DAWA – "Psithurisma"

Das zweite Album, heißt es oftmals, sei das schwerste. Besonders dann, wenn man sich mit dem Erstlingswerk die Latte schon selbst sehr hoch gelegt hat. Auf jeden Fall hat die vierköpfige Wiener Combo DAWA 2013 mit ihrem Debüt „This Should Work“ schon einmal ein richtig fettes erstes Ausrufezeichen gesetzt. Die Kritiken waren euphorisch und auch sonst konnte die Truppe einiges an Aufsehen erregen. Mit „Psithurisma“ (Las Vegas Records) soll nun der zweite meisterhafte Streich folgen.

Das mit dem Erfüllen von hohen Erwartungen ist ja so eine Sache. Es kommt ja nicht selten vor, dass Bands beim Versuch, diesen zu entsprechen, mit wehenden Fahnen untergehen. Nicht so DAWA. Die Wiener Truppe konnte dem Druck hörbar standhalten und hat mit „Psithurisma” nun ein Album abgeliefert, das wirklich in allen Belangen überzeugt. Mehr noch, es ist eines, das richtiggehend zu begeistern weiß. Warum? Weil wirklich alles passt und man die Songs, haben sie sich erst einmal eingenistet, einfach nicht mehr so schnell aus den Gehörgängen rausbekommt. Mastermind John Dawa (Gesang, Gitarre) und seine MitstreiterInnen Barbara Wiesinger (Gesang/Percussion), Laura Pudelek (Cello) und Oama Richson (Cajón/Percussion) machen schlicht und einfach auf überzeugendste Art vor, wie man aus nicht allzu vielen klanglichen Bausteinen etwas wirklich Packendes entstehen lässt.

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Starkes Songwriting

Der feingliedrige und handgemachte Acoustic-Folkpop von DAWA ist einer der sehr lyrischen Note und schallt zwischen wunderbar sanft und erfrischend schwungvoll sehr abwechslungsreich aus den Boxen. Die großen pathetischen Gesten des Pop sind das Ding anderer, der Wiener Vierer setzt vielmehr auf Authentizität ohne jede Show und fährt mit dieser Einstellung genau richtig. Die wahre Stärke von John Dawa, der sich einmal mehr mit unvergleichlicher und gänsehauterzeugender Art durch die Nummern singt, und seiner Band liegt eindeutig im Songwriting. Mit dem Händchen für Melodien und dem ausgeprägten Verständnis für doch ideenreichere Arrangements schafft es die Combo, ein wirklich jedes Stück von der Ebene des austauschbaren Mittelmaßes auf jene der wahren Klasse zu heben. Durchhänger, Füller und Wiederholungen finden sich auf „Psithurisma” keine, jeder Track erzählt seine eigene Geschichte und bewahrt sich den eigenen Charakter.

Hat es tatsächlich noch eines letzten Beweises bedurft, dass diese Band zu Größerem berufen ist, mit ihrem Zweitlingswerk hat sie diesen nun endgültig geliefert. Richtig, richtig gute Musik.

Michael Ternai
DAWA live
20.03. Salzburg/ARGEkultur (AT)
21.03. Wien/ Haus der Musik – VSA Frühlingsfest (AT)
26.03. Krems/Kino im Kesselhaus (AT)
27.03. Graz/PPC (AT)
28.03. Innsbruck/Weekenderclub (AT)
10.04. Dornbirn/Spielboden (AT)
24.04. Neusserling/Noppenair (AT)
25.04. Vöcklabruck /OKH (AT)
15.05. Zwettl/Syrnau (AT)
16.05. Linz/Linzfest (AT)