DAS JAHR 2022 IM RÜCKBLICK

Einen Rückblick auf das Jahr 2022 verfassen? Zugegeben, das ist kein leichtes Unterfangen, startete das neue Jahr doch mitten in der Pandemie zu Lockdown-Zeiten. Kurz darauf begann das Unfassbare, ein Krieg in Europa! Haben erst Einschränkungen durch die Corona-Pandemie die Kunst- und Kulturszene nachhaltig verändert, wirkt sich nun der anhaltende Angriffskrieg in der Ukraine mit all seinen Begleiterscheinungen auf die Branche aus. Stichwort: Teuerung und Energie-Krise. Fakt ist, Konzerte zu veranstalten wird teurer und das stellt die Musikbranche vor große Herausforderungen. Und hier haben wir von der größten Herausforderung für die Menschheit, dem Klimawandel, noch gar nicht gesprochen! Hier zu handeln, den CO2-Ausstoß zu verringern und Ressourcen einzusparen ist die große Aufgabe (nicht nur) für den Musiksektor, wo sich einzelne Akteur:innen dieser bereits verschrieben haben. Es gibt Best Practices und Role Models, die wir u.a. mit Austrian Music Export zur Waves Conference 2022 eingeladen haben.

Im August 2022 verstarb mit Lothar Knessl 95-jährig ein Doyen der neuen Musik und Mitinitiator von mica – music austria der ersten Stunde. In seiner Erinnerung aus mica Perspektive schildert Christian Scheib als einer seiner engsten Mitstreiter die Zusammenarbeit mit ihm. Und wofür er ihm am meisten dankt.

Wir bedanken uns herzlich für das anhaltende Vertrauen seitens der Musikbranche und für die Unterstützung durch unsere Fördergeber, die es überhaupt erst möglich machen, unsere Tätigkeiten auszuüben. Gemeinsam werden wir uns im neuen Jahr den Aufgaben für 2023 stellen. Oder, um es mit den Worten von Attwenger zu sagen: „Es wird scho wieder woam werdn“ (Attwenger, Trikont 1997).

WORKSHOPS, KARRIERE- UND RECHTSBERATUNGEN

mica – music austria veranstaltet regelmäßig praxisorientierte Workshops mit Partnerinstitutionen in ganz Österreich. Das Workshopangebot wird laufend erweitert und den aktuellen Bedürfnissen im Musikbereich angepasst. So gab es 2022 neben unseren Kern-Themen wie „Förderungen“ und „Selbstständigkeit“ unter anderem Workshops zu diesen Themen: „Branding und Kommunikation für Artists“, „Post-Brexit UK Touring: A How-To Guide“ sowie einen Sensibilisierungsworkshop zu Anti-Diskriminierung und Anti-Rassismus. Insgesamt konnten wir über 600 Teilnehmer:innen in 37 Workshops verzeichnen.

Die Karriere- und Rechtsberatungen durch unsere Fachreferent:innen werden mit hoher Nachfrage wahrgenommen. So konnten wir dieses Jahr wieder in über 1300 Beratungen Musikschaffende mit unserer Expertise unterstützen. Die häufigsten Themen, zu denen wir beraten, sind im Praxiswissen, dem Servicebereich der Webseite, umfassend dargestellt. Hier finden sich neben den kostenlosen Musterverträgen auch Kontaktlisten zu den wichtigsten Partner:innen in der Musikbranche wie Promo- und Booking-Agenturen und Presse sowie Bundesländer-Channels.

Über die Plattform Office Ukraine – Shelter for Ukrainian Artists, die mit Fördermitteln des BMKÖS ins Leben gerufen wurde, konnten wir vertriebenen Musikerinnen und Musikern unseren Service näherbringen und individuelle Beratungen anbieten.

FAIRNESS, EXPERTISE UND DISKUSSION

Ausgehend vom Music Career Check“, einer 2021 gestarteten Videoreihe, in welcher Musikschaffende einen persönlichen Einblick in ihren Berufsalltag geben, wurde in Kooperation mit der Universität für Weiterbildung Krems eine Online-Umfrage konzipiert. Ziel der Umfrage ist es, die unterschiedlichen Berufsbilder, Tätigkeitsfelder und Beschäftigungsverhältnisse in der Musikbranche erstmals realistisch mit Zahlen und Fakten abzubilden. Diese evidenzbasierten Erkenntnisse werden in den kommenden Jahren zur Entwicklung neuer Schwerpunkte, Workshops und Weiterbildungsformate herangezogen. 

