Mit ihrem Ende des vergangenen Jahres unter dem Namen Blind Idiot Gods veröffentlichten Erstlingswerk „Animalation“ haben die beiden Musiker Martin Philadelphy und Stephan Sperlich einmal mehr unter Beweis gestellt, dass es sich bei ihnen um echte musikalische Freigeister handelt. Von der Zusammenarbeit dieses Duos erwartet man sich ja berechtigterweise viel, aber dass am Ende hier fast lupenreiner Pop aus den Boxen schallt, ist dann doch überraschend. Die nächste Gelegenheit, sich mit der höchst spannenden Popversion des Duos vertraut zu machen, bietet sich am 31. März im Wiener WUK.
Mit “Animalation” treten Martin Philadelphy und Stephan Sperlich dem Vorurteil entgegen, dass Popmusik bliebe zwangsläufig immer an der seichten Oberfläche hängen und erfülle nur in den seltensten Fällen einen gewissen qualitativen Anspruch. Die beiden Protagonisten sind in der heimischen Musikszene schon lange keine Unbekannten mehr. Martin Philadelphy hat schon zu zahlreichen Anlässen, wie etwa mit seinen Projekt „Paint“ unter Beweis gestellt, welch facettenreicher Musiker und Songschreiber er ist. Genauso wie Stephan Sperlich, der sich bereits hierzulande mit Bands wie Mann über Bord oder 78plus einen Namen machen konnte.
Blind Idiot Gods stellt nicht die erste Zusammenarbeit von Philadelphy und Sperlich dar. Bereits bei der Formation Elektro Farmer werkten der Gitarrist und der Elektroniker gemeinsam. Und was damals schon deutlich erkennbar war, findet in dem neuen Projekt seine Fortsetzung. Martin Philadelphy und Stephan Sperlich kümmern sich recht wenig um irgendwelche stilistische Vorgaben. Erlaubt ist alles, was der Musik dienlich ist. Ohne irgendwelche Berührungsängste verwebt das Duo mit einer hörbaren Spielfreude unterschiedlichste Elemente aus den Bereichen Jazz, Improvisation, Elektronik und Pop zu einem gefälligen und stimmungsvollen, aber immer abwechslungsreichen Ganzen.
Mit dieser offenen und experimentierfreudigen Herangehensweise unternehmen der Gitarrist und der Elektroniker zugleich auch den Versuch, die herkömmlichen Strukturen des Pop außer Kraft zu setzen, um so ihre Musik auch einer breiteren Interpretation zugänglich zu machen.
Mit „Animalation“ ist den beiden Musikern ein wirklich starkes Stück Musik gelungen. Die Songs verlieren auch nach mehreren Durchläufen nichts an ihrem Reiz und offenbaren immer wieder neue Überraschungen. Liebhaber anspruchsvoller Popmusik sollten sich also das Konzert im WUK nicht entgehen lassen. (mt)