Christiana Uikiza – How to get

Kennern der heimischen Jazzszene ist Christiana Uikiza spätestens seit ihrem überzeugenden Debüt “This time it´s different” ein Begriff. Mit „How to get“ erschien vor kurzem das zweite Album der aus Rumänien stammenden Sängerin und Komponistin. Konsequent den eigenen Weg weiterverfolgend, ist es der Wahlwienerin mit Unterstützung ausgewählter Jazzgrößen, wie etwa dem österreichischen Pianisten Joe Meixner, einmal mehr gelungen, die Essenz des eleganten Jazz mit jener des anspruchsvollen Pop in einem sehr vielschichtigen Gesamtsound zusammenzuführen. Die Songs gehen leicht ins Ohr und offenbaren sich sehr abwechslungsreich, vielschichtig und im Vibe sehr stilvoll. Eine wirklich gelungene Interpretation des modernen stileübergreifenden Jazz.

Die musikalische Biographie der Sängerin und Songwriterin, die sechs Sprachen fließend spricht und noch dazu mit ihrer ehemaligen Band in Kroatien bereits einen Nummer 1 Hit landen konnte, zeigt deutlich, dass es sich hier um eine Künstlerin handelt, die die Freiheit, das zu tun, wonach es ihr gerade steht, zur obersten Prämisse ihres Wirkens erhoben hat. Sie spielt Musicals, singt französische Chansons, weiß auch im modernen Liedermachertum zu reüssieren und bewandert den Jazz auf ihre ganz eigene und persönliche Art. Irgendwelche stilistische Grenzen sind der gebürtigen Rumänin seit je her fremd, was auch das sehr breite musikalische Spektrum ihrer Kompositionen erklärt, klingen in diesen doch genauso Elemente des Jazz und Pop durch, wie solche aus den Bereichen Soul, Blues, Fado, Folk und Chanson.

Die Kunst, ihre vielen Ideen in einem Sound in einem einheitlichen und runden Sound zusammenzuführen, beherrschend, lässt Christiana Uikiza gemeinsam mit ihren Mitmusikern und ausgewählten Gästen wie Ola Egbowon, Kevin Mahogany, Joe Meixner und Davis Sanborn Songs entstehen, in welchen der oft schwierig zu meisternde Brückenschlag zwischen Anspruchsdenken und Gefälligkeit wirklich glückt. Einerseits geht man in die Tiefe und hält den spielerischen Level auf einem hohen Niveau, auf der anderen Seite verfällt man erfreulicherweise in keinem Zeitpunkt in irgendeine Form von Kopflastigkeit. Die mit ordentlich viel Spielwitz dargebotenen Stücke, so komplex sie auch im Entwurf sein mögen, fließen richtiggehend, besitzen viel Charme und bleiben auch sofort im Ohr hängen. Was natürlich auf die starke, gefühlvolle und variantenreiche gesangliche Performance von Christiana Uikiza zurückzuführen ist, die auf ihrem neuen Album einmal mehr unter Beweis stellt, zu welch außergewöhnlichen Leistungen sie befähigt ist.

Man kann durchaus sagen, dass Christiana Uikiza mit „How to get“ ein Album gelungen ist, das die hohen in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und auch jene Leute begeistern wird können, die sich sonst nicht im Metier des Jazz beheimatet fühlen.

Michael Ternai

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Christiana Uikiza