Der Nino aus Wien zu Gast im Fluc

Die heimische Popmusikszene hat in den letzten Jahren ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Ein Künstler, der mitten drin statt nur dabei war und ordentlich viel Staub aufwirbeln konnte, ist der Singer/Songwriter Der Nino aus Wien. Quasi aus dem Nichts auf der Bildfläche erschienenen, zählte er ohne Zweifel zu jenen Acts, welche die Gunst der Stunde genutzt und sich in die Herzen der heimischen Musikfans gespielt haben. Der Liedermacher, zu dessen Förderern Robert Rotifer und Ernst Molden von Robert Rotifer im Rahmen des Popfests 2010 in Wien quasi mit dem Ritterschlag bedacht worden ist, gibt am 20. Mai im Wiener Fluc einmal mehr eine Kostprobe seines Könnens.

Der Nino aus Wien ist kein virtuoser Könner an seinem Instrument. Ja und singen können vermutlich auf viele KünstlerInnen besser.  Aber dennoch, der 22-jährige Liedermacher besitzt das gewisse Etwas, das ihn von vielen seiner KollegInnen unterscheidet. Seine Songs strotzen nur so vor Originalität und Eigenständigkeit. Bei ihm wirkt nichts aufgesetzt oder vorgegaukelt, hinter ihm steht keine große Wirtschaftsmaschinerie, welche sein Schaffen in die „richtigen Bahnen“ lenkt.

Bislang hat der junge Songwriter mit „The Ocelot Show“ und „Down in Albern“ zwei Alben veröffentlicht, die von den Kritikern des Landes durch die Bank mit Lobeshymnen bedacht worden sind.  Einer der großen Bewunderer des introvertierten Künstlers ist auch der renommierte österreichische in London lebende Musiker und Journalist Robert Rotifer, der große Stücke auf den jungen Wiener hält. Er lässt kaum eine Gelegenheit aus, den jungen Liedermacher in Interviews oder anderen Beiträgen positiv hervorzuheben.

Wobei die musikalischen Zutaten vom Nino aus Wien simpler nicht sein können. Eine Gitarre, seine Stimme und wunderbar poetisch „morbide“ Texte, in denen Alltagsbanalität und Weltklasse-Dichtkunst in einzigartiger Weise aufeinandertreffen. Auch zeigt er, ganz gegen den Trend, keinerlei Scheu vor dem Austropop.

Bewundernswert ist auch das Tempo mit dem der Liedermacher sich von einem Geheimtipp zu einer fixen Größe der heimischen Songwriterszene entwickelt hat. Ganze zwei Jahre sind seit dem Debüt vergangen und schon wird Nino als einer der heißesten Aktien gehandelt. Wobei den Künstler selbst der ganze Rummel wohl am wenigsten tangiert. Zumindest hat dies ganz stark den Anschein. (mt)