Teamforo mica - music austria
Team mica – music austria (c) Maria Frodl, 2022

Auch wir, das Team von mica – music austria, lernen laufend dazu. Heuer haben wir uns einem Diversity-Training unterzogen und seitdem bewusst Maßnahmen und Verbesserungen im Arbeitsalltag umgesetzt, sowie neue Initiativen ins Leben gerufen: von Workshop-Angeboten, über Beiträge in Panels und Konferenzen, bis hin zu Förderkriterien und einem bewussteren Umgang für einen vielfältigeren Musikjournalismus. Unsere neue Event- und Meet-up-Reihe „FIZZZ: Bursting Bubbles“ hat zum Ziel, eine Vielzahl von Menschen und Positionen zusammenzubringen, um sich mit wichtigen gesellschaftlichen Themen zu befassen, die den Musiksektor und – genau genommen – uns alle betreffen. Zu nennen ist auch die enge Zusammenarbeit mit D/Arts – Projektbüro für Diversität und urbanen Dialog.

Seit 2020 arbeitet das BMKÖS gemeinsam mit den Bundesländern und dem Kulturrat Österreich an einer Fair Pay-Strategie, ein wichtiges Thema, zu dem wir mit unserer Expertise beitragen und Informationen für unser Klientel aufbereiten. So wurde u.a. der Artikel „Mindesthonorarempfehlungen für den Musikbereich in Österreich“ auf unserer Webseite erweitert und mit ausführlichen Erläuterungen versehen. Konkrete Anwendung haben die Empfehlungen beim Fair Pay-Call des BMKÖS im Jänner 2022 gefunden. Unsere geschäftsführende Direktorin Sabine Reiter, hat ebenfalls an dem „Fairness Codex – Kunst und Kultur in Österreich“ mitgearbeitet. Damit erhält die österreichische Kunst- und Kulturszene erstmals einen festgeschriebenen Kooperationsstandard, der den Weg für mehr Fairness im Kulturbereich bereiten soll – dem wir uns selbstverständlich auch verschrieben haben.

MUSIKMAGAZIN: AKTUELLE THEMEN UND KAMPAGNEN

Mit dem Musikmagazin versorgt mica – music austria die Öffentlichkeit das ganze Jahr über mit frischen Reviews, relevanten Fachartikeln und ausführlichen Interviews aus der Musikwelt. Das am häufigsten aufgerufene Interview wurde mit der Kärntner Bassistin Julia Hofer geführt. Die nachfolgenden Plätze der „Interview-Charts“ belegen das Interview mit dem burgenländischen Produzenten und Musiker Thomas Pronai, jenes mit dem jungen Kärntner Popkünstler Oskar Haag und das mit der Wiener Poplegende Jazz Gitti. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreuten sich die beiden Porträts über die heimische Hip-Hop– und Stoner-Rock-Szene.

Das Musikmagazin ist zum einen ein wichtiger Kanal für Ausschreibungen und Wettbewerbe, zum anderen Informationsquelle zu Entwicklungen im österreichischen und internationalen Musikleben, wie rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Gesetzesänderungen. Berichte über relevante Kernthemen ergänzen das Angebot. Mit unseren Newslettern versorgen wir unsere Zielgruppen regelmäßig mit den wichtigsten Informationen und den aktuellsten Themen.

Einige Anlässe & Themenschwerpunkte:

Vor welchen Herausforderungen stehen eigentlich Musiker:innen mit Kind?In unserer Serie „Musikleben mit Kindern“ stellten wir die Frage, wie es professionellen Musiker:innen geht, wenn sie Kinder haben. 16 Musiker:innen geben darin Einblicke in ihren Berufsalltag mit Kind/ern, die Antworten fallen so individuell aus, wie es die Lebensumstände der Befragten sind. Das Thema wurde erfreulicherweise von der Ö1-Sendereihe „Intrada – Österreichs Musizierende im Gespräch“ aufgegriffen und in einer Sendung behandelt. Vermehrt haben wir uns dem Themenfeld „Musik und Gesundheit“ gewidmet – hier tun sich spannende Phänomene auf, wenn etwa Musik schlaganfallbedingte Aphasie verschwinden lassen kann oder wenn sich die Langzeitfolgen von Corona durch Singen deutlich mindern lassen, wie das etwa bei Workshops von Arts for Health zu beobachten ist.

