bratfisch zu Gast auf Schloss Goldegg

Hört man sich durch die Nummern der Band bratfisch, ist eines an und für sich schon sofort klar. Fragen nach einer bestimmten stilistischen Ausrichtung stellen sich die vier Musiker der Wiener Formation keine. Quasi nach dem Motto „alles in einen Topf werfen und dann erst einmal ordentlich umrühren“ entwerfen sie eine überaus bunte Version des Wiener Sounds, in dem Tradition und Moderne in wirklich mitreißender Form miteinander verwoben werden. Die nächste Gelegenheit, die auch auf der Bühne über alle Maße überzeugende Truppe live zu erleben, gibt es am 14. November im Kemenatensaal auf Schloss Goldegg.

“Aus heiterem Himmel”, das im vergangenen Sommer erschienene neue Album der Band, offenbart sich als ein wirklich schönes Beispiel dafür, welch abwechslungsreiches und zugleich mitreißendes Klangerlebnis entstehen kann, löst man sich erst einmal von allem einengenden Denken. Es sind die vollkommene musikalische Freiheit, welche von Matthias Klissenbauer (Gitarren, Gesang), Tino Klissenbauer (Akkordeon), Johannes Landsiedl (Gitarren, Bass) und  Jürgen Partaj (Violine) zelebriert wird, sowie der Mut, auch jene Pfade zu beschreiten, die weg vom traditionell Herkömmlichen führen. Zugegeben, Puristen und Genrewächter fangen mit dem facettenreichen Musikentwurf von bratfisch vermutlich eher weniger an, Leute dagegen, die Freude an der musikalischen Vielfalt haben, wissen diese Truppe umso mehr zu schätzen.

Der Sound, welchen bratfisch entstehen lassen, ist ein unerhört internationaler und lässt sich wohl am ehesten als Weltmusik mit ausgeprägter Wiener Note beschreiben. Wiewohl aber auch noch dieser Versuch dieser Kategorisierung viel zu kurz gegriffen scheint. Der Vierer spannt den musikalischen Bogen weiter, quasi rund um die Welt, von Ost nach West, von Süd nach Nord und erschafft sich auf diese Art seine ganz eigene Sprache, die vor allem in einer ungemeinen musikalischen Lebendigkeit ihren Ausdruck findet.

Mal ist es das moderne Wienerlied, welchem Matthias Klissenbauer, Tino Klissenbauer, Johannes Landsiedl und Jürgen Partaj frönen, mal nähern sie sich dem Klezmer oder Jazz an, um im nächsten Moment spontan einen Richtungswechsel hin zu den südamerikanischen Musiktraditionen, zur alpin angehauchten Volkmusik, zu Landlern oder zur Polka zu vollziehen. Man weiß eigentlich nie, wohin die Reise letztlich tatsächlich führt, was die ganze Sache zu einer immer spannend bleibenden und sehr unterhaltsamen macht. (mt)

 

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