Das Trio Akk:zent stellt sich vor

Um eine junge Formation, die schon auf ihrem Erstlingswerk musikalisch so auftritt, als wäre sie schon viele Jahre lang mit im Geschäft, handelt es sich bei dem Trio Akk:zent. Paul Schuberth (Akkordeon) , Johannes Münzner (Akkordeon)  und Victoria Pfeil (Saxophon) , die drei Köpfe hinter diesem spannenden Projekt, zeigen trotz ihrer Jugend bereits eine Reife, die man sonst nur von den älteren Vertretern der heimischen Weltmusikszene gewohnt ist. An ihren Instrumenten über jeden Zweifel erhaben und mit dem notwendigen Gefühl fürs Komponieren ausgestattet, lassen sie, wie auch auf dem 2012 erschienenen Debüt „so oder so“  zu hören ist, Stücke entstehen, die gänzlich neue Sichtweisen auf den Begriff Weltmusik eröffnen. Stilistische Grenzen oder einengende Sichtweisen existieren im Denken der drei Protagonisten einfach nicht. Hier wird, ohne wirklich nach links oder rechts zu blicken, einfach drauf los musiziert, und das mit einer solch erfrischenden und undogmatischen Art, dass es eine wahre Freude ist. Die nächste Gelegenheit, das Trio Akk:zent live zu erleben, gibt es am 25. Jänner im Röda in Steyr.

Was Paul Schuberth, Johannes Münzner und Victoria Pfeil in ihren Kompositionen an die Spitze treiben, ist das kunstvolle Brechen mit dem vermeintlich Traditionellen. Im Trio überwinden sie, als ob es nichts Selbstverständlicheres gäbe, die musikalischen Grenzen, um sich auf diesem Wege frei für das Neue zu machen. Sie greifen auf stilistische Elemente unterschiedlichster Spielformen zurück und mixen diese zu einem Klangcocktail, der erfrischend anders ertönt, als vieles, was man sonst in dem Kontext der Weltmusik geboten bekommt.

Ihr Sound offenbart sich als Ausdruck der eigenen Offenheit. Mal wenden sich die beiden Akkordeonisten und die Saxophonistin dem Jazz zu, um im nächsten Moment einen Schwenk hin zu balkanesken Klängen zu vollziehen, mal deuten sie für einen kurzen Moment den Pop an, um ihn sogleich mit dem Tango und anderen südamerikanischen Musikstilen zu kreuzen, dann wiederum geben sie sich französisch, nur um in Folge eine Brücke hin zum fernöstlichen zu schlagen.

Ihre Musik ist eine des unbändigen Spielwitzes, der ausgeprägten Experimentierfreude und einer ansteckenden Lebendigkeit. Sie ist voller Spontaneität und vermag eben genau aus diesem Grund immer wieder mit plötzlichen Richtungswechseln und stilistischen Brüchen zu überraschen.  Paul Schuberth, Johannes Münzner und Victoria Pfeil haben mit „so oder so“ mehr als nur eine Talentprobe abgeliefert, die drei jungen MusikerInnen stehen, überzeugen sie weiterhin in diesem hohen Maße, kurz vor dem Aufstieg in die erste Liga der heimischen Weltmusikszene. (mt)

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