Spricht man von den führenden Songwritern des Landes, so kommt man an der Erwähnung seines Namens nicht vorbei. Georg Altziebler, der Kopf hinter Son of the Velvet Rat, zeigt nun schon seit Jahren als Liedermacher jene Qualitäten, die ganz einfach notwendig sind, sich aus der Masse herauszuheben. Der Grazer liefert Alben ab, die durch die Bank internationales Format besitzen, von Kritikern mit Lob überschüttet werden und auch Musikfans außerhalb seiner Heimat zu begeistern wissen. Nach einer mehrmonatigen Auszeit meldet sich der Liedermacher am 11. April wieder in Österreich zurück. Und zwar mit einem Konzert in der Bühne Mayer in Mödling. Eröffnet wird der Musikabend von dem Singer/Songwriter Bernhard Schnur.
Georg Altziebler war ja noch nie ein Musiker, der sich mit dem musikalischen Stillstand zufrieden gegeben hat. Seine eigene Tradition des sich nicht im ständigen Wiederholen Übens weiter verfolgend, vollzog der Grazer Singer-Songwriter auch auf seinem aktuellen, im Herbst des vergangenen Jahr erschienenen Album „Firedancer“, eine Art der musikalischen Neuorientierung. War sein 2011er Werk „Red Chamber Music“ noch deutlich in eher ruhigen und zurückhaltenden Gefilden angesiedelt, lassen sich Georg Altzieblers neue Liedern stilistisch am ehesten dem bluesig angehauchten Weird Folk zuzurechnen, lässt der Steirer es doch auch etwas lauter und rockiger werden. Was vor allem auch dem etwas roherem Grundsound des Albums geschuldet ist, der mehr als noch zuvor von elektrischen Gitarren und einem etwas „härterem“ Schlagzeugspiel bestimmt wird. Natürlich fehlen auch die unter die Haut gehenden, gefühlvollen leisen Nummern nicht, nur machen die eben nur noch einen Teil des Gesamten aus.
Die leichte musikalische Neuausrichtung Georg Altzieblers darf auf jeden Fall als geglückt bezeichnet werden, auch weil die klangliche Gewichtung auf „Firedancer“ ganz vortrefflich mit seiner rauchig-sanften Stimme einher geht. Die Nummern des neuen Werks wirken alles andere als glattpoliert, sie weisen trotz allen Gefühls doch gewisse Ecken und Kanten auf, die dem Ganzen zusätzliche Authentizität verleihen.
Ebenfalls seinen ganz eigenen Stil hat auch der Liedermacher Bernhard Schnur gefunden. Einst mit der inzwischen zur Legende gewordenen österreichischen Indiepop-Band Snakkerdu Densk viel Staub aufwirbelnd, besinnt sich der bekennende Beatles Fan in seinem Soloprojekt auf die eher ruhigeren und stark 60ies-affinen Töne. Und das erfreulicherweise ohne irgendeinen Anflug an Pathos, sondern vielmehr mit einem hohen Maß an Authentizität. (mt)