Weltmusikalische Klänge der allerfeinsten Sorte halten am 17. Juli im Kulturforum Amthof im kärntnerischen Feldkirchen Einzug. Mit Café Olga Sánchez ist eine Formation zu Gast, die sich in Sachen Musikstil bewusst keinen Einschränkungen unterwirft. In den Stücken der neunköpfigen Truppe vereinigen sich Elemente aus den unterschiedlichsten Musiktraditionen zu einem ungemein mitreißenden und facettenreichen Ganzen.
Gäbe es eine Skala, anhand welcher der internationale Faktor der Musik zu messen wäre, läge jener der Wiener Formation Café Olga Sánchez weit im oberen Bereich. Was die insgesamt neun Musiker und Musikerinnen der Wiener Band hier auf die Beine stellen, ist was die Vielfalt und den Facettenreichtum des Dargebrachten betrifft, schlicht und einfach unvergleichbar. Café Olga Sánchez sind Jerome Goger, Simon Vith, David Wedenig, Elisabeth Grabner, Lena Smerdova, Stefan Voglsinger, David Samuel Strobl, Felix Kislich und Buğra Maras. Was sie alle eint, ist die Vision eines gemeinsamen Sounds, der seine Einflüsse aus allen Ecken der Welt bezieht.
Es ist vor allem die Offenheit und Experimentierfreude der Mitglieder gegenüber den verschiedensten Stilen, welche dieses ungemein weite musikalische Spektrum bedingen. Egal ob es nun Elemente aus der südosteuropäischen Balkanmusik, dem jiddischen Klezmer, aus dem HipHop, Rock und Raggaton oder aus dem französischen Chanson sind, die Combo formt aus all diesen unterschiedlichen Versatzstücken eine einheitliche Klangsprache, die mit ihrer immensen Vielschichtigkeit und hohen Eigenständigkeit besticht. Hinzu kommt, dass die Texte, je nach Lied, in verschiedene Sprachen vorgetragen werden. Mal singt man auf Jiddisch oder im Kärntner Dialekt, mal in ebenso Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch oder Russisch.
Imponierend ist aber auch die ungemeine Spielfreude der neun MusikerInnen, die bei fast jedem Ton zu verspüren ist und geradezu ansteckend wirkt. Vor allem auf der Bühne entfaltet die Musik ihre ganze Energie. Dem Publikum bleibt in den meisten Fällen nichts anderes übrig, als sich einfach der Musik und dem Rhythmus hinzugeben und das Tanzbein zu schwingen.
Café Olga Sánchez ist der Versuch einen Schritt weiter zu gehen, die verschiedenen Stile aus ihren Kontexten herauszulösen, um sie gemeinsam in neuer Form entstehen zu lassen. Noch handelt es sich bei dieser Formation um eine Art Geheimtipp, was bei der hohen Qualität der Musik wohl nicht mehr allzu lange so bleiben wird. (mt)