Brennkammer nennt sich die im Feber startende und jeweils an drei aufeinanderfolgenden Abenden stattfindende monatliche Konzertreihe in der STRENGEN KAMMER im Wiener Porgy & Bess. Der Fokus auf immer wechselnde Musiker, Komponisten oder eine Bands gerichtet, erhalten diese die Gelegenheit, einem erlesenen Publikum ihr Schaffen in all ihren Facetten und Ausformungen darzustellen und zu präsentieren. Die Ehre, die Veranstaltungsreihe am 6. Feber eröffnen zu dürfen, kommt dem österreichischen Schlagzeuger Uli Soyka und seinem neuen Jazz-Impro-Trio “Art…tett” zu Teil.
Nun, in welchem Projekt auch immer der Drummer, Komponist und Pan Tau-X-Labelbetreiber Uli Soyka seine Finger, oder besser gesagt seine Schlagzeug-Sticks mit im Spiel hat, man darf von einem solchen vielleicht alles erwarten, nur nicht das musikalisch Konforme. Der Jazz, den der gebürtige Wiener, dem jegliches einengende Schubladendenken seit je her fremd ist und der auch schon gerne mal Dogmen umstößt, in seiner ganz individuellen Art praktiziert, ist einer zu allen Seiten hin offener, genreübergreifender und vor allem sehr freier.
Stilistische Barrieren und Grenzen sind dem Schlagzeuger und Komponisten, der im Laufe seiner Karriere schon mit den verschiedensten international namhaften Leuten, von Franz Hautzinger angefangen bis Paul Roger, zusammengespielt hat, klarerweise fremd, er fühlt sich in den unterschiedlichsten musikalischen Kontexten wohl und weiß überall gleichermaßen bedeutende Akzente zu setzen, im experimentellen und avantgardistischen ebenso, wie auch im gefälligen, eher geradlinigen und feinfühligen.
In welche verschiedenen Richtungen es Uli Soyka und seine beiden Kollegen Andi Schreiber (Violine) und Uli Rennert (Klavier, Sounds), die ihrerseits zu den herausragenden Vertretern ihrer Gattung zählen, an den drei Konzertabenden in der Brennkammer verschlagen wird, lässt sich nicht wirklich exakt vorhersagen. Passieren kann alles und wird es auch vermutlich auch. Den BesucherInnen bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als sich auf das Unterwartete und Unvorhersehbare einzulassen, was die ganze Sache aber auch zu einer sehr spannenden Sache macht. Auf jeden Fall sollten sich Freunde der hohen Kunst der Improvisation die drei Termine im Porgy & Bess dick im Kalender anstreichen. (mt)