Christian Muthspiel Trio – against the wind

Unter dem Titel “against the wind” nimmt sich Christian Muthspiel als großer Verehrer der Musik von Werner Pirchner und Harry Pepl, zusammen mit seinen Kollegen Franck Tortiller und Georg Breinschmid, in Zuge seiner im Augenblick laufenden Konzertreihe, am 30. September im Halleiner Kunstforum den Werken der beiden verstorbenen Künstler an und interpretiert diese neu.

Pirchner und Pepl genossen bereits zu Lebzeiten einen gewissen Legendenstatus. Vor allem am Beginn der 80er Jahre waren ihre Namen auch einer breiteren Öffentlichkeit ein Begriff. Doch wie es bei Legendenbildungen leider zu oft der Fall ist, geht diese mit dem frühzeitigen Ableben der Protagonisten einher. Werner Pirchner und Harry Pepl waren perfektionistische Charakterköpfe, die sich ihren Aufgaben mit äußerster Hingabe widmeten und die Musik zum Lebensmittelpunkt erklärten. Ihre Kompositionen waren zu gleichen Teilen von einer ungezähmten und energetischen Wildheit und einer in die Tiefe gehenden Emotionalität geprägt. Vor allem auf der Bühne entfaltete die Musik der Beiden eine ungeheure Kraft.

 

Einer, der sich mit Vorliebe mit dem Material der beiden Musiker auseinandersetzt, ist der Komponist, Dirigent, Posaunist und Pianist. Christian Muthspiel. Der Allrounder in Sachen Jazz und improvisierter Musik beschloss im Jahre 2005, seine Interpretationen der Originale auch vor Publikum zu präsentieren. Zu diesem Zweck gründete er auch das unter seinem Namen fungierende Trio und engagierte mit dem französischen Vibraphon-Virtuosen Franck Tortiller und dem Bassisten und Ex-Philharmoniker Georg Breinschmid zwei außergewöhnliche Musiker, die zudem noch Muthspiels Zuneigung für die Kompositionen des legendären Duos teilten.

 

Dem Trio gelingt es auf ihre eigene sehr individuelle Art ausgesprochen gut, die Stücke von Pirchner und Pepl in ein modernes Gewand zu hüllen, ohne dabei die thematische Essenz und den Charakter dieser zu verlieren. So pendeln Muthspiel, Tortiller und Breinschmid stets zwischen den Polen der reinen Improvisation und formalen Möglichkeiten des Vorgefertigten.

 

Das Programm “against the wind” stellt damit nicht nur eine Verbeugung vor den beiden verstorbenen Künstlern dar, sondern belegt auch, weit vor ihrer Zeit ihre Kompositionen überhaupt angesiedelt waren. Noch heute erklingen die Stücke facettenreich, vielfältig und modern, als wären die letzten Jahre einfach spurlos an ihnen vorbeigegangen.(mt)

 

Fotos Christian Muthspiel Trio: Lukas Beck

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Christian Muthspiel
Kulturforum Hallein