Violetta Parisini (c) Hanna Fasching
Violetta Parisini (c) Hanna Fasching

Ende September sorgten die bekannt gewordenen Pläne zu geplanten Änderungen bei Radio FM4 und Ö1 für einen großen Aufschrei innerhalb der österreichischen Kunst- und Kulturszene. Wir wandten uns mit einem öffentlichen Aufruf an die Musikszene. In Folge versammelt das Musikmagazin das Medienecho und Petitionen sowie die Sichtweisen von Vertreter:innen der österreichischen Musikszene in Form von Statements.

Der „Release Radar“ ist eine monatlich erscheinende Auswahl an Single-Releases made in Austria aus dem Bereich Pop/Rock/Elektronik. In einer schnelllebigen Musiklandschaft gibt der „Release Radar“ all jenen, die an einer unabhängigen Auswahl aktueller Neuveröffentlichungen interessiert sind, einen kompakten Überblick. Der Release Radar ist eine Reaktion, dem Trend zunehmender Single Releases zu begegnen und bietet heimischen Künstler:innen Sichtbarkeit in Form von kurzen Besprechungen.

Wir freuen uns über das kontinuierliche Interesse – seitens der Musiker:innen, der Fachwelt und Musikliebhaber:innen – an unserem Musikmagazin und über den Austausch. Belebt wird diese Beziehung durch unsere starke Präsenz auf Social-Media. Für 2022 zeugen auch Kooperationen – u.a. mit The Gap, NÖN, BVZ und der Mitgliederzeitschrift der AKM, der AKM ton, von dem Bedarf an redaktioneller Qualität im Musikjournalismus.

MUSIKDATENBANK UND SCHREIBEN ÜBER NEUE MUSIK

Die Musikdatenbank von mica – music austria ist ein ständig wachsendes Online-Lexikon mit dem Anspruch, das zeitgenössische Musikleben in Österreich möglichst detailliert abzubilden. Sie ist eine wichtige Informationsquelle und bietet Musikschaffenden Platz für ein hochwertiges Online-Portfolio, wobei der Fokus auf den Genres Neue Musik und Jazz/improvisierte Musik liegt. Zahlreiche Komponist:innen folgten im Sommer unserem Aufruf, ihren Datensatz durchzusehen, um uns aktualisierte Informationen bekannt zu geben. Mit Einträgen zu 1476 Komponist:innen, 2236 Interpret:innen, 1237 Bands und bald 56.000 Einträgen zu zeitgenössischen Werken kann sich die Musikdatenbank sehen lassen. Anlässlich von „20 Jahre NASOM“ wurden die ausgewählten Ensembles und Bands eingearbeitet – und im kommenden Jahr als Überblick zu allen bisherigen NASOM-Acts präsentiert.

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien verfassten Studierende im Zuge einer Lehrveranstaltung musikjournalistische Textsorten mit Fokus auf neue Musik. Erste Ergebnisse sind bereits im Online-Magazin zu lesen – weitere folgen, darunter Porträttexte zu aufstrebenden Komponist:innen und Ensembles, die wiederum Eingang in die Musikdatenbank von mica – music austria finden. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten! Über das Segment „Startup Composing“ macht die Musikdatenbank aufstrebende Komponist:innen sichtbar.

MUSIKVERMITTLUNG: HAPPY BIRTHDAY, PMÖ!

Das Berufsbild der Musikvermittlung ist beinahe so vielfältig wie die Musikvermittler:innen selbst. Daher hat es sich die Plattform Musikvermittlung Österreich (PMÖ) unter der Dachmarke mica – music austria zur Aufgabe gemacht, gleich mehrere Aufgaben zu bündeln. Seit zehn Jahren stehen nun Wissensvermittlung, Weiterbildung, Vernetzung, fachlicher Austausch u.v.m. auf deren Agenda, über den Online-Channel Musikvermittlung werden Neuigkeiten verbreitet. Das Hörsensibilisierungsprojekt „Hörminute“ ist ein besonders gelungenes Musikvermittlungsprojekt für Volksschulen der Plattform Musikvermittlung Österreich. Interessierten Lehrer:innen wird im Rahmen ihres Unterrichts kostenfrei eine Online-Mediathek mit mehr als 180 Audioaufnahmen mit Lehrmaterial zur Verfügung gestellt. Seit September 2012 haben zudem fünf Tagungen und zahlreiche Workshops stattgefunden. In diesem Sinne: Happy Birthday, PMÖ!

