Nach 30 Jahren erfolgreicher Schaffensphase darf man bei dieser Formation durchaus schon von einer bedeutenden musikalischen Institution der heimischen Musikszene sprechen. CRISS CROSS, das 1983 von der Pianistin und Komponistin Adriane Muttenthaler gegründete Musikprojekt, haben seit Beginn ihres Bestehens gezeigt, dass im Jazz nicht unbedingt alles in Stein gemeißelt sein muss und dass er sehr wohl auch im nichtklassischen Kontext schönste musikalische Blüten tragen kann. Grenzen, wenn es darum ging, sich auch anderen Stilen anzunähern, kannten CRISS CROSS nie, vielmehr übte sich die Truppe stets im konsequenten Überschreiten dieser und erschuf sie auf diesem Wege eine gediegene Klangsprache, die ihren Ausdruck vor allem in einer immensen musikalischen Vielfalt fand. Am 2. Dezember feiern Adriane Muttenthaler und ihre Mitmusiker das 30-jährige Bestehen ihres Projektes.
Wie immer man die Musik von CRISS CROSS auch bezeichnen mag, „Modern Jazz“ oder „Cross over“, eine wirklich eindeutige Zuschreibung in eine ganz bestimmte stilistische Kategorie wird sich wohl nie wirklich ausgehen, denn dafür agieren die in Kanada geborene Pianistin und Komponistin Adriane Muttenthaler und ihre MitmusikerInnen Christian Kronreif (Sopran Saxophon), Viola Falb (Altsaxophon), Michael Erian (Tenorsaxophon), Heinrich Werkl (Bass) und Patrice Heral (Schlagzeug, Percussion) einfach mit einer zu großen Freude zwischen den verschiedenen musikalischen Stühlen. Vom traditionellen Jazz ausgehend schlägt das sechsköpfige Ensemble immer wieder gekonnt Brücken hin zu anderen Spielformen, mal hin zur Klassik, mal zu Kammermusik, an anderer Stelle zum Funk, um von diesem letztlich dann auch zum Swing zu gelangen. Darüber hinaus verlässt das Ensemble in vielen Momenten auch bewusst die komponierten Pfade, um auch Improvisationen, die für ein noch Mehr an Abwechslung und spannender Vielfalt sorgen, Raum zu bieten.
Der Sound, welchen CRISS CROSS dieser Art entstehen lassen ist einer sehr eleganten und fließenden Note. Man weiß zwar, dass es instrumental herausfordernd und virtuos zugeht, verspürt es aber nicht, denn Adriane Muttenthaler und ihre KollegInnen gehen bewusst auf Distanz zu allem vermeintlich Kopflastigen, wodurch die Stücke jederzeit sehr zugänglich bleiben. Bei solchen Vorzeichen lässt sich ein in der Tat sehr schöner Musikabend erwarten, welcher Liebhabern anspruchsvoller Klänge definitiv viel Freude bereiten dürfte. (mt)
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