Das Festival HOLLYWOOD IN VIENNA und das in dessen Rahmen stattfindende INTERNATIONAL FILM MUSIK SYMPOSIUM VIENNA „FIMU“ erleben heuer ihre mittlerweile siebente Auflage. SANDRA TOMEK – die künstlerische Leiterin des Festivals – über die diesjährigen Höhepunkte, den Ruf Wiens als Filmmusikstadt und die Impulse, die HOLLYWOOD IN VIENNA und das Filmmusiksymposium in den vergangenen Jahren gesetzt haben. Die Fragen stellte Michael Ternai. mica – music austria verlost für das Filmmusiksymposium 2 Freikarten – einfach ein E-Mail mit dem Betreff “FIMU” an office@musicaustria.at schicken.
Das Festival Hollywood in Vienna und das in dessen Rahmen stattfindende Filmmusiksymposium FIMU erleben heuer ihre mittlerweile siebente Auflage. Und das einmal mehr mit einem wirklich außergewöhnlichen Programm und einer Vielzahl namhafter internationaler Gäste. Würden Sie sagen, dass sich Hollywood in Vienna mittlerweile zu einer internationalen Marke entwickelt hat?
Sandra Tomek: Ja, das ist tatsächlich so – zu unserer großen Freude! Es gibt bisher keinen vergleichbaren Event, wo Filmmusikkomponistinnen und -komponisten in dieser Form geehrt werden. Mittlerweile wird das Konzert auch in 35 Ländern im TV übertragen.
Was dürfen die Besucherinnen und Besucher an Besonderem erwarten?
Sandra Tomek: Besonders ist immer wieder, dass wir im Wiener Konzerthaus Welturaufführungen von diversen Filmmusiken erleben. So auch dieses Jahr. Beispielsweise wird Musik zu den Filmen „Blood Diamond“, „Maleficent“ und „Tribute von Panem“ erstmals in einem Konzertsaal aufgeführt.
Ein Highlight ist unter anderem die Weltpremiere des beliebten Hunger-Games-Songs „Hanging Tree“, den James Newton Howard – der beim Festival anwesend sein wird – für die Schauspielerin Jennifer Lawrence schrieb und der auch hier in Österreich wochenlang auf Platz 1 in den Charts war. Weitere Highlights sind die Darbietung von „Blood Diamond“ mit Chor, Kinderchor, der Afro-Gruppe Insingizi und der Hauptdarstellerin von „König der Löwen“ in Hamburg und auch die Darbietung von „The Dark Knight“, wo das RSO Wien zu einer komplexen Soundkulisse spielen wird, um es ähnlich wie im Kino erlebbar zu machen. Mit fünf Sängerinnen und Sängern – von Opernstar Daniela Fally bis hin zu Brian McKnight, der 16-mal für den Grammy nominiert wurde – haben wir bei unserer Gala die bisher größte Starbesetzung.
Ein weiteres Highlight ist unser Symposium an der Musikuniversität [Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; Anm.], wo neben anderen Hollywood-Gästen auch James Newton Howard selbst vortragen und Workshops leiten wird. Von solch einem prominenten Filmkomponisten zu lernen, ist eine Rarität und für unsere Jungkomponistinnen und -komponisten ein „dream come true“. Insofern sind unsere Aktivitäten in der Branche sehr beliebt.
Ist es im Vergleich zu den Anfangstagen dieser Veranstaltung heute einfacher, international so renommierte Komponisten wie James Newton Howard und Richard Bellis nach Wien zu lotsen?
Sandra Tomek: Es ist eigentlich bisher nie besonders schwer gewesen – aber der Vorteil ist mittlerweile, dass Hollywood selbst bei uns anklopft und fragt, ob wir den ein oder anderen prominenten Komponisten zu unserem Festival einladen können.
„Es ist ein Event ‚für alle Sinne‘.“
Was macht das Spezielle an diesem Event aus?
Sandra Tomek: Es ist ein Event „für alle Sinne“ – und ich höre oft, dass im Konzertsaal eine besondere, erhebend-positive Stimmung zu erleben ist, auf die sich unsere Gäste – im Publikum und auf der Bühne – oftmals monatelang freuen. Ich glaube, man spürt, dass jedes Teammitglied von Hollywood in Vienna mit viele Liebe dabei ist.
Und wir bieten den Filmkomponistinnen und -komponisten – die schon oft sagten, dass ihnen der Max Steiner Award mehr bedeutet als der Oscar – offenbar ein unvergessliches Erlebnis. Bisher war jeder Preisträger zu Tränen gerührt. Manche, wie Titanic-Komponist James Horner, hören ihre Musik überhaupt das erste Mal einem Konzertsaal, was natürlich sehr bewegend ist.
Nach dem tragischen Tod von James Horner dieses Jahr hat sich gezeigt, dass unsere Gala und die TV-Aufzeichnung derselben das einzige Vermächtnis des Komponisten in einem Konzertsaal sind.
Wie ist es heute um den Filmmusikstandort Wien bestