Brucknerfest 2007

Wie jedes Jahr startet das Brucknerfest heuer unter dem Motto “Klassisch anders”. Und wie kann es anders sein, finden sich dem Ruf der Veranstalter folgend auch dieses Mal zahlreiche nationale wie internationale Größen der Musikszene in Linz ein. Das Programm deckt auch in diesem Jahr ein breites Spektrum ab und reicht von der Klassik angefangen, über die Oper bis zum Jazz.

 
Eröffnet wird das Festival am 16. September mit einem vom Brucknerhaus in Auftrag gegeben Werk, für welches sich heuer die Komponistin Johanna Doderer verantwortlich zeigt. Doderer zählt nun schon seit etlichen Jahren zu einem fixen Bestandteil der zeitgenössischen Musikszene. Wirft man einen Blick in die jüngere Vergangenheit, scheint es fast so, als wäre sie auch eine der meist beschäftigten Künstlerinnen in die diesem Bereich. Erst vor knapp einem Jahr wurde ihre zweite Oper “Strom” im Wiener Museumsquartier uraufgeführt. Nur wenig später lieferte sie ihr Auftragswerk “Für Akkordeon und Streicher 1” im Rahmen des internationalen Festivals Klangspuren in Schwaz ab. Kein Wunder also, dass gerade die aus Vorarlberg stammende Komponistin mit der Aufgabe betraut wurde, sich auch um das Eröffnungswerk für das diesjährige Brucknerfest zu kümmern. Und nun bildet ihr neues Werk den Startschuss für das Brucknerfest. Es wird vom Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Ingo Ingensand erklingen.

 

In den kommenden zwei Wochen werden aber auch eine Reihe anderer renommierter DirigentInnen für Furore sorgen. So werden etwa Riccardo Chailly, Kent Nagano, Semyon Bychkov, Heinrich Schiff und Karen Kamensek zu bewundern sein. Einen der großen Höhepunkte in diesem Jahr stellt mit Sicherheit auch das Konzert der legendären Jazzsängerin Sheila Jordan dar. Sie zählt zu den letzten noch lebenden Jazzdiven aus der Ära des Bebop. Zusammen mit Roma Jazz Ensemble hat sie ein Programm erarbeitet, welches dem Publikum einen umfangreichen Einblick in einen der wichtigsten Zeitperioden der modernen Musikgeschichte ermöglicht.

 

Die Orgelkonzerte stehen dagegen ganz im Zeichen von Anton Bruckner. Aus diesem Grund begibt sich Kurator Michael Giesen, zusammen mit dem Kulturverein “sunnseitn”, auf die Spur des großen oberösterreichischen Komponisten und beleuchtet auf der so genannten Orgelreise dessen noch eher unbekannte Facetten seines Schaffens. International erfolgreiche KünstlerInnen wie Martin Stadtfeld und Ilya Gringolts werden die Kammermusik gemeinsam mit dem Kodály-Quartett vertreten. Mit der konzertanten Aufführung der “Götterdämmerung” findet schließlich auch der “Ring”-Zyklus” von Richard Wagner seinen Abschluss. Unter der Leitung des Wagner-Experten Peter Schneider wird das Bruckner Orchesters Linz zusammen mit einem renommierten Sängerensemble für den Opern-Höhepunkt beim Brucknerfest sorgen.(mt)