Es stellt sich nicht unbedingt als ein leichtes Unterfangen dar, das von dem iranisch-österreichischen Choub Quartet Dargebotene in wenigen Worten zusammenzufassen. Denn was hier regiert, ist das kunstvolle Spiel mit der stilistischen, klanglichen und kulturellen Vielfalt, welche die Musik im Grunde genommen ausmachen. Das aus dem Gitarristen Mahan Mirarab, der Sängerin Golnar Shahyar, dem Bassisten Martin Heinzle und dem Schlagzeuger Klemens Marktl bestehende Vierergespann setzt so ziemlich alle Grenzen außer Kraft, welche vermeintlich zwischen den verschiedenen Spielformen und Klangtraditionen vorherrschen und formt sich eine ganz eigene musikalische Sprache, die vor allem eines ist: vielfältig.
Das Choub Quartett, das 2011 von Mahan Mirarab und Golnar Shahyar gegründet wurde, überwindet musikalische Gegensätze, lässt die persische Musik auf den europäisch geprägten Jazz treffen und würzt das auf diesem Weg Entstandene noch mit einer mit südamerikanischen und afrikanischen Rhythmen. Was die vier Beteiligten entstehen lassen, ist eine mitreißende und sehr vielschichtige Form des Ethnojazz, der, und das ist das besonders Schöne an dem Musikentwurf des Vierers, in diesem Fall wirklich in keinem Moment irgendwie aufgesetzt oder bemüht wirkt.
Ganz im Gegenteil, hier wird mit einer Leichtfüßigkeit und Selbstverständlichkeit zu Werke gegangen, die man nur selten zu hören bekommt. Das Quartett jongliert mit viel Spielwitz und außergewöhnlichen instrumentalen wie gesanglichen Fähigkeiten mit den einzelnen Elementen und formt in lebendiger Interaktion sehr eigenständig und innovativ erklingende Stücke, die herausfordern, zugleich aber auch emotional berühren. Die iranisch-österreichische Formation erschafft also an facettenreiche Musik für den Kopf wie auch für die Seele.
Die Musik des Choub Quartets ist eine der vielen Klangsprachen, eine die sich auf verspielte und gefühlvolle Art erschließt. Wirklich einem bestimmten Genre zuordnen lässt sich der Stil des Vierergespanns nicht, was aber überhaupt nicht stört, erwächst doch gerade aus diesem Umstand der besondere Reiz ihrer klanglich sehr farbenfrohen Stücke. (mt)