Der unverschämt lässige Rock hat einen Namen: SHE AND THE JUNKIES

Das kommt also heraus, wenn sich eine Band musikalisch offenbar so um rein gar nichts schert. Zumindest kann man sich dieses Eindrucks nicht erwehren, lauscht man sich durch das nun erscheinende selbstbetitelte Erstlingswerk der jungen niederösterreichischen Combo SHE AND THE JUNKIES. Was die St. Pöltener Truppe zu Gehör bringt, ist mitreißender, facettenreicher und ungemein international klingender Rock’n’Roll, der so richtig schön ungehobelt aus den Boxen schallt.

Ja, über diese Truppe darf man schon ein paar Worte verlieren. Dass es She and the Junkies drauf haben, hat sich ja schon angedeutet. Spätestens seit der 2014er Debüt-EP weiß man über die Qualitäten dieser Band, die sich musikalisch doch um einiges eigenständiger positioniert als vieles, was sonst so aus dem Alternative-Umfeld kommt. Zunächst einmal lässt sich sagen, dass die Angepasstheit an den gesichtslosen und glatt gebügelten Indie-Pop in jenen Gefilden stattfindet, in denen sich She and the Junkies eben nicht aufhalten.

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Vielmehr als der St. Pöltener Vierer sich in irgendeiner Art an einen aktuell angesagten Sound klammert, spielt er sich unbeirrt und scheinbar zwanglos durch die Rockgeschichte: ein wenig Siebzigerjahre-Flair hier, ein wenig punkige Attitüde da, dann wiederum ein kleiner Abstecher in den alternativ angehauchten Britpop, um sich von dort dann sogleich dem mehr Psychedelischen zuzuwenden. Es hat alles Hand und Fuß, was Andreas Grubner (Gesang, Bass), Dominik Boria (Gitarre) und die Gebrüder Leo (Schlagzeug) und Matthias (Keyboard) Ihrybauer da abliefern. Die wirklich sehr abwechslungsreichen Nummern  zünden von der ersten Sekunde an, sie haben Kanten und treten richtig fein und rotzfrech in den Hintern.

Kein Schauspiel, einfach nur Rock

Aber es sind nicht nur alleine die außergewöhnlichen songwriterischen Fähigkeiten, die She and the Junkies aus der Masse heraustreten lassen. Während sich viele andere Formationen aus derselben musikalischen Ecke vergeblich um einen Hauch von Lässigkeit bemühen, kümmern sich Andreas Grubner und seine kongenialen Bandkollegen recht wenig um eine solche. Die vier Jungs sind es einfach, in ihren Nummern wie in ihrem Auftreten. Nichts wirkt in irgendeiner Art und Weise aufgesetzt und gekünstelt. Und genau diese Authentizität ist es auch, die der Musik von She and the Junkies den alles entscheidenden Kick verleiht.

Mit ihrem Erstlingswerk setzt das niederösterreichische Vierergespann – das in den kommenden Wochen eine ausgedehnte UK-Tour in Angriff nimmt – auf jeden Fall setzt ein dickes und fettes Ausrufezeichen, das definitiv nicht unbemerkt bleiben wird.

Michael Ternai

She and the Junkies live
04.06. The Lighthouse, Deal (UK)
05.06. Forty Two, Worthing (UK)
06.06. The Golden Fleece, Nottingham (UK)
07.06. The Bierkeller, Leeds (UK)
09.06. The Red Lion BS5, Bristol (UK)
10.06. The Diamond, Sutton in Ashfield (UK)
11.06. Bannersman Bar, Edinburgh (UK)
12.06. The Shed, Leicester (UK)
13.06. Club Rock, Carlisle (UK)
14.06. The Railway Vue Pub, Cambridge (UK)

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