Nach einer erfolgreichen Best-of-CD im Winter veröffentlichte DER NINO AUS WIEN am 1. April 2016 die EP „Adria“ (Problembär Records). Der Wiener Mundart-Musiker ist mittlerweile einer der Lieblinge der österreichischen Musikszene – nicht ohne Grund, denn seine Lieder sind immer wieder Highlights.
Die Texte der EP „Adria“ hat Der Nino aus Wien nach eigener Aussage an der Adria geschrieben – deswegen auch der Name. Das Album ist schon das zehnte, das er herausbringt: Zwischen 2008 und 2016 produzierte er manchmal allein, manchmal gemeinsam mit anderen Musikerinnen und Musikern viele schöne Lieder, die des Öfteren in den Charts waren. Mit „Unser Österreich“, welches er gemeinsam mit Ernst Molden machte, war er 2015 sogar auf Platz drei der österreichischen Charts. Doch auch nach so vielen Alben und Liedern ist Der Nino immer noch Der Nino, er bleibt seinem Stil treu und erfreut seine Fans von Jahr zu Jahr mit neuen Texten und Melodien.
„Weil diese Donau fließt so lang, das i fast nimma zuaschaun kann“
Das Album ist zwar typisch Nino, aber irgendwie bringt er dieses Mal mehr Pop-Elemente ein und singt fröhlicher als sonst. Wenn man das zum Beispiel mit einem fröhlichen Lied wie „Der schönste Mann von Wien“ vergleicht, dann ist die Stimmung auf dem Album „Adria“ irgendwie anders. Es ist nicht so skurril wie sonst, mehr Sommer-Musik und um einiges leichter bzw. lockerer als die letzten seiner Lieder. Die Songs auf der EP handeln wie sonst auch großteils von Wien oder von dem Ort, an dem er den Song geschrieben hat. Doch auch wenn die Songs nicht traurig sind, ist immer ein Hauch Nostalgie und Melancholie dabei, was dann wieder typisch für den Nino aus Wien ist. Nichts ist voll und ganz lustig, es muss auch immer etwas traurig sein.
Natürlich sind nicht alle sechs Lieder der EP fröhlich: Der dritte Track des Albums heißt „Winter im April“ und passt nicht nur hervorragend zur derzeitigen Wetterlage, sondern ist auch so trist wie das Wetter. Musikalisch hat sich Der Nino auf diesem Album sicher weiterentwickelt: Die Gitarrenparts sind viel „cleaner“ als auf den letzten CDs, er hat in jedem Lied einen Refrain eingebaut, obwohl er ja eigentlich eher der „Strophen-Typ“ ist, wie er in einem Interview einmal sagte. Die Single „Praterlied“ ist von der Atmosphäre her lustig und vom Text her … schwer zu bewerten. Einerseits vielleicht etwas ironisch, andererseits irgendwie treffend für den Prater und den Praterstern und dessen Umgebung. Das Lied, das am meisten nach Adria klingt, ist „Überall das Meer“, die Nummer zwei auf der EP. Auch hier sind die Texte eher nostalgisch angehaucht, obwohl die Melodie eigentlich nicht traurig ist. Diese Kombination zwischen Text und instrumentaler Untermalung ist äußert reizvoll und passt wirklich gut zum Nino.
„Adria“ ist sowohl eine erheiternde als auch ernüchternde Alltagsbeschreibung mit runden Ecken und Kanten, die man sich immer wieder gerne anhört und die super zum hoffentlich bald kommenden Sommer passt. Den Nino kann man in nächster Zeit in ganz Österreich, aber auch in Deutschland live sehen – das nächste Mal am 27. Mai 2016 beim Donaukanaltreiben in Wien.
Antonia Seierl
Der Nino aus Wien live
27.05. Donaukanaltreiben, Wien
11.06. Poesiefestival, Berlin (DE)
15.06. Theater am Spittelberg, Wien
10.08. Music around the world/ Minimundus, Klagenfurt
13.08. Picture on Festival, Bildlein
14.08. Theater am Spittelberg, Wien
15.08. Festwochen Gmunden, Gmunden
09.09. Herbstlärm-Festival, St. Johann im Pongau
17.09. Stadtschall Festival, Schrobenhausen (DE)
29.09. Stadtsaal, Wien