Die Eternias zu Gast in der Postgarage

Diese Band versteht es tatsächlich aufzufallen. Bunte Kostüme, ein ungewöhnlicher Gründungsmythos, der gleichzeitig quasi auch die inhaltliche und textliche Ausrichtung vorgibt, sowie Songs, die sich aufgrund ihrer Eigenheit dann doch auf erfrischende Art vom großen Rest abheben, sind inzwischen zu den Markenzeichen von Die Eternias geworden. „Sould Out“ das am Ende des vergangenen Jahres erschienene zweite Album der Wiener Formation, die von sich selbst behauptet von He-Mans Heimatplaneten Eternia zu stammen, zeigt sich einmal mehr als gelungener Versuch, Eigenwilligkeit zur hohen Kunstform zu erheben. Am 6. Feber gastieren Die Eternias in der Postgarage in Graz.

Nein, in irgendeine vorgefertigte Schublade lassen sich die Songs von Die Eternias nicht stecken.  Obwohl  die Band musikalisch in der klassischen Gitarre/Bass/Schlagzeug Rockbesetzung agiert, zeigt sie doch auch das Händchen dafür, dieser klanglich diese etwas andere Note zu verleihen. Sich nicht dem gewöhnlichen Schema F Format entlang hantelnd, formen sich Vooodoo Jürgens (Gesang, Gitarre), laUra LaPidar (Gitarre, Gesang), Ludwig van Swingeren (Schlagzeug) und Rocko Basseratti (Bass)einen Sound, der mit einer gewissen Schräge und einer klanglichen Vielfalt zu punkten weiß.

Angesagt ist eine mit Elementen anderer Stile angereicherte Version des Indierock/pop, der sich auf erfrischende Weise aus dem Rahmen des tausend Mal Gehörten fällt. Ein Umstand, der vor allem darauf zurückzuführen ist, dass sich Die Eternias bewusst keinen Einschränkungen unterwerfen. So geben die vier Kreativköpfe mal in bester (Post-) Punkmanier ordentlich Gas, um an anderer Stelle so richtig dem 60er Jahre Rock’n’Roll zu huldigen oder sich dem Reggae-Feeling hinzugeben.

Was die 2004 gegründete Truppe wirklich auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, mit den einzelnen Versatzstücken zu jonglieren und diese in spannender und abwechslungsreicher Form auf dem Punkt zu bringen. Die Songs besitzen Drive, Energie, Witz  und auch diesen irgendwie nicht greifbaren Charme, welcher sie im Resultat sehr eigenständig erklingen lässt.

Hin und wieder lassen sich leichte Linien hin zu Bands wie den Dresden Dolls oder Bonaparte ziehen, die aber nicht wirklich ins Gewicht fallen, bewahren Die Eternias, die sich textlich vorwiegend den tragisch-komischen Randfiguren der Wohlstandsgesellschaft widmen, erfreulicherweise doch stets die notwendige Distanz zu den genannten Bands. Die Band hat einfach genügend eigene Ideen, auf die sie zurückgreifen kann und dies auch tut.

Die Eternias © Johannes Staudenbauer