Correa/Preinfalk/Wade zu Gast im Dornbirner Spielboden

Musik verbindet – So oder so ähnlich könnte das Motto der herausragenden Musikerpersönlichkeiten Alegre Corrêa, Alioune Wade und Gerald Preinfalk lauten, wenn sie am 26. Dezember auf der Bühne des Dornbirner Spielbodens im Rahmen ihres gemeinsamen Programms “Club 906” – alle drei sind an einem 9. Juni geboren – den Versuch unternehmen, ihre auf den ersten Blick sehr weit auseinander liegenden musikalischen Wurzeln unter einen Hut zu bringen.

Dass unterschiedliche musikalische Ausprägungen für Ausnahmekönner kein Hindernis darstellen müssen, haben der aus Brasilien stammende Gitarrist und der österreichische Saxophonist bereits des Öfteren eindrucksvoll bewiesen. Obwohl unterschiedlichen Richtungen kommend, haben es die beiden Instrumentalisten verstanden einen musikalischen Draht zueinander zu finden. In ihrem neuen zwischen Jazz und Weltmusik angesiedelten Projekt werden die Beiden von dem aus dem Senegal stammenden Bassisten Alioune Wade unterstützt. Den Mann für die tiefen Töne verschlägt es nicht allzu oft nach Österreich. Zuletzt mit Joe Zawinuls Syndicate und The Syndicate. Was Alioune Wade mit seinen beiden Kollegen verbindet ist die ungemein ausgeprägte Offenheit fremden Stilen gegenüber.

Das spannende an diesem Konzert ist die Tatsache, dass hier in der Tat drei unterschiedlichste musikalische Welten aufeinandertreffen. So kann man Alegre Corrêa als einen echten Grenzgänger bezeichnen. Musikalisch in seiner Heimat Brasilien sozialisiert, erweiterte er Schritt für Schritt sein stilistisches Spektrum. In Corrêas Kompositionen vereinigen sich unterschiedlichste Elemente europäischer Jazztraditionen mit weltmusikalischen Einflüssen zu einem wunderbaren Ganzen. Hinzu kommt ein ausgeprägter Hang zur Improvisation. So erklingen die mit etlichen Spannungsmomenten gespickten Stücke niemals vorhersehbar. Und genau diese Fähigkeit ist es, die Corrêa zu einem der vielseitigsten und gefragtesten Gitarristen in Österreich macht.

Gerald Preinfalk dagegen fühlt sich vorwiegend in der Improvisation zu Hause. Für den Hans Koller Preisträger aus dem Jahre 2001 bedeutet Jazz die reine Unabhängigkeit von vorgefertigten musikalischen Strukturen. Ziel des aus Oberösterreich stammenden Saxophonisten ist es, sich ganz ohne stilistischen Zwang auf die Suche nach neuen klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten zu machen.

Vorhersagen zu treffen, in welche Richtung die drei Musiker zu gehen gedenken, ist nahezu unmöglich. Zu unterschiedlich erscheinen die stilistischen Zugänge auf den ersten Blick. Auf das Publikum wartet eine musikalische Reise, dessen Ziel bis dato noch unbekannt ist.(mt)

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