„DAS GANZE BASIERT AUF EINER GEMEINSAM GELEBTEN SUBKULTUR, DIE NICHT MIT DEM STROM SCHWIMMT, SONDERN VERSUCHT, IDEEN AUSZUDRÜCKEN“ – MARKO MARKOVIC VON WIENXTRA IM INTERVIEW

HEAST! feiert ein Jahrzehnt voller Musik, Wachstum und Gemeinschaft. MARKO MARKOVIC, Mitbegründer dieses einzigartigen Hip-Hop-Projekts von WIENXTRA, gibt im Interview Einblicke in die bevorstehende Jubiläumsfeier und erzählt von der Entwicklung und den besonderen Momenten, die die Veranstaltungsreihe geprägt haben. Als Freizeitangebot für Jugendliche schafft HEAST! seit Anbeginn einen sicheren Ort, in dem junge Künstler:innen ihre Fähigkeiten entfalten und ihre Stimmen Gehör finden können.

Ihr zelebriert zehn Jahre HEAST!, wie feiert ihr das Jubiläum?

Marko Markovic: Am 10. September steigt die Party. Um 16 Uhr starten wir mit einem Workshop und ab 19:30 Uhr beginnt die offene Bühne. Wir glauben, dass eine große Party, bei der Hip-Hop zelebriert wird und wir unser vielfältiges Angebot präsentieren können, am adäquatesten ist. Das ist einerseits der Wissenstransfer: Zu Beginn wird Kid Pex einen Workshop leiten, der sich der Community widmet. Was bedeutet es, sich gegenseitig zu stärken im Hip-Hop? Danach werden die unterschiedlichen Entwicklungsstufen durch vier zehnminütige Slots bis zu den Extended Slots der Podiumgewinner:innen mit Locke und Divided Black nachgezeichnet, die von der Szene schon mal Props bekommen haben. Den krönenden Abschluss macht EsRap, die bei HEAST! schon Workshops gehalten hat. Wir spannen dann den Bogen, wohin das Denken von Hip-Hop als Solidarische Subkultur hinführen kann. Natürlich werden wir auch Special Guests haben, die zwischendurch ein paar Worte sprechen. Es ist auch eine Gelegenheit, allen Danke zu sagen, die das Projekt vorangetrieben haben. Wir haben beschlossen, wir bleiben feiern im B72, wo alle unsere HEAST! Abende stattfinden. Wir wollen es authentisch halten, das ist ein Wert im Hip-Hop.

Wie läuft ein klassischer HEAST! Abend ab?

Marko Markovic: Jeder Abend hat acht Slots, die nicht kuratiert sind. Es gibt ein Anmeldeformular im Vorfeld, es ist relativ niederschwellig. Wir stellen eine Moderation und einen DJ, der im Hintergrund auf der Bühne präsent ist und die Acts unterstützt. Man kann auf USB-Stick eigene Beats mitnehmen, oder ohne kommen. Roland König, der DJ King von den Deine Mutter Studios unterstützt uns seit acht  Jahren durch die Abende. Das zweite Gesicht, das auf der Bühne präsent ist und den Abend immer perfekt begleitet, ist die Moderatorin Ana Ryue. Sie gibt konstruktives Feedback und interviewt die Artists auf der Bühne. Die Moderation ist eine durchaus anspruchsvolle Rolle, weil wir als WIENXTRA HEAST! als einen Safe-Space definiert haben, wo rassistische, sexistische, antisemitische, homophobe, drogen- oder gewaltverherrlichende Texte tabu sind. Wir definieren Hip-Hop als eine respektvolle Subkultur und achten darauf, dass auf dieser Bühne keine Texte gebracht werden, durch die sich Einzelne im Publikum unwohl fühlen. Die Moderation greift bei Verstößen ein. Im Regelfall sind es Graubereiche, grade im Hip-Hop werden Grenzen ausgelotet. Dem begegnen wir trotzdem wertschätzend und auf Augenhöhe. Bei extremen Fällen stoppen wir den Track und sagen: ‘Hey, das hat hier null Platz.’ Aber dadurch, dass es HEAST! seit 10 Jahren gibt, hat sich unsere Policy schon herumgesprochen. Einen gewissen Schwall an Leuten erreichen wir mit unserer offenen Bühne auch überhaupt nicht, weil sie wissen, sie brauchen bei uns mit ihren Texten nicht aufzutauchen. Am Ende jedes abends gibt es eine Freestyle-Session.

