Eine willkommene Alternative für all diejenigen, denen das Singen und Lauschen von Weihachtsliedern am Heiligen Abend kein verzücktes Lächeln aufs Gesicht zaubert, bietet die Linzer Kapu unter dem Motto “Kill Sörf City”. Dabei lassen es die Noiserocker von Bulbul gemeinsam mit Nin Com Poop sowie die Kapu All-Star Band so lange krachen, bis keine einzige Nadel mehr am Baum bleibt.
Bulbul erspielen sich mittlerweile seit 1997 mit ihrer Mischung aus expressiver Zurückhaltung und wilder Kompositions- und Arrangement-Eigenwilligkeit eine ständig anwachsende Fan-Gemeinde. Anfangs war Bulbul lediglich Solo-Projekt von Mastermind Manfred “Fredl” Engelmayr, geprägt durch melvineske Gitarrenquälereien, diverse Samplingverfahren und Zweckentfremdungen von Staubsaugern. Mittlerweile ist Bulbul zu einer kollektiven Angelegenheit angewachsen, ungebremste Kreativitätsschübe mit sich bringend und sich mit jeder Platte neu erfindend. Dasselbe gilt für Live-Auftritte der Band, bei denen man sich von dem Trio eigentlich alles, außer einem 08/15-Rockkonzert erwarten darf.So ist es dann auch am nicht mehr ganz so heiligen Abend in der Kapu, wo zu diesem furiosen Rocktrio das nicht minder furiose Duo Nin Com Poop stößt, das diesmal im Bandgefüge ganz auf diverse Elektro-Playback-Beats verzichtet. Lediglich zwei Funkmikrofone verleihen auch hier den beiden Stimmen die nötige Verstärkung, um das BulBul’sche Instrumentalgewitter zu übertönen.
Als zweites musikalisches Highlight darf man sich anschließend auch noch auf die Kapu All-Star Band freuen, die mit einer zünftigen “Sörfshow” alte Gassenhauer und Wellenbrecher von den Beach Boys, Jan & Dean, Surfaris oder Dick Dale wiederbeleben und damit dem Winter trotzen werden. Sörf or Die!(mm)