Es ist in der Vergangenheit um diese Band etwas still geworden, doch nun meldet sie sich in neuer Besetzung in gewohnt bärenstarker Manier zurück. CAFÉ OLGA SÁNCHEZ zünden auf ihrem neuen Album „Relatos Urbanos” (Klangue Records) einmal mehr ein buntes und hell leuchtendes musikalisches Feuerwerk, das dem globalen Sound auf wirklich mitreißende Art huldigt.
Wer „Filics Força“, das Debüt von Café Olga Sánchez kennt, weiß, dass sich diese Band über musikalische Grenzziehungen oder Einschränkungen noch nie wirklich allzu viele Gedanken gemacht hat. Das Wiener Kollektiv hat eigentlich immer schon unbeirrt das getan, was es wollte, und aus den vielen Musiken dieser Welt in der allerschönsten Crossover-Manier seinen ganz eigenen Sound der Vielfalt kreiert. Daran hat sich bis heute erfreulicherweise nichts geändert.
Eine musikalische Reise rund um den Globus
Auch auf dem neuen Album der mit Jerome Goger, David Wedenig, Philipp Schörghuber, Theresa Seits, David Samuel Strobl, Bugra Maras und Felix Kislich neu besetzten Truppe wird zwischen den stilistischen Stühlen Platz genommen. Sprich, es geht auf „Relatos Urbanos“ musikalisch einmal mehr in alle Richtungen: nach Süden auf den Balken, über den Ozean nach Südamerika, in den Orient und auch in den hohen europäischen Norden. Café Olga Sánchez spielen sich in überaus variantenreicher und ansteckend leidenschaftlicher Form durch die unterschiedlichsten Genres, vom Pop bis hin zum Funk und Jazz, vom Klezmer bis zum Surf-Rock, von knackigen Cumbia-Beats bis hin zu den Klängen des Reggae, vom Chanson bis hin zu tanzbaren dreivierteltaktigen Polkarhythmen.
Die Nummern, die die Band aus den vielen verschiedenen Einflüssen erwachsen lässt, entwickeln eine sehr charmante und leichtfüßig anmutende Note, eine, die sofort für ausgelassene Stimmung sorgt und einen dazu animiert, sich in Bewegung zu setzen. Das Septett beherrscht den geschmeidigen, sanften und eleganten Ton ebenso vortrefflich wie das Energiegeladene und Spritzige. Es lässt sich zu den auf Deutsch, Portugiesisch und Englisch gesungenen Nummern des Septetts genauso ausgelassen tanzen und feiern wie auch verträumt und eng umschlungen schwelgen.
Café Olga Sánchez zeigen mit ihrem neuen Album, dass sie nichts verlernt haben und immer noch von derselben Spielfreude, Energie und Leidenschaft beseelt sind, wie in den Anfangstagen. „Relatos Urbanos” ist auf jeden Fall ein wunderbar farbenprächtiges Stück Musik geworden, das wirklich unerhört viel Spaß macht und stilvoll unterhält. Ein richtig schönes Hörerlebnis.
Michael Ternai
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