Covid-19 lässt den Festivalsommer 2020 versiegen. Der Großteil der Clubs und Konzerträume hat trotz voranschreitenden Lockerungen geschlossen. Konzerte sind derzeit vorwiegend – wenn überhaupt – im digitalen Raum zu finden. Neben den großen Pop- und Jazz-Festivals, wurden zahlreiche internationale Touren und Gigs abgesagt, Release-Termine verschoben. Wie Österreichs Musikschaffende mit der Situation umgehen, was sie beschäftigt und wie sie ihre Zeit verbringen, erfragen wir in der Serie „Corona Notizen”. Covid-19 lässt den Festivalsommer 2020 versiegen. Der Großteil der Clubs und Konzerträume hat trotz voranschreitenden Lockerungen geschlossen. Konzerte sind derzeit vorwiegend – wenn überhaupt – im digitalen Raum zu finden. Neben den großen Pop- und Jazz-Festivals, wurden zahlreiche internationale Touren und Gigs abgesagt, Release-Termine verschoben. Wie Österreichs Musikschaffende mit der Situation umgehen, was sie beschäftigt und wie sie ihre Zeit verbringen, erfragen wir in der Serie „Corona Notizen”.
Wo bist du gerade?
MOTSA: In Wien in meinem Studio!
Wo wärst du gern?
MOTSA: Bei einem lieben Freund in Kanada in der Natur.
Wie stark bist du von Konzertausfällen betroffen?
MOTSA: Es geht. Ein Festival in Tirol, auf dem ich gespielt hätte, wurde abgesagt und natürlich kommen jetzt keine Anfragen rein.
Wie gehst du mit der Situation um?
MOTSA: Ich habe viel Sauerteigbrot gebacken, Kimchi’s gemacht, Spargel fermentiert, Kombucha gemacht, meinen Tiefkühler vollgemacht mit vorgekochten Speisen, damit ich jetzt wieder lange Studio Sessions spielen kann, ohne kochen zu müssen. Ich war viel im Wald spazieren, damit ich nicht den Verstand verliere (ich habe das Glück neben dem Wienerwald zu wohnen). Aktivitäten die mir Spaß machen und mich abgelenkt haben…
Hast du die Zeit bislang genutzt, um Musik zu machen?
MOTSA: Am Anfang des Lockdowns hatte ich null Inspiration und Motivation mich ins Studio zu setzten…. Hin und wieder hatte ich dann Impulse, bei denen schöne Ideen entstanden sind, aber im Großen und Ganzen war ich musikalisch nicht in meiner produktivsten Phase. Die Stimmung, die über uns gehangen ist, hat mich einfach nicht inspiriert, sondern eher gelähmt…
Hattest du einen Release geplant, der entweder in den letzten Monaten erschienen wäre oder in den nächsten Monaten erscheinen wird? Falls ja, wie gehst du damit um?
MOTSA: Ich wollte eigentlich eine EP fertigstellen, habe es aber eben unter den Umständen, nicht geschafft… Ich war noch mitten in Aufnahmen von Vocals mit einem Freund und das war dann beim Lockdown nicht mehr möglich… Ich fange jetzt an, mich dem zu widmen!
Wie bewertest du Live-Streams?
MOTSA: Ich bin kein Fan davon. Musik gehört meiner Meinung nach auf einer ordentlichen Anlage in einem richtigen Setting genossen. Wo man auch mit anderen Menschen tanzen und zuhören kann und dadurch eine besondere Stimmung entsteht, die nie und nimmer über einen Live-Stream transportiert werden kann. Über einen Bildschirm geht viel verloren und bei mir persönlich provoziert das nur passiver Konsum. Das möchte ich für meine Musik nicht. Bei DJ Sets sehe ich das weniger kritisch…
Hast du Lust ein Online-Konzert zu spielen? Unter welchen Voraussetzungen?
MOTSA: Nein, haha.
Welche Musik hörst du zurzeit?
MOTSA: https://open.spotify.com/playlist/5wwqjjore9iEPnik7JNM2O?si=rKc4OJr5QROvV4WZmD5gRA
Wie ist deine Perspektive für die Zukunft?
MOTSA: Das ist ein großes Thema, das ich in meinem letzten Album “Perspectives” behandelt habe. Ich hoffe auf ein positive Wendung für unsere schöne Welt, aber wenn man sich das Ganze so ansieht, global, scheint unsere Gesellschaft nicht dazu zu lernen und die Geschichte scheint sich zu wiederholen…
Was wird sich verändern?
MOTSA: Das weiß ich leider nicht…
Was bräuchte es jetzt? Welche konkreten Hilfestellungen wären nötig?
MOTSA: Eine Unterstützung für alle selbstständigen Kreativen, die aufgrund der globalen Situation keine Aufträge/Auftritte etc. mehr bekommen und denen Projekte abgesagt wurden. Wir bekommen keine AMS Unterstützung und viele haben auch nicht von dem Härtefall-Fonds profitiert. Ich habe mitbekommen, dass es ab Juli eine Künstler*innen-Unterstützung geben wird. Ich bin gespannt, wer aller in die Kategorie fällt.
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