Destroyed but Not Defeated unterwegs

Will man heute im Indierock eine Duftmarke hinterlassen, so muss man doch schon mit etwas Besonderem aufwarten, um nicht als das tausendste Plagiat des tausendsten Plagiats durchzugehen. Destroyed but Not Defeated zeigen ganz ohne Zweifel jene Qualitäten, die notwendig sind, um eben nicht zu einem solchen zu verkommen. Das Ende des vergangenen Jahres erschienene und selbstbetitelte Erstlingswerk zeigt sich als ein schönes Beispiel dafür, dass es auch ganz ohne die sonst so üblichen Anbiederungen an einen hippen Sound geht und gute Nummern ihren Reiz besonders aus ihrer Eigenständigkeit bezieht. Ian Miller, Lelo Brossmann und Markus Reiter interpretieren die gitarrenorientierte Musik stilistisch irgendwo zwischen gelungenen Rückgriffen auf den alternativen Rock der 80er und 90er Jahre der Sorte Hüsker Dü und Dinosaur Jr. und moderneren, den eher dem Pop zugewandten Spielarten. Ein Ansatz, der den Songs einen gewissen zeitlosen Charakter verleiht. Die Gelegenheit, das Dreiergespann live zu erleben, gibt es in den kommenden Wochen mehrmals. So etwa gastiert die Band am 9. Jänner im Rahmen der BAWAG Contemporary-Reihe im Xpedit Keller in Wien.

Neben den hörbaren instrumentalen Fähigkeiten, die über das Abspielen der üblichen vier Akkorde hinausreichen, zeigen sich der aus den USA stammende Ian Miller (Schlagzeug, Gesang) und Lelo Brossmann (Gitarre, Gesang), die beiden führenden Köpfe der Band (Bassist Markus Reiter zählt erst seit Oktober 2011 zur Besetzung), auch in Sachen Songwriting sehr beschlagen. Sich eben nicht den bekannten Formaten entlang hantelnd, gestalten sie ihre Stücke überaus abwechslungsreich, was auch daran liegt, dass Miller und Brossmann im ihrem kompositorischen Stil sehr variantenreich an die Sache herangehen.

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Sich zwischen dynamischen gitarrenorientierten und von Punk beseelten Passagen und richtig entspannten und melancholisch balladesken Einlagen bewegend, entwerfen Destroyed but Not Defeated ihr eigene Version des Indie-(Post-) Rock, welche, auch wegen des sehr unterschiedlich erklingenden Gesangs der Protagonisten, in einer für dieses Genre eher ungewöhnlichen Vielschichtigkeit ihren Ausdruck findet. Wiewohl auch eine gewisse Affinität zur Einfachheit und Melodiebetontheit des Pop hörbar ist, gelingt es der Wiener Truppe dann doch diese gewisse Rohheit und Unangepasstheit zu bewahren, die den Songs letztlich auch den notwendigen und zündenden Kick geben. (mt)

Termine:
09.01. Xpedit Keller (BAWAG Contemporary), Wien
11.01. frei:raum, St. Pölten
01.02. Wakuum, Graz
28.03. Kamot, Klagenfurt
16.04. Chelsea, Wien

Foto Destroyed but Not Defeated: Nico Ostermann

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Destroyed but Not Defeated