Animalisch und intuitiv, wie der Bandname schon ausdrückt, aber auch gefühlvoll und mit verspieltem Humor nehmen Andreas Kluger und Paul Plut als VIECH-Formation den Platz der Ausnahme in der Indiepop-Landschaft mit Volksrock-Einschlag ein.
Das Viech sind der in Graz tätige Sozialarbeiter Andreas Klinger und der in Wien lebende Volksschullehrer Paul Plut, live auch mit dem Schlagzeuger Christoph Lederhilger. Das Duo ist seit 2011 aktiv am gemeinsamen Musizieren, davor waren auch beide schon in getrennter Halbviech-Form eifrig mit Tonerzeugung beschäftigt. Alles fing im Ennstal an, hier machten Plut und Klinger ihre ersten musikalischen Erfahrungen, doch der große Schritt kam durch die Zusammenarbeit mit Philipp Szalay (Farewell Dear Ghost). Das im Frühjahr 2013 erschienene Debütalbum „Viech“ hält zehn Liebeserklärungen und Alltagsmärchen bereit. Es wurde besonders von FM4 sehr positiv aufgenommen und besprochen. So konnten sich VIECH in den Monaten März bis November 2013 über 40 Gigs freuen und den Fankreis erheblich erweitern. Ihr Ziel war und bleibt immer, den Gefühlen freien Lauf zu lassen und mit der Musik abzudriften, in eine lockere Pause für das überarbeitete Hirn.
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Ein ewiger Refrain
Sie selbst bezeichnen ihren Musikstil als Piratenpop, was auf ihre Art der Kooperation hindeutet: „Das Schöne am Pirat sein ist, dass wir uns gegenseitig die Ideen klauen können, um daran weiterzuarbeiten. So knöpft sich jeder die Vorschläge des anderen vor und komponiert seine eigenen Melodien und Arrangements dazu.”
Schon mit der ersten Single „Steuermann“ trichterten VIECH einen schwungvollen, Lächeln beschwörenden, hartnäckigen Ohrwurm ein, der mit seiner Ungezwungenheit einem ewigen Refrain glich. Die Veröffentlichungen erfolgten bei Sevenahalf Records. Das Zweiergespann hat wohl von Anfang an zu ihrem eigenen Stil gefunden: Sanft aber voller Energie, mitreißend, aber nicht aufdringlich, mit berührenden Textzeilen.
“Ich föhn‘ dir deine Tränen weg, das Meer kann‘s besser brauchen“
Mal ruhig und nachdenklich, mal Tanzstimmung erweckend, immer wortgewandt, witzerprobt und mit verspielter Poesie. Weicher Indie-Pop verschmilzt mit den zwei verschiedenen heiseren Stimmen der beiden Protagonisten zu einem herznahen Pop, sorgsam eingebettet in basslastige Percussion, mit verspielten Melodien die manchmal auch nur geflötet oder am Glockenspiel geplänkert werden können. Das musikalische Getier konzentriert sich auf die kleinen Wichtigkeiten und wichtigen Kleinigkeiten des Lebens, in netter, herznaher aber immer raffinierter Weise. Wortspiele lassen das Zuhören nicht langweilig werden.
Dora de Goederen
Foto VIECH: Lena Prehal
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