Das 8. Popfest Wien präsentiert sein Programm

„Es gibt unzählige Popfestivals auf der Welt. Doch die wenigsten Popfestivals finden mitten im Herzen einer pulsierenden Kultur-Metropole statt“, freut sich Andreas Mailath-Pokorny über das 8. POPFEST WIEN. „Und dank einer lebendigen und vielseitigen Szene“, so der Kulturstadtrat weiter, „erfährt der Puls dieses urbanen Herzens mit rund 60 Konzerten eine ordentliche Steigerung. Denn – und das wissen wir nicht erst seit Falco – das viel gerühmte goldene Wiener Herz schlägt nicht allein für die Klassik, sondern immer schon auch für gediegene, selbstbewusste Pop-Musik.“

Popfest 2017 am Kunstplatz Karlsplatz: Ana Threat und Eberhard Forcher präsentieren an die 60 Live-Acts von 27. bis 30. Juli

Erneut verwandelt sich der Wiener Karlsplatz Ende Juli in ein pulsierendes Festivalgelände für die Vielfalt der heimischen Musikszenen. „Das Popfest will heuer mehr denn je musikalische Welten von wenig bekannten Pop-Nischen bis Qualitätsmainstream miteinander verbinden“, so Festivalleiter Christoph Möderndorfer. Die ProgrammkuratorInnen Ana Threat und Eberhard Forcher haben sich genau diesen Spagat vorgenommen. „Während Eberhard als Radio-DJ und ORF-Musikscout bestens mit international und breit orientiertern österreichischen Acts vertraut ist, liegt mein Fokus auf der Erforschung von Nischen und doppelten Böden lokaler Do-it-yourself-Szenen. Das Zusammenspannen dieser vermeintlichen Extreme mag vielen als gewagt erscheinen – uns selbst ging es jedenfalls anfangs so. 2017, waren wir uns einig, würden wir uns mit dem Abbau von Grenzen beschäftigen,“ erklärt Ana Threat die Ausrichtung des diesjährigen Popfest-Programms.

Die Eröffnung der „Seebühne“ (27.7.): Hochgradiger Groove- und Energiefaktor mit Future Bass, Reggae-Dancehall und HipHop

salute (c) Pressefoto

Die diesjährige Eröffnungsshow auf der Seebühne vor der barocken Karlskirche punktet mit hochgradigem Groove- und Energiefaktor: Heißer Reggae-Dancehall mit Haltung von Mono & Nikitaman trifft auf avancierte Bass Music des 20jährigen Soundtüftlers salute, der mittlerweile von England aus im Netz der globalen Beats operiert und seine aktuelle Vokalistin Liv Dawson mit nach Wien bringen wird. Davor noch geben die Salzburger Rapper Scheibsta & die Buben die Stimmung vor.

Seebühne mit 11 Open-Air Konzerten und weitere Highlights, Pop-Experimente zum Abschluss in der Karlskirche

Nach der donnerstäglichen Eröffnung steht auf der Open-Air Seebühne am Freitag das regionale Idiom im Mittelpunkt – von den Originalen Bluatschink aus dem Tiroler Lechtal, über die weltumspannende Folklore von Tini Tramplers dreckigem Orchester, über Der Nino aus Wien bis hin zu Flut, der aktuellen Hype-Band aus Linz. Am Samstag folgen nach dem Stimmgewitter Augustin erstmals schwere, metallische Sounds gleich im Doppelpack mit Kaiser Franz Josef und Mother’s Cake, bevor die Grand Dame des neuen heimischen Pop Ankathie Koi und ihre intergalaktischen Freunde die Seebühne kraftvoll und übersinnlich beschließen. Neben weiteren Open Air Konzerten am Red Bull Brandwagen mit u.a. Lea Santee und Mirac zieht das Popfest des nächtens auch wieder in die Kunst- und Kulturhäuser des Karlsplatzes. Nachdem das brut-Theater wegen Sanierungsarbeiten am Künstlerhaus heuer nicht bespielt wird, eröffnet mit dem historischen Kuppelsaal in der Technischen Universität eine neue Popfest-Spielstätte. Jeweils am Freitag und Samstag finden dort ab 22 Uhr Spezialabende statt:

5K HD (c) Astrid Knie

Der Freitag bringt Die Buben im Pelz, Mile Me Deaf und Fauna, am Samstag werden Gustav & die Proloband Lieder aus der Proletenpassion performen und Mira Lu Kovacs im Verbund mit Kompost 3 als Supergroup 5K HD ihr brandneues Projekt vorstellen. Der TU-Prechtlsaal öffnet heuer ebenfalls schon um 22 Uhr mit täglich fünf Konzerten, darunter die Psychodelic-Rock-Legende Tav Falco‘s Panther Burns und der kompromisslose Postpunk von Bruch am Donnerstag, Live-Acts mit echtem Pop-Appeal wie Wendja, Soia, Onk Lou und Möwe am Freitag und offensiver, weiblicher HipHop von Klitclique sowie avancierte globale Elektronik von Cid Rim am Samstag. Das Wien Museum wird am Eröffnungsabend ab 21 Uhr zum stimmungsvollen Aufführungsort für den a-capella-Soulpop von Beat Poetry Club und feines Songwriting von Fräulein Hona & Bernhard Eder und Joe Traxler. Zum Popfest-Finale am Sonntag erschallen abschließend wieder die heiligen Hallen der barocken Karlskirche. Es wird ein Abend zwischen Kammermusik und Grunge, mit ausgewiesen experimentellen Musikprojekten der Thereminspielerin Pamelia Stickney, Soundscape-Bastler Dino Spiluttini, Maja Osojnik und Meaghan Burke & the Burkettes, welche ihr eben in New York produziertes Album „Creature Comforts“ erstmals in Europa vorstellen wird.

Rahmenprogramm: Talks bei den „Popfest-Sessions“ im Wien Museum, Preview auf die kommende Großausstellung „Ganz Wien – Eine Pop-Tour“

Eingeleitet werden die von mica – music austria organisierten Popfest-Sessions im Wien Museum am Samstag ab 11 Uhr erneut mit einem gut sortierten Label- und Vinylmarkt. Es folgt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit prominent besetzten Experten-Talks, u.a. zum Thema „Das Wort im Pop“ mit Teresa Präauer, Markus Binder, Tex Rubinowitz, Christopher Just, Andreas Spechtl, Hubert Weinheimer und Rana Farahani. Die Talks am Sonntag stehen ganz im Zeichen der im Herbst startenden Großausstellung des Wien Museums „Ganz Wien – Eine Pop-Tour“, zwischen den Panels spielen legendäre heimische Acts wie Al Cook, Rucki Zucki Palmencombo und Graf Hadik und die Flughunde.
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