EMX (IMPLEMENTING STEPS TO DEVELOP AND PROMOTE EUROPEAN MUSIC)

Mit dem Projekt EMX (Implementing Steps to Develop and Promote European Music) leitete mica – music austria / Austrian Music Export ein Konsortium europäischer Organisationen. Im November wurde der Abschlussbericht mit einer Analyse der erprobten Ansätze und politischen Empfehlungen an die Europäische Kommission übergeben. In dem intensiven Arbeitsjahr wurden die umfangreichen Trainingsprogramme abgeschlossen, darunter ein Workshoptag für Musikexporteur:innen in Ljubljana und Job-Shadowings. Auf diese Weise konnte auch Austrian Music Export die PRS Foundation bei ihrer Arbeit in London begleiten. Im Mai führte die erste gemeinsame europäische Handelsmission, die jemals für Musikfachleute zu einem außereuropäischen Markt organisiert wurde, nach Mexiko. Im selben Monat fand eine Erkundungsmission nach Indien statt.
Mit dem Ziel europäische Musik einem globalen Publikum nahezubringen, wurde zudem das European Music Resource Centre gegründet – eine Drehscheibe für Informationen, Einblicke und Hilfestellungen für Künstler:innen, Fachleute und Musikunternehmen entwickelt, um diese bei der Entwicklung von Musikexportstrategien zu unterstützen.

MEWEM EUROPA: MENTORING WIRKT

Seit Ende 2021 hat sich Österreich gemeinsam mit fünf anderen Ländern an den europäischen Bemühungen zur Förderung von FLINTA* in der Musikbranche beteiligt. Als Mentorinnen konnten u.a. Monika Eigensperger, Eva Fischer, Annemarie Reisinger-Treiber und Angelika Schopper gewonnen werden. Mit dem Mentoring Programm MEWEM Europa sollen strukturelle Ungleichheiten in der Besetzung von Führungspositionen in der Musikwelt systematisch aufgebrochen werden. Im Februar 2022 ging die offizielle One-on-One Mentoring Phase zu Ende, es folgten zahlreiche Workshops im Bereich Marketing, Elevator Pitches, Musikexport, Netzwerk-Skills und anderen Kernthemen der Musikbranche. Zahlreiche Netzwerktreffen u.a. bei Michels Musikstammtisch in Wien sowie in Berlin, und auf der c/o Pop in Köln folgten. 

Wir freuen uns, dass greifbare Ergebnisse für zahlreiche Mentees und Mentorinnen verzeichnet werden können: Die positiven Effekte des Mentoringprogramms reichen von internationaler Vernetzung bis hin zur Gründung eigener Unternehmen der Teilnehmerinnen – Mentoring wirkt. 

AUSTRIAN MUSIC EXPORT

Förderungen und Highlights

Einige der prägendsten Musiker:innen der Wiener Musikszene, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit, werden auf 275 lokalen Sendern des National Public Radio (NPR) in den USA ausgestrahlt. Können Träume wirklich wahr werden? Manchmal, ja! Im Frühjahr dieses Jahres reiste ein Produktionsteam der populären US-Musiksendung „World Cafe” des National Public Radio (NPR) nach Wien, um lokale Musik und Geschichten für ihre Spezial-Serie „Sense of Place” zu sammeln. Austrian Music Export hatte die Ehre, das Programm gemeinsam mit NPR’s „World Cafe“ zu kuratieren und zu organisieren. Und um den Knalleffekt zu verstärken hat sich Austrian Music Export mit Radio FM4 zusammengetan. Die Radiobeiträge sind online im Archiv nachzuhören.

Als weiteres Highlight wollen wir die herausragende Präsenz aufstrebender Nachwuchskünstler:innen auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg hervorheben. Österreich war im September 2022 mit 27 heimischen Acts vertreten – namentlich: FRIEDBERG, My Ugly Clementine, Petrol Girls, Kerosin95, Resi Reiner, Takeshi’s Cashew, Aze, Bibiza, Eli Preiss, Leftovers, Pure Chlorine, Another Vision, Grant, Strandhase, Good Wilson, Neon Neet, Berglind, Cari Cari, Esther Graf, Oskar Haag, Saló, Sharktank, Spilif, Verifiziert, YUGO, Ian Fisher und YATWA.

Zudem bespielten bei MENT Ljubljana mit FARCE, Cid Rim, C.O.R.N.!, Titus Probst, Uschi Ultra, Toupaz (ehemals Awo Ojiji), Dorian Concept, Fingers of God und Franjazzco neun Acts aus Österreich die Bühnen des exzellenten Showcase-Festivals. Eine Besonderheit war das „Elevate Takeover” durch das renommierte Grazer Pop- und Elektronikfestival Elevate – ein äußerst erfreulicher Zusammenschluss.

Über die Förderung „Focus Acts“ hat das BMKÖS 2022 zahlreiche Künstlerinnen und Künstler bei ihren internationalen Auftritten und Tourneen unterstützt. Die ausgewählten Künstler:innen für 2022 waren: AYMZ, FARCE, Florence Arman, FRINC, KUTIN, Meretrio, Purple is the Color, Russkaja, Sharktank, Sophia Blenda, Takeshi‘s Cashew und Thirsty Eyes.

Mit dem durch das BMKÖS und BMEIA geförderte Projekt „Focus Marketing“ wurde die internationale Vermarktung und Kommunikation österreichischer Künstler:innen unterstützt. Die Ausschreibung dazu wurde im März 2022 über Austrian Music Export veröffentlicht und erhielt eine große Resonanz. Die zehn Förderzusagen gingen an Aze, Bipolar Feminin, Friedberg, Good Wilson, Kerosin95, Lou Asril, Pol.D, Styrian Klezmore Orchestra und Takeshi’s Cashew.

The New Austrian Sound of Music, kurz NASOM, feierte heuer sein 20-jähriges Bestehen. Für die achte Neuauflage des langfristigen Musik-Förderprogramms des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) wurden 25 Ensembles bzw. Musiker:innen von fünf Fachjurys für die Jahre 2023/2024 ausgewählt. Sechs der Acts wurden im September 2022 bei einem feierlichen Showcase-Konzert im Wiener Porgy & Bess vorgestellt.

Weitere Festivals und Auszeichnungen

Während das für die Branche so wichtige Eurosonic Noorderslag Festival (ESNS) aufgrund der anhaltenden Pandemie in die virtuelle Welt verlegt werden musste, entspannte sich die Lage für das Festivalgeschehen im Laufe des Frühjahrs deutlich. Austrian Music Export unterstützte die Präsenz von heimischen Acts auf folgenden internationalen Festivals: jazzahead! (DE), c/o Pop (DE), Focus Wales (GB), The Great Escape (GB), Primavera Sound (ES), MENT Festival (SLO), dem Reeperbahn Festival (DE), der BIME (ES) und der World Music Expo (WOMEX) in Portugal. Detaillierte Einblicke finden sich bei Looking back at 2022, dem Jahresrückblick von Austrian Music Export.

In Österreich pflegte Austrian Music Export seine guten Beziehungen mit dem Popfest Wien, dem International Jazz Festival Saalfelden, Waves Vienna sowie dem Porgy & Bess um „Music made in Austria“ internationalen Multiplikator:innen näherzubringen. Die geballte Präsenz heimischen Musikschaffens auf dem Wiener Popfest wurde genutzt um deutschen Journalist:innen die Gelegenheit zu geben, ausgewählte Acts, die auf dem renommierten Reeperbahn Festival spielen werden, vorab kennenzulernen und zu porträtieren.

FARCE gewinnt XA Award, Waves Vienna 2022 © Patrick Münnich | www.patrickmuennich.com
FARCE gewinnt XA Award, Waves Vienna 2022 © Patrick Münnich | www.patrickmuennich.com

Das Jazzfestival Saalfelden feierte an einem langen Augustwochenende mit rund 65 Live-Konzerten mit 230 Künstler:innen aus 20 verschiedenen Nationen den Jazz in all seinen Facetten. Austrian Music Export holte 16 Promoter:innen aus Deutschland, Polen, Schweiz, Slowenien, Frankreich, Niederlande, Norwegen, Italien und Serbien nach Saalfelden. Austrian Music Export richtete die Waves Conference, die mit der erstmaligen Durchführung von Masterclasses, Workshops und Feedback-Sessions den Fokus auf Peer-to-Peer-Learning legte, aus und nutzt das Showcase-Festival, um die heimische Szene mit internationalen Playern zu vernetzen. Den XA Export Award 2022 gewann FARCE mit einer beeindruckenden Live-Performance.

Im Dezember versammelt das KICK JAZZ die aufstrebende heimische Jazz-Szene und internationale Veranstalter:innen im Wiener Jazz-Club Porgy & Bess – jedes Mal aufs Neue ein krönender Abschluss für ein Jahr zeitgenössischen Musikschaffens!

Wir verabschieden uns mit den besten Wünschen für 2023 und freuen uns auf ein Wiedersehen im Neuen Jahr!


Links:

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