Wie spannend, unterhaltsam, vielschichtig und niveauvoll das so genannte “Neue Wienerlied” erklingen kann, führt das Zweiergespann Bohatsch & Skrepek auf seinem neuen Album „Alles in Butter“ auf eindrucksvollste Art vor. Helmut Bohatsch und Paul Skrepek schicken die Wiener Dialektmusik in der Tradition der 70er Jahre auf eine Weltreise, auf welcher diese Einflüsse der unterschiedlichsten Klangtraditionen aufgabelt und in sich einverleibt. Und das mit einer Selbstverständlichkeit, wie man es wirklich nur selten zu Gehör bekommt. Zurückgekehrt offenbart sie sich als ein buntes mitreißendes Sammelsurium an Stilen und Spielformen, als eine faszinierende Neudeutung des Begriffs der Schrammelmusik, die imposanter und vielschichtiger einfach nicht sein kann. Schlicht umwerfend. Die nächste Gelegenheit, dieses famose Duo live zu erleben, gibt es am 23. Juni im Verein für Kunst und Kultur in Eichgraben.
Das, was Helmut Bohatsch und Paul Skrepek (Kollegium Kalksburg) auf ihrem neuen Album vollführen, fällt, um es in wenigen Worten auszudrücken, unter die Kategorie der höchsten Kunst des Crossovers, des kunst- und lustvollen Zusammenführens an Stilen. „Alles in Butter“ ist ein imposantes Beispiel dafür, welch herausragende Musik entstehen kann, zeigt man sich einmal wirklich zu allen Seiten hin offen und lässt von allen Dogmen ab, welchen die Musik vermeintlich unterliegt. Die beiden Schrammelmusikanten blicken in ihren Stücken bewusst weit über den eigenen Tellerrand hinaus und erschaffen einen Sound, der so vielfältig, so universell und international erklingt, dass ein jeder Versuch diesem irgendein Etikett umzuhängen, schon im Vorhinein zum Scheitern verurteilt ist.
Bohatsch und Skrepek vereinen mit einer solch unnachahmlichen Leichtigkeit, mit einem solchen Fingerspitzengefühlm Elemente des Wienerlieds mit solchen des Jazz, Flamenco, Country, Jazz, Discorock und sogar der elektronischen Musik zu einem homogenen Ganzen, dass es eine wahre Freude ist. Man fühlt sich regelrecht von dieser immensen Spielfreude, welche über die immense Klangvielfalt zum Ausdruck gebracht wird, vom ersten Ton einfach nur mitgerissen und euphorisiert. Hinzu kommen die grandiosen und ausdruckstarken Texte über die Liebe, den Tod und die eigene Identität, welche den Liedern zusätzliche Tiefe und Anziehungskraft verleihen.
„Alles in Butter“ schlicht ein ungemein ereignisreiches und mitreißendes Hörerlebnis, welchem man als aufgeschlossener und interessierter Musikliebhaber auf jeden Fall Gehör schenken sollte. Es lohnt sich. (mt)
Foto: Ruth Ehrmann
Helmut Bohatsch