Bei den Konzerten der Reihe “CLOSE UP – Musik nah und neu” rücken die Besucher:innen
buchstäblich näher zusammen und haben die Gelegenheit in einer nahezu workshop-ähnlichen Situation mit Musikschaffenden in einen Dialog über Neue Musik zu treten und einen Blick hinter die Kulissen der Produktionsprozesse von zeitgenössischer Musik zu werfen.
DIO 15. FEB 2024 | 19:30 Uhr
FR 16. FEB 2024 | 10:00 Uhr
ELISABETH FLUNGER & INGE KAINDLSTORFER Materialstudien: Papier, Metall
Elisabeth Flunger Klang, Bewegung
Inge Kaindlstorfer Bewegung, Klang
PETRA STUMP-LINSHALM Stalltänze
Barbara Maria Neu Klarinette
Die Vermittlungskonzertreihe “Close Up” setzt sich das Ziel, nicht nur der Neuen Musik nahe zu kommen, sondern diese auch mit aktuellen Themen unserer Zeit zu verknüpfen. Ein besonders recherchiertes Konzert steht ganz im Zeichen des Themas “Natur und Nachhaltigkeit” und präsentiert eine faszinierende Verbindung von Musik, darstellender und bildender Kunst.
Im Fokus dieses Konzerts stehen Auszüge aus den “Stalltänzen”, einer zeitgenössischen Komposition von Petra Stump-Linshalm für Klarinette-Solo. Zwei ausgewählte performativ-musikalische Szenen gewähren Einblicke in den Alltag einer Bäuerin aus dem Mostviertel. Jede Szene inszeniert einen spezifischen Arbeitsprozess mithilfe eines installativen Bühnenbildes und begleitenden musikalischen Sequenzen. Die Geräusche und Bewegungen der Arbeit sowie der Umwelt integrieren sich organisch in die Komposition, gemeinsam mit den Klängen und Melodien, die Barbara Neu mit ihrer Klarinette erzeugt. Sie bewegt sich dabei von Szene zu Szene, und die performative, bildhafte und musikalische Gestaltung verschmelzen zu einer einheitlichen künstlerischen Komposition.
Barbara Maria Neu, auf einem Bauernhof im Mostviertel aufgewachsen, webt in diesem Werk ihre Erfahrungen aus dem Alltag der Frauen auf dem Land ein. Die fiktive Figur, die alleinlebende, traditionelle Landwirtin Tatiana Romanova, macht das Leben zur Musik, indem sie die Geräusche und Bewegungen ihrer Umgebung mit den Klängen ihrer Klarinette und eigenen Bewegungen zu einem ganzheitlichen Werk verbindet.
Ein weiterer künstlerischer Beitrag stammt von Elisabeth Flunger, die es meisterhaft versteht, “wertlose” Materialien wie Papier, Karton und Metallreste zum Klingen zu bringen. Gemeinsam mit der Tänzerin Inge Kaindlstorfer erforscht sie körperlich-performativ und klanglich-hörend die Möglichkeiten von Papier und Metall.
Die Auseinandersetzung mit Abfallprodukten und Resten eröffnet neue Dynamiken und Stimmungen, wobei die Objekte nicht nur zu Erweiterungen des Körpers werden, sondern auch die Imagination und Kreativität anregen. Durch die Transformation der Dinge werden die Akteurinnen zu anderen Wesen, enthüllen verborgene Eigenschaften und bringen neue Aspekte ihrer Persönlichkeit zum Vorschein. In diesem Konzert wird Abfall zu Kunst, Bewegung zu Musik und Nachhaltigkeit zu einer kreativen Botschaft.
Zum Projekt: CLOSE UP│ Musik nah und neu
Kuratiert von Irene Suchy
Das MuTh präsentiert “CLOSE UP” – Ein neues Musikvermittlungsprojekt, das Neue Musik als den Klang der Zeit zelebriert. Die Konzerte bieten eine einzigartige Verbindung von Musik und Diskurs und sind für Musikliebhaber:innen jeglicher Erfahrungsstufen konzipiert. CLOSE UP gewährt Einblicke in den Kompositionsprozess und beleuchtet die vielfältigen Aspekte der Neuen Musik. Jedes Konzert behandelt zudem Themen aus unserer Lebenswelt und spricht ein breites Publikum an. Ziel ist es, die Begeisterung für Neue Musik zu wecken und ihr Verständnis zu vertiefen.
„Wir sind überzeugt von der Faszination und der Kraft Neuer Musik. Sie ist der Klang der Zeit, und die Spiegel der Zeit. Komponist:innen haben gesellschaftliche Veränderungen immer als erste erkannt. Live-Konzerte sind immer ein unmittelbares Erlebnis, Gelingen und Misslingen liegen nahe beieinander, Sternstunden gibt es nur live.” Kuratorin Irene Suchy
Das Format bietet im und rund ums Konzert ein vielfältiges, partizipatives Vermittlungsprogramm für Schulen ab der Sekundarstufe I. Im Zentrum des gesamten Vermittlungsprogramms steht der unmittelbare Austausch mit den Schüler:innen und Pädagog:innen. Jedes Konzert beinhaltet auch ein interaktives Stück, das nach bzw. in einem Diskurs über das jeweilige Thema entsteht und im Konzert von allen Beteiligten gemeinsam zum Klingen gebracht wird. Die Schüler:innen und Pädagog:innen werden zu aktiven Mitgestalter:innen.
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Links:
MuTh
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Barbara Maria Neu
Petra Stump-Linshalm