Inzwischen ein fixer Bestandteil des Filmfestivals Diagonale (22. bis 27. März 2011) in Graz ist die musikalische Schiene Nightline in der Postgarage. Wie schon in den vergangenen Jahren haben sich die Veranstalter auch diesmal alle Mühe gegeben, ein Programm auf die Beine zu stellen, welches Cineasten und Musikliebhaber gleichermaßen zufrieden stellen sollte. Geboten wird Experimentelles und Avantgardistisches genauso wie auch einfach Unterhaltsames und Tanzbares. Unter anderem dem Festival einen Besuch abstatten werden Sir Tralala am DJ Pult, das Erste Wiener Heimorgelorchester, Billy Roisz und Peter Kutin. Dazu angesagt hat sich auch die Berliner DJane Mieko Suzuki.
Ein Festival, besonders ein Filmfestival, kann aufgrund seines vielfältigen, anspruchsvollen und herausfordernden Programms schon mal ganz schön anstrengend sein. Die Konzerte im Rahmen der Nightline sollen Abhilfe schaffen. Los geht es am Mittwoch den 23. März mit dem Auftritt des Zweiergespanns kutin|roisz. Die Videokünstlerin Billy Roisz und der Soundcomposer Peter Kutin stellen im Rahmen von „SONNTAGS ABSTRAKT. die experimentellen Zwischentöne“ ihr seit einem Jahr gemeinsam betriebenes Projekt vor. Wer die bisherigen Arbeiten der Beiden kennt, kann sich ungefähr vorstellen, was auf einen zukommt. Hochexperimentelle, avantgardistische und improvisierte Klangkunst abseits aller Konventionen. Tags darauf darf bei der DJ-Performance von Sir Tralala ordentlich abgetanzt werden. Österreichs wohl eigenwilligster Musiker verwöhnt die BesucherInnen mit ungewöhnlichen Raritäten seiner Plattensammlung.
Seine ureigene Version von Popmusik präsentiert am 25. März das Erste Wiener Heimorgelorchester, eine der ungewöhnlichsten Formationen der heimischen Poplandschaft. Ungewöhnlich, weil die vierköpfige Truppe wegen ihres recht eigenwilligen musikalischen Ansatzes nicht wirklich in eine bestimme Kategorie reinpassen will. Die Art und Weise wie die vier Herren Jürgen Plank, Thomas Pfeffer, Florian Wisser, Daniel Wisser mit den Klischees der Popmusik spielen, diese persiflieren und einer neuen Kontextebene zuführen, ist einfach ganz großes Kino. Unterstützung wird das ungewöhnlich Orchester von Michael Ostrowski.
Fulminat zu Ende geht die Nightline Reihe am 26. März mit einer Nacht voller aberwitziger Techno- und House-Klänge, für die sich die in Berlin lebende und international renommierte DJane Mieko Suzuki verantwortlich zeigt. Was das Publikum erwartet Sounderuptionen, die trotz experimenteller Ansätze höchst tanzbar bleiben.(mt)
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