« und im Orgelzyklus die Königin der Instrumente. Einladen möchten wir Sie bereits jetzt zur Saisoneröffnung, unserem Jeunesse-Tag im MQ, am 2. Oktober 2010. Acht Stunden Live-Musik bei freiem Eintritt! (Anm: von 14 – 22 Uhr)

Die große Vielfalt des Jeunesse-Programms lässt sich kaum in ein paar Sätzen zusammenfassen – nehmen Sie sich daher Zeit, unser Angebot zu studieren, und seien Sie herzlich willkommen in unseren Konzerten der Saison 2010|11. Wir freuen uns auf Sie!“

Etliches im Klassik- oder Kinderkonzertbereich und Opernvorstellungen in den führenden Wiener Opernhäusern ist übrigens jetzt schon ausverkauft.  Das mica freut sich, immer wieder über Schwerpunksetzungen der Jeunesse im Bereich Neue (österreichische) Musik – zuletzt etwa Hannes Löschel – berichten zu können. Schwerpunkte in der nächsten Saison: Nicht nur die Wiener Philharmoniker und Symphoniker, auch „Shooting-Stars“ unter den jungen Solisten, wie eben Martin Grubinger, auch interessante junge Streichquartett-Formationen im Brahms-Saal des Musikvereins: „Ob Beethovens exzessive Spätwerke mit ihren expressiven Klangstürmen, Ravels impressionistisches Farbenspiel oder »Romantik pur« mit Mendelssohn Bartholdy, Dvořák und Schumann: Das Kärntner Acies Quartett, das nach seinem Erfolg bei der Jeunesse als »Bank Austria Artist of the Year 2007« einen internationalen Karrieresprung absolvierte, und die besten Quartette der jungen Generation versprechen intensive Musikerlebnisse mit Meisterwerken der Kammermusik.

Das Parker Quartet – soeben mit dem renommierten Cleveland Quartet Award ausgezeichnet – gilt als Amerikas vielversprechendstes Nachwuchsquartett. Das französische Quatuor Modigliani hat für seine Haydn-Einspielung 2008 einen Grand Prix du Disque zugesprochen bekommen, und das englische Heath Quartet kommt als Gewinner des Inter nationalen Haydn Streichquartett-Wettbewerbs 2009 nach Wien. Voilà!“

Und natürlich, neben internationalen Gastorchestern  „unser“ ORF-Orchester unter dem neuen Chefdirigenten. „Béla Bartóks berühmtes »Konzert für Orchester« und das davon inspirierte packende Pendant des polnischen Komponisten Witold Lutoslawski, Alexander Zemlinskys »Lyrische Symphonie« auf Gedichte des indischen Nobelpreisträgers Rabindranath Tagore oder die gewaltigen musikalischen Bilder eines Olivier Messiaen und Dmitri Schostakowitsch: Längst haben sich die „Klassiker des 20. Jahrhunderts“ im Konzertsaal einen festen Platz erobert und begeistern ein immer größeres Publikum als musikalische Zeitzeugen, die wie „Seismographen für die Zukunft“ (Peter Eötvös) bis in unsere Zeit ausstrahlen.

‘Im neuen Zyklus »Moderne« präsentieren wir Meisterwerke des vergangenen Jahrhunderts und deren herausragende Interpreten wie Ingo Metzmacher, Peter Eötvös oder Cornelius Meister, den neuen Chefdirigenten des ORF Radio-Symphonieorchester Wien, sowie die Solisten Martin Grubinger und Carolin Widmann. Ein musikalischer Blick „zurück in die Zukunft!“.

Besonders sei von uns auch auf den Zyklus „Fast Forward“ hingewiesen, der u. a. auch ein Porträt-Konzert des kürzlich mit einem renommierten deutschen Musikpreis ausgezeichneten Wahlwieners Pierluigi Billone und von Peter Jakober umfasst: „Fast Forward. 20:21« legt seinen Schwerpunkt diesmal auf Kompositionen speziell des 21. Jahrhunderts: neueste Musik also. Zwei Porträts lassen dabei intensiveren Einblick in den klanglichen Kosmos der Komponisten Peter Jakober und Pierluigi Billone gewinnen. »ShortCuts« wiederum geben ein kaleidoskopartiges Abbild der Vielfalt zeitgenössischer Musik, das Ensemble Platypus fokussiert sein Programm ausschließlich auf Komponistinnen und das Trio Amos baut das Repertoire für seine ungewöhnliche Besetzung um drei neue Kompositionen aus. Schließlich bringt das Ensemble Nikel mit Saxophon und elektrischer Gitarre Instrumente zum Einsatz, die von Komponisten erst seit kurzem verstärkt in ihre Musik einbezogen werden. Spannende Aspekte aktueller Musik!“(Jeunesse)

