Mit der Formation Criss-Cross ist am 5. Jänner eines der längst dienenden heimischen Jazzensembles in der Roten Bar des Wiener Volkstheaters zu Gast. Mit im Gepäck hat die Formation rund um Pianistin Adriane Muttenthaler ein brandneues Programm, das musikalisch wie gewohnt zwischen druckvollem, kammermusikalischem Jazz und freier Improvisation angesiedelt ist.
Gegründet wurde das Sextett im Jahre 1983. Nach inzwischen mehr als 25 Jahren Bühnentätigkeit im In- und Ausland zählt das Ensemble unbestritten zu den profiliertesten des Landes. Für die Musik hauptverantwortlich zeigt sich Pianistin, Komponistin und Bandgründerin Adriane Muttenthaler. Die in Kanada geborene Künstlerin vermag mit ihren Kompositionen das Publikum immer wieder aufs Neue zu überraschen. Selten verharrt sie in einer gleichbleibenden Stilistik. Vielmehr unternimmt sie den Versuch, die Grenzen ihres Klangspektrums immer wieder neu zu definieren. Das vorrangige Ziel der vielseitig interessierten Adriane Muttenthaler ist es, durch das freie Spiel traditionell festgesetzte Genregrenzen zu durchbrechen und neue Möglichkeiten zur Erschaffung von Musik zu finden.
Obwohl dem Jazz verbunden, zeigt die Musikerin dabei keinerlei Berührungsängste zu anderen Genres und lässt immer wieder stilfremde Elemente in ihre Kompositionen einfließen. So finden sich in Muttenthalers Musik genauso Anleihen aus der Klassik und Kammermusik, wie auch aus dem Funk und Swing. Verständlich, dass sich der Gesamtsound nicht an einem bestimmten Stil festmachen lässt. Die Pianistin operiert gemeinsam mit ihren Mitmusikern im freien Feld zwischen Improvisation und Komposition, zwischen freiem Spiel und traditionellen Jazzstandards. Adriane Muttenthaler ist es gelungen, eine höchst individuelle und unverwechselbare Klangsprache zu entwickeln, eine, an der nicht nur ausgewiesene Jazzliebhaber ihren Gefallen finden dürften.
Bei solchen Vorzeichen kann das Publikum einem höchst abwechslungsreichen Konzertabend entgegenblicken. Wer also Musik vom allerfeinsten präsentiert bekommen will, sollte sich das Konzert in der Roten Bar auf keinen Fall entgehen lassen.(mt)