Am 11. Juli steht im Rahmen des diesjährigen poolbar Festivals im Feldkircher Spielboden ein überaus interessanter Konzertabend auf dem Programm, in dessen Rahmen sich mit Laokoongruppe und Binder&Krieglstein zwei der renommierteren Vertreter der heimischen Alternativ-Szene dem Publikum präsentieren.
Hinter dem Projektnamen Laokoongruppe steht Karl Schwamberger. Als quasi Ein-Mann-Formation zeigt sich der Musiker für einige der spannendsten heimischen Pop-Songs der letzten Zeit verantwortlich. Aufgewachsen zwischen Alpensee, Anton Bruckner-Symphonien, Blasmusik und Bauernjazz, deren grandios schäbige Ästhetiken ihn wohl nie ganz losgelassen haben, hat Karl Schwamberger mit seinem ersten Album “Walzerkönig” ein Werk geschaffen, in das unverkennbar all diese Einflüsse Eingang gefunden und sich zu kratzig pathetischem Lo-Fi-Pop-Diskursschlager zusammen gefügt haben. So finden sich in seiner Musik Klassik, alpine und amerikanische Volksmusiken, allerhand Jazz und Pop, Techno sowie experimentelle Elektronik in gänzlich unprätentiöser Weise vereint. Mal pathosgetränkt, dann wieder euphorisch pulsierend rumpeln und poltern die Stücke drauf los, als ob es kein Morgen mehr gäbe, wirken oft unfertig aus dem Ärmel geschüttelt, dann aber auch wieder wie aus einem Guss.
Wer hinter Binder&Krieglstein ein Duo erwartet, liegt falsch. Es handelt es sich hier um das Ein-Mann-Projekt des Rainer Binder-Krieglstein. Der war immer schon bekannt dafür, sich nicht auf ein einzelnes Genre beschränken zu lassen. Vielmehr lässt er verschiedenste Stile in seine Musik einfließen. Egal ob dubbige Beats und Gitarren, Jazzelemente, orientalische Klänge oder Elektronik, es scheint fast so, als gäbe es keinerlei Einschränkungen. In diesem wilden tanzbaren Stilmix findet wirklich fast alles Platz. Damit erschafft der Grazer seinen ureigenen Sound, welcher einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Man merkt bei jedem Ton, dass dieser Mann einfach Lust am Experimentieren hat. “Alles verloren” nennt sich sein aktuelles Album, welches erneut eindrucksvoll unter Beweis stellt, welch ausgezeichneter Songwriter Rainer Binder-Krieglstein. In der Person des Bucovina-Mastermind Shantel hat Rainer Binder-Krieglstein hat der Musiker jenen kongenialen Partner als Produzent für sich gewinnen können, der stets den roten Faden im Auge behaltend, den Songs die notwendige Struktur verpasst hat. In intensiver Zusammenarbeit schafften die Beiden das schier Unmögliche – nämlich Elemente aus so unterschiedlichen Bereichen wie Elektronik, Blasmusik, Pop, Reggae oder Hip-Hop unter einen gemeinsamen Hut zu bringen, ohne dabei aber die individuelle und unverkennbare Note zu verlieren. (mt)