Diagonale Nightline präsentiert Laokoongruppe & Gustav

Wie schon in den vergangenen Jahren bieten die Veranstalter des Filmfestivals Diagonale ihrem Publikum auch heuer ein ungemein vielversprechendes musikalisches Rahmenprogramm. Ein Highlight der diesjährigen Diagonale Nightline geht mit Sicherheit am 18. März über die Bühne. Mit der Laokoongruppe und Eva Jantschitsch alias Gustav tun sich in der Grazer Postgarage an diesem Abend zwei der wohl spannendsten Acts des Landes erstmals zusammen, um gemeinsam ihre Version anspruchsvoller Popmusik zu zelebrieren.

Mit “Walzerkönig” sorgte der unter dem Name Laokoongruppe werkelnde Karl Schwamberger im vergangenen Jahr für eine der großen musikalischen Überraschungen. Auf dem Album finden sich Klassik, alpine und amerikanische Volksmusiken, allerhand Jazz und Pop, Techno sowie experimentelle Elektronik in solch unprätentiöser Weise vereint, wie man es schon lange nicht gehört hat. Vermeintliche musikalische Grenzen nimmt der Oberösterreicher schlicht und einfach als Herausforderung, diese zu überschreiten. Was natürlich zur Folge hat, dass sich seine Musik nur schwer in eine bestimmte Kategorien einordnen lässt. Am ehesten handelt es sich um eine kratzig klingende Version pathetischen Lo-Fi-Pop-Diskursschlagers. Darunter kann man sich natürlich einiges vorstellen. Auf jeden Fall kommen sie Songs Mal sehr melodiebetont und zurückhaltend daher, um dann im nächsten Moment rhythmisch pulsierend und höchst energetisch herumzupoltern.

Eva Jantschitsch zählt ohne Zweifel zu den großen Aushängeschildern der heimischen Musikszene. Bereits bei ihrem Debütalbum “Rettet die Wale” ließen sich Kritiker zu wahren Lobeshymnen hinreißen. Nicht anders verhielt es sich bei ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Zweitlingswerk “Verlass die Stadt”, das einmal mehr die unglaubliche Vielfältigkeit der Musikerin unter Beweis stellte. Vornehmlich komponiert und produziert Gustav ihre Songs am Laptop. In ihren Songs vermischt die Künstlerin teils sperrige und verspielte Beats mit wunderbaren Streicherarrangements, deren eingängige Melodien sofort im Ohr hängen bleiben. Stilistische Grenzen oder Berührungsängste kennt die Musikerin in ihrer Arbeit keine. Mit einer fast unvergleichlichen Selbstverständlichkeit vermengt Eva Jantschitsch experimentelle elektronische Elemente mit volkstümlicher Blasmusik oder Schlager. Textlich bewegt sich die Musikerin zumeist auf kritischem Terrain, ohne dabei aber ihren tiefgründigen Humor zu verlieren.(mt)