Und nicht vergessen werden soll auch, dass die Jeunesse den Zyklus des Klangforum Wien ebenso anbietet (»Schluss mit traurig!« – Das Klangforum Wien macht Musik zum puren Vergnügen, u. a. mit Werken von Claude Vivier, Morton Feldman & Co.im Konzerthaus“), über den wir sicher noch gesondert berichten werden.
(hr unter Verwendung der Jeunesse-Website)

Stump | Linshalm | Scodanibbio
So 17.10.2010 | 20.00 | Wien | Porgy & Bess
Petra Stump
Klarinette, Bassklarinette
Heinz-Peter Linshalm
Klarinette, Bassklarinette
Stefano Scodanibbio
Kontrabass

»ShortCuts«
Bussotti | Sciarrino | Scodanibbio | Wennäkoski | Gander | Staud | Dienz | Sánchez-Chiong | Pironkoff jun. | Stankovski | Fuchs | Toro-Pérez

Sylvano Bussotti
Naked Angel Face

Salvatore Sciarrino
Esplorazione del bianco I

Stefano Scodanibbio
Geografia amorosa
Stefano Scodanibbio
Voyage That Never Ends
(Voyage Started)

Trio Improvisation
Lotta Wennäkoski
andas

Bernhard Gander
Neues Werk

Johannes Maria Staud
Neues Werk

Christof Dienz
Hey Driver, Cool Down The H’s

Jorge Sánchez-Chiong
for Albert Ayler

Simeon Pironkoff jun.
unstable secrets

Alexander Stankovski
Stop and go

Reinhard Fuchs
twined traces

Germán Toro-Pérez
En vilo

Porträt Peter Jakober

Sa 19.03.2011 | 20.00 | Wien | ORF RadioKulturhaus | Großer Sendesaal
Annelie Gahl
Violine, Schauspiel
Satori-Quartett

Wiebke Rademacher
Gitarre
Karl Christoph Rensch
Gitarre
Mathias Göppel
Gitarre
Michael Zeuner
Gitarre
Sylvie Lacroix
Flöte
Michael Moser
Violoncello
Krassimir Sterev
Akkordeon
Orgelpfeifenspielerinnen

NN, Chor

NN, Viola

Peter Jakober
Live-Elektronik
Peter Jakober
nach Aussen für Violine solo und Live-Elektronik
Peter Jakober
triften für Gitarrenquartett und Zuspielung
Peter Jakober
Trio für Vierteltonakkordeon, Flöte und Zuspielung
Peter Jakober
mehr, ein wenig für Orgelpfeifen, Violine und Violoncello und Live-Elektronik
Peter Jakober
Puls 2 für Violoncello und Zuspielung
Peter Jakober
Hr. Schmatz sagt: »sprache ist die höde schneite treber zeit gedacht im raum« für Chor
Peter Jakober
NN für Chor, Orgelpfeifenspielerinnen, Flöte, Vierteltonakkordeon, Violine, Viola, Violoncello und Live-Elektronik
(Kompositionsauftrag von ORF und Jeunesse)

Porträt Pierluigi Billone

Billone Trio EIS
Sa 14.05.2011 | 20.00 | Wien | ORF RadioKulturhaus | Großer Sendesaal

Ivana Pristasova
Violine
Petra Ackermann
Viola
Roland Schueler
Violoncello
Anna Clare Hauf
Stimme
Lorelei Dowling
Fagott
Krassimir Sterev
Akkordeon
Berndt Thurner
Schlagwerk

Pierluigi Billone
Mani. Stereos für Akkordeon
Pierluigi Billone
Mani. Giacometti für Violine, Viola und Violoncello

(Pause)
Ursula Strubinsky im Gespräch mit Pierluigi Billone

Pierluigi Billone
Metrio für Fagott
Pierluigi Billone
Neues Werk für Stimme, Akkordeon, Fagott und Schlagzeug
(Kompositionsauftrag von Jeunesse und ORF)

 

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