CARI CARI – „ANAANA“

Mit dem Debütalbum haben sie sich zwar Zeit gelassen, aber CARI CARI durften schon vorher international viel Lob einheimsen. Nun weht „ANAANA“ (INK MUSIC) uns ein bisschen Safarisand in die Herbstlandschaft.

Die ersten Klänge von „Summer Sun“ erklingen und man denkt sich: „Ist das nicht der diesjährige Deep-House-Sommerhit?“ Doch schon wenige Sekunden später merkt man, dass es ganz und gar nicht so ist: Man steigt in eine Spiegelwelt, in der alles fast so ist wie bei uns, aber eben nicht ganz. Alles ist etwas verzerrter, etwas bunter, etwas tiefer und etwas melancholischer. So ist die Musik von Cari Cari und so ist ihr Debütalbum „ANAANA

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Cari Cari haben ihr Album in der Wüste produziert. Nein, das ist natürlich Blödsinn. Aber wenn man sich das Bild klar vor Augen führt, während man dem dritten Song, „Mapache!“, lauscht, dann möchte man gar nicht mehr daran glauben, dass Stephanie Louise Widmer und Alexander Köck diese Songs in einem Studio aufgenommen haben. Viel schöner ist es, sich das Bild eines wild tanzenden Duos vorzustellen, das wie von Sinnen um ein Lagerfeuer hüpft und dabei die Surf Guitar spielt.

Die Lieder von Cari Cari sind zeitlos und modern zugleich. Man bekommt Pop, ein bisschen Elektronik, orientalische Töne und natürlich eine kräftige Portion Rock. Über allem liegt das Licht einer untergehenden Sonne. Die Vocals sind teils scheinbar gelangweilt, teils verschwörerisch, dann wieder hypnotisch. „ANAANA“ in ein bestimmtes Genre pressen zu wollen, tut dem Album nicht gut. Man muss es eher als Klangkonzept auffassen, in dem jedes einzelne Lied zum vorherigen passt.

Langsam und gemächlich am Erfolg arbeiten

So etwa bei „After The Goldrush“: Noch aufgepeitscht vom vorhergehenden „Mechikko“ lässt man sich langsam ins Dunkel gleiten. Der Beat ist gleichförmig wie das Holzfenster eines Salons, das immer wieder vom Wind zugeblasen wird. Darüber singen Widmer und Köck abwechselnd mit Passion und hypnotisch. Aber damit das Ganze nicht so leicht einzuschätzen ist, kommt hin und wieder eine Maultrommel ins Spiel. Eines kann man über „ANAANA“ gleich sagen: Je öfter man die Songs hört, desto mehr Details tun sich auf. Und es ist auch Zeit für etwas ruhigere Momente. „Dark Was The Night“ und „Do Not Go Gentle Into That Good Night“ stehen relativ am Ende der Platte und läuten so den Feierabend ein.

Dass da etwas Besonderes ins Leben gerufen wurde, bestätigen auch internationale Kritikerstimmen. Tatsächlich wurde ein Song des Duos in der amerikanischen Serie „Shameless“ gefeaturt. Eine große Sache, die österreichischen Bands leider nicht jeden Tag passiert. Und getourt sind die beiden auch intensiv: Nach der Veröffentlichung der Single „Nothing’s Older Than Yesterday” 2017 fuhr Cari Cari quer durch Europa und besuchten die verschiedensten Festivals. Und so geht es nach dem Erscheinen ihres ersten Albums wahrscheinlich auch weiter. Die ersten Termine stehen schon fest!

Anne-Marie Darok

Release-Tour:
2. November – Linz Posthof Zeitkultur Am Hafen
3. November – Kammgarn, Hard
10. November – Wien, Flex
22. November – Salzburg, Musikladen
23. November – Mödling, Freie Bühne Mayer
29. November – St Pölten, Cinema Paradiso
06. Dezember – Graz, ppc – project popculture

Links:
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