Zu einem spannenden deutsch-österreichischen Aufeinandertreffen im musikalischen Sinne kommt es am 27. September im Rahmen der vom Verein Freifeld veranstalteten Konzertreihe „Freistunde“ im mica-music austria in Wien. Die beiden deutschen Jazzer Peter Ehwald (Tenor Saxophon) und Stefan Schultze (Piano) schließen sich mit ihren österreichischen Kollegen Lukas Kranzelbinder (Kontrabass) und Mathias Koch (Schlagzeug) zusammen, um gemeinsam die weite Welt des Jazz im Geiste des freien Spiels zu erkunden. Was die BesucherInnen erwarten dürfen, ist ein abwechslungsreiches Klangerlebnis im Zeichen spontaner Grenzüberschreitungen und aberwitziger musikalischer Wendungen. Also ganz im Sinne der Veranstalter der Freistunde.
Das Schöne an einem solchen Konzert ist, dass niemand exakt vorhersagen kann, was die vier aufspielenden Protagonisten wirklich vorhaben, welch klangliches Erlebnis aus einem solchen Aufeinandertreffen erwächst. Stefan Schultze und Peter Ehwald, die sich beide in der Szene Deutschlands und über diese hinaus bereits einen Namen machen konnten, gehören wie ihre Mitstreiter zwei Mitstreiter an diesem Abend, die umtriebigen und höchst aktiven Lukas Kranzelbinder und Mathias Koch, jener Gruppe von Jazzmusikern an, die sich von der traditionellen Interpretation des Jazz schon lange verabschiedet haben. Es handelt sich hier um vier Freigeister, die sich vor allem zwischen den verschiedenen stilistischen Stühlen am wohlsten fühlen und in ihren vielen Projekten mal die eine Richtung, mal die andere einschlagen. Stets neu Herausforderungen suchend, sind die in ihrer Experimentierfreude verbundenen Instrumentalisten bestrebt, immer auch die ungewöhnlichen Wege zu beschreiten, um an ihr Ziel, der Verwirklichung der eigenen musikalischen Vision, zu gelangen.
In diesem Sinne, ist auch die Zusammenarbeit dieser vier jungen ambitionierten Musiker zu verstehen. Was sie in den Vordergrund rücken, ist die von jedem Scheuklappendenken befreite, kunstvolle und spontane musikalische Interaktion, welche im Ergebnis die unterschiedlichsten klanglichen Ausformungen zwischen Jazz, Improvisation, Neuer Musik und anderer Ansätze zeitgenössischer Musik annehmen kann. Zu erwarten ist das freie Spiel der Kräfte, das kunstvolle Zuwerfen und Weiterverarbeiten von Ideen hin zu einem packenden und vielschichtigen Musikerlebnis der nicht alltäglichen Art.
Liebhaber anspruchsvoller Klänge, die sich auch gerne mal auf vollkommen neue Sound-Erlebnisse einlassen, werden daher an diesem einzigartigen Konzertabend mit Sicherheit ihre Freude haben. (mt)