Für den Freestyle-Part braucht man sich aber nicht anmelden?

Marko Markovic: Genau, da muss man sich nicht anmelden. Und beim Freestyle-Part sind wir mit der Altersgrenze auch nicht so streng.

Da gibt’s auch keine Regeln, wie lang wer Freestylen darf?

Marko Markovic: Der Cypher läuft nach eigenen Regeln und es gibt keine festgelegte Dauer. Die Performer des Abends machen sich das untereinander aus. Es gibt die Cypher-Regel, acht Bars sind normal und dann gibt man das Mic weiter. Das wissen die meisten, da mussten wir schon lange nicht mehr intervenieren.

Ich finde da sieht man was passiert, wenn es ganz klare Regeln gibt, es bekommt einen Flow, weil alle wissen was passieren darf und was nicht.

Marko Markovic: Ja, es ist sehr frei und es funktioniert selbstverwaltet sehr gut. Manchmal kommt auch ein Beatboxer mit rauf, das sind auch krasse Momente.

Ihr habt also eine Kultur von Conscious-Hip-Hop etabliert.

Marko Markovic: Auf jeden Fall. Wir erreichen aber auch Jugendliche, die einfach nur Lust haben zu rappen und nicht unbedingt deepe Themen angehen wollen oder coole Party-Acts, die einfach tanzen, bouncen und Moshpits machen wollen. Und dann kommen natürlich auch Themen wie Schule, Stress, Drogen – die Geschichten, die sie brauchen, um den Druck wegzunehmen. Oft thematisieren die Jugendlichen auch ihre psychischen Erkrankungen oder ihre Sucht, was okay ist, wenn es auf der Reflexionsebene passiert. Es geht nie um ‘word-hunting’, sondern um den Kontext. Manche wollen auf Battle-Rap machen, und merken dann, dass die Bühne nicht ganz das richtige Format dafür ist. Es ist also eine Breite an Themen. Vor Kurzem im Rahmen der Europäischen Jugendwoche hatten wir ein Event im B72 mit einem Workshop davor, das machen wir immer wieder. Kid Pex als Workshopleiter ließ einen kritischen Blick einfließen zum Thema EU und Solidarität. Er ist durch die SOS-Balkanroute erfahrener Aktivist in diesem Bereich. Angeregt durch seine Erzählungen haben die Jugendlichen die Themen in ihren Texten verarbeitet. Das sind immer schöne Momente, wenn waches kritisches Bewusstsein mit der Liebe zur musikalischen Subkultur zusammenfließt. Wir versuchen, das auch auf einer gesellschaftspolitischen Ebene zu denken, das ist ein wichtiges Kernelement von HEAST! Im März haben wir zum ersten Mal eine FLINTA-Edition ausprobiert, es sind viele gekommen, insgesamt sechs Acts sind aufgetreten. An diesem Abend haben sich Leute auf die Bühne getraut, die sonst nicht auftreten würden. Wir konnten mit diesem Spezialformat einer Community Raum verschaffen, die ihn sonst nicht bekommt, die aber ur Bock auf Hip Hop hat.

Bild Marko Markovic
Marko Markovic (c) WIENXTRA

Wie kann man sich für HEAST! anmelden, auch über Social Media?

Marko Markovic: Die meisten erfahren von den Terminen über unseren Soundbase-Newsletter und melden sich dann direkt über die Website an. Die Slots sind relativ schnell ausgebucht. Nur wenn danach noch Slots frei sind, bewerben wir die Anmeldung auch über Instagram. E-Mail ist auch eine Option, wenn die Slots ausgebucht sind, kann man sich auf die Warteliste setzen lassen, die kommt immer wieder zum Zug.

Ihr kommunizierst also auch per Instagram und E-Mail und habt einen direkten Kontakt zu den Teilnehmer:innen – kennt ihr die Jugendlichen dann schon?

Marko Markovic: Natürlich, es gibt unterschiedliche Zyklen, wie lang sie bei uns sind. Dadurch, dass wir ein Stepping-Stone sind, kann das sehr kurz sein. Manche bleiben auch über ein ganzes Jahr oder eineinhalb Jahre in unserem Universum. Um mehr Leuten eine Chance auf einen Auftritt zu geben, darf man sich nur jeden zweiten Monat anmelden. Ein junger Erwachsener hat uns tatsächlich zehn Jahre lang begleitet und begleitet uns noch heute.

Ihr bietet nicht nur Hip-Hop-Sessions an, auch akustisch kann man auftreten, habe ich gesehen.

Marko Markovic: Wir haben zwei sehr häufige Formate. Neben HEAST! für die Hip-Hop-Szene, haben wir auch den Acousticclub für Singer-Songwriter – der übrigens schon 20 Jahre auf dem Buckel hat. Beide sind extrem gefragt. Einmal im Jahr gibt’s zusätzlich noch die Mainstage, eine offene Bühne für Bands.

Ich habe gesehen, dass vom Acousticclub Videos auf YouTube sind.

Marko Markovic: Genau, auf YouTube gibt es Videos vom Acousticclub. Unsere Hauptkommunikationsader für die HEAST! Abende ist Instagram. Wir machen Stories und Reels, die auch für die Nachwelt sichtbar bleiben, das zeigt auch die meiste Wirkung bei den jungen Musiker:innen.

Dann können sie es auch reposten, das heißt HEAST! vernetzt die Teilnehmer:innen auch.

Marko Markovic: Auf jeden Fall, Communitybuilding ist ein wichtiges Element. Beim HEAST! hat es auch eine ganz eigene Dynamik. Obwohl sich die gesamte Community etwa jedes Jahr wieder ändert, bleibt der grundlegende Rahmen konstant. Es ist für die Jugendlichen ein Ort, wo sie zueinander finden und sich stärken können, sich Support geben, auf manchmal sehr rührende Art und Weise. Wenn jemand auf der Bühne struggled und sich schwertut, dann merkt man, dass nur Wohlwollen da ist. Das ist sehr wertvoll. Wir finden es auch wichtig, dass die Jugendlichen einen Nährboden für ihren Selbstwert und ihre Persönlichkeitsentwicklung haben, wo sie gut aufgehoben sind und niemand mit dem Ellbogen kommt.

Gibt es auch so etwas wie „Erfolgsstories“?

Marko Markovic: Da ist die Frage, wie man Erfolg definiert. Es gibt die, die eine Karriere daraus machen wollen. Sehr viele, die wir über die Jahre begleitet haben und die weiter aktiv sind, landen bei kleineren und Underground-Labels und sind eher in einer Nische zu finden.

Also wenn man Erfolg nicht in Geld misst, kann man sagen, da hat jemand seine Base gefunden und das ist ein Erfolg!

Marko Markovic: Genau, und, dass jemand ein Selbstverständnis für sich gefunden und erste Schritte und Erfahrungen auf der Bühne und mit dem Publikum gemacht hat. Ich habe das Gefühl, die Erfolge sind sehr oft Persönlichkeitsentwicklungen oder wenn jemand draufkommt, in welcher Welt sie oder er sich wohlfühlt. Wir hatten Acts, die beeindruckend waren, aber beschlossen haben, dass das Musik-Business nichts für sie ist. Die Erfolge sind oft im Kleinen, aber bedeutend. Bei unseren offenen Bühnen geht es nicht vorranging darum kommerziellen Erfolg zu ermöglichen. Die Standard-Zielgruppe sind Leute, die im B72 ihren ersten oder zweiten Auftritt haben. Das sind die Erfolge. Wir haben auch häufig Acts aus Linz, weil es so etwas dort nicht gibt. Zum Beispiel Snessia, die jetzt bei Beatzarilla eine erfolgreiche Indie-Hip-Hop-Artist ist.

Ich glaube, österreichweit ist HEAST! einzigartig.

Marko Markovic: Ja, stimmt.

Und als Jugend-Freizeitangebot verfolgt HEAST! natürlich andere Ziele als ein Label.

Marko Markovic: Es sind auch manchmal Labels oder Veranstalter:innen da und manchmal passiert daraus auch was. Aber ich habe das Gefühl, es nimmt nicht überhand. Es geht um die Sache und das Abfeiern. Das professionelle Setting ist dafür wichtig, dass es eine Bühne gibt, Licht und eine Nebelmaschine. Das Ganze basiert auf einer gemeinsam gelebten Subkultur, die nicht mit dem Strom schwimmt, sondern versucht, Ideen auszudrücken.

Es funktioniert, das merkt man, nachdem immer neue Leute kommen, es ist den Jugendlichen wichtig und spricht sie an.

Marko Markovic: Absolut, sie motivieren sich in ihrer Peer-Funktion auch gegenseitig. Sie schauen sich voneinander viel ab oder es bilden sich Kollaborationen. Es ist schön zu sehen, wie sie Ideen hin und her bouncen, das gibt es sehr oft.

Wenn jemand sich nicht traut sich anzumelden, wie würdest du die Person ermutigen?

Marko Markovic: Ich würde sagen, es gibt einen Raum, wo du dir keine Sorgen machen musst, dass dich wer disst, wenn etwas schiefläuft. Manche Entwicklungsschritte kann man nur machen, wenn man sie ausprobiert. Deshalb lieber trauen und ausprobieren – auf dieser Bühne kann nichts passieren, was du als negativ abspeicherst, und man kann es einfach nochmal versuchen. Viele machen es so, dass sie einmal auftreten, einen Blackout haben, alles schiefgeht, der Beat nicht passt – keine Ahnung. Dann gehen sie drei, vier Monate in sich, und im nächsten Halbjahr kommen sie wieder.

Also es gibt viel zu gewinnen und nichts zu verlieren.

Marko Markovic: Man kann wirklich nichts verlieren. Manchmal schüttle ich auch nur den Kopf über Leute die extrem nervös sind, dann aber voll abliefern. Wo es auch mal wichtig ist, dass sie eine Fremdwahrnehmung mitbekommen. Sehr viele kommen aus ihrem Zimmer, weil es mittlerweile so einfach ist daheim Hip-Hop zu machen und am Laptop zu produzieren. Es gibt jetzt einfach viel mehr Jugendliche, die zuhause einen Beat bauen und dazu rappen. Sie zu motivieren, es mal andere hören zu lassen, ist eine wichtige Dimension. Dieses alleine Tüfteln ist für manche perfekt, aber wenn du in die Welt raus willst, musst du es ausprobieren. Wir hatten einmal einen Act auf der Bühne, bei dem uns die Münder offen gestanden sind. Er hat uns danach erzählt, er wusste nicht, ob er sich anmelden soll, weil er nicht wirklich Hip-Hop macht. Das ist schade, wenn man merkt, dass das Genre einengend sein kann. Es ist wichtig, auszuprobieren, egal, was du glaubst, was es ist oder was es nicht ist. Komm vorbei.

HEAST! wird organisiert von der Soundbase, die ist eines von vielen Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche von WIENXTRA. Wie kann man sich das Angebot von WIENXTRA generell vorstellen?

Marko Markovic: WIENXTRA ist ein Verein und bietet qualitative, pädagogisch begleitete Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in Wien, die niederschwellig und nach Möglichkeit gratis sind, also für alle Kinder und Jugendliche zur Verfügung stehen. Auch für jene, die sich vielleicht sonst schwertun, an solche Angebote in der Schule oder ihrem Arbeitsumfeld zu kommen. Wir schaffen mit unserer Arbeit Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung, der Interessensentwicklung und des Kennenlernens von was-gib-es-alles-in-der-Welt, wo könnte mein Platz sein? Was sind die Dinge, die mich interessieren, die ich ausdrücken will? Kindern und Jugendlichen eine Stimme verleihen sind ganz wichtige Grundpfeiler von WIENXTRA, die sich auch im Konzept von HEAST! wiederfinden. Das ist der Grundtenor aller Angebote von WIENXTRA. Sei es das Kino für Kinder und Jugendliche, die Spielebox oder Jugendinfo, bis hin zum Frish. Jugendprogramm, bei dem es im Sommer gratis Workshops, Kurse und jede Menge sonstiger Freizeitangebote für Jugendliche gibt. Bei der Soundbase spezifisch haben wir das auf die Musiker:innen runtergebrochen. Es ist ein Angebot für Jugendliche, die motiviert sind und in einer freien Szene selber Musik machen wollen. Wir bieten auch Workshops zum Thema Raptexte schreiben an, Songwriting oder erste Schritte zum Musikvideo, wo wir Profis holen, die mit den Jugendlichen Ideen entwickeln. Diese Wissensvermittlung ist immer ohne einen Ausbildungskontext, sondern in einem freien, geschützten Setting. Im Sommer bieten wir hier auch mit der Musicweek eine geballte Woche voller Workshops an. Die Soundbase hat außerdem zwei Proberäume und ein Tonstudio.

Im Sommer werden von der Soundbase Preise verliehen – wie werden die Gewinner:innen ausgewählt?

Marko Markovic: Die Soundbase veranstaltet einmal im Jahr den Podium Wien Bandwettbewerb über mehrere Genres, das ist immer im Frühjahr, meistens im Mai. Da gibt es auch eine Hip-Hop-Edition, das ist ein special HEAST!. Als Preise erhalten die Gewinner:innen Fotoshootings, Tonstudio-Tage und Klangfarbe-Gutscheine. Eine Jury gibt dabei konstruktives Feedback. Die besteht aus Leuten, die in der Szene Gewicht haben und coole Perspektiven auf Augenhöhe bieten können. Die Jury reiht die Acts, daraus wird der Durchschnitt berechnet. Es zählt dabei das Gesamtpaket, wo Text und Performance hinhaut. In der Jury sitzen wohlwollende Leute, also niemand der drohend sagt: Du wirst es nie ins Radio schaffen. Das ist nicht der Spirit, den wir wollen.

Rückblickend auf zehn Jahre HEAST! – wie ist der Vergleich zum Anfang bis jetzt?

Marko Markovic: Ganz am Anfang hat es in Wien eine Hip-Hop-Szene gegeben, die sich selbstorganisiert eh gefunden hat. Als wir mit der Idee gekommen sind, ein Format aus einer Jugendarbeitsperspektive zu machen, mit pädagogischem Anspruch, hat es sowas in der Art nicht gegeben. Das war etwas, was wir gerne ergänzen wollten. Es war aber nicht klar, ob das überhaupt jemanden interessiert. Wir haben 2014 mit zwei Testabenden begonnen, die sehr gut ankamen. Ein Jahr später ist es dann als monatliches Format gestartet, zunächst nur mit einer Moderation, ohne DJ, noch nicht so professionell. Als aber klar war, dass der Bedarf da ist, haben wir beschlossen, es auszubauen. Jetzt ist Heast! ein professionell organisierter Hip-Hop-Abend, der immer mit einer Freestyle-Session abschließt.

Wie bist du zu HEAST! gekommen?

Marko Markovic: Ich habe beim Ticketschalter in der Jugendinfo gearbeitet, wo man Konzertkarten kaufen konnte, und so entstand die Idee zu HEAST!. Vor gut zehn Jahren war in Wien ein Wu-Tang-Konzert, das mit 52 € relativ teuer war, vor allem für Jugendliche – die 15- bis 16-Jährigen haben uns trotzdem die Bude eingerannt. Wir sind auch in die Jugendzentren gegangen und haben uns umgehört, welche Kultur- und Musikgeschichten gefragt sind. Jedes einzelne hat gesagt: Die eine Jugendkultur, die nie stirbt, ist Hip-Hop. Deswegen haben wir beschlossen einen Raum zu schaffen und eine Bühne für Jugendliche und junge Erwachsene aufzumachen, wo sie dieser Leidenschaft für Hip-Hop nachgehen können.

Es gibt eine Kooperation mit mica, du hast Infomaterial erstellt zum Thema Konzerte veranstalten und Urheberrecht.

Marko Markovic: Mit dem mica gemeinsam haben wir auch schon Workshops gemacht und verweisen in unserem Newsletter auch auf Angebote von mica. Die Broschüre LIVE! Konzerte spielen und veranstalten ist eine super Kooperation. Denn bei uns landen die ersten Fragen, bei euch dann die fortgeschrittenen Fragen. Dazwischen gibt es eine Palette an Infos, die ur spannend ist. Früher gab es mehr Broschüren – wie eben zum Urheberrecht – aber die Nachfrage ist zurückgegangen, es ändert sich auch sehr schnell etwas, da kommt man mit einem Printwerk nicht hinterher. Wir bereiten dementsprechend auch online Informationen mit Wien-Bezug auf. Je allgemeiner es ist, desto weniger interessiert es die Leute. Bei uns findet man zum Beispiel eine Liste mit günstigen Proberäumen, eine Liste an Locations in Wien, die für ein eigenes Konzert günstig zu mieten sind. Insgesamt kann man sich bei uns mit jeder Frage rund ums Musikmachen melden.

Danke für das Gespräch!

Sophia Olesko

++++

Links:
WIENXTRA (Facebook)
WIENXTRA (Instagram)