Das neue Musiktheaterstück „Das Budapest Verhör“ von Thomas Desi behandelt das Schicksal des ungarischen Filmstars Katalin Karády, die trotz kometenhaften Aufstiegs im ungarischen Film schließlich Opfer der deutschen Gestapo wurde und ihre Heimat verlassen musste. Premiere feiert das Stück am 3. Mai im Theater Nestroyhof/Hamakom. Als „Ergänzung“ zur neuen ZOON-Musiktheater-Produktion wird ebenfalls im Theater Nestroyhof am 2. Mai die erste deutschsprachige Publikation über die ungarische Filmdiva Katalin Karády präsentiert.
Budapest, Frühling 1944. Ein mondäner Hausball mit Katalin Karády, der angebeteten Filmdiva und Geliebten eines Geheimdienstgenerals. Werden die Grenzen zwischen ihren Filmrollen als Film-Noir Vamp, ihrem Diva-Dasein und den verborgenen Hilfsaktionen für Verfolgte den Gestapo-Verhören standhalten…?
„Das Budapest Verhör“ von Thomas Desi dramatisiert diesen Konflikt zwischen öffentlicher und privater Person, zwischen virtuellen und wirklichen Rollen in einem neuen Musiktheater. Dafür bildet die von ZOON wiederentdeckte Filmmusik-Partitur von Tibor Polgár zum ersten und erfolgreichsten der 22 Filme mit Katalin Karády, „Tödlicher Frühling“, live gespielt, die musikalische Grundlage.
Katalin Karády (1910 Budapest – 1990 New York) vollzog zwischen 1939 und 1944 einen kometenhaften Aufstieg im ungarischen Film, konnte aber nach dem Krieg ihre Karriere nicht fortsetzen, emigrierte 1951 zunächst nach Brasilien, später nach New York, wo sie als einfache Angestellte eines Modesalons lebte. Katalin Karády, als siebtes Kind eines armen Schuhmachers in einem Vorort von Budapest geboren, hätte im vergangenen Jahr ihren 100. Geburtstag gefeiert und wird für die Rettung einer Gruppe von Kindern vor einem Erschießungskommando seit 2004 vom Yad Vashem zu den „Gerechten unter den Völkern“ gezählt. Zum Stück erscheint ein Begleitband zu Katalin Karády.
Mit Eszter Hollósi, Schauspiel & Nina Plangg, Mezzosopran
Gottfried Falkenstein, Erik Leidal, Ernst-Christian Mathon, Bartolo Musil, Roman Maria Müller und Mia Krieghofer
Orchester Ensemble Wien Klang, Leitung Azis Sadikovic
Alexandre Bellenger (Paris), Turntables
Stück und Regie: Thomas Desi
Dramaturgie: Walter Eckermann
Licht: Harald Michlits
Kostüm: Angela Wiedermann
Termine: 3./5./7./11./13./14. Mai 2011, 20:00 Uhr
Foto: Marko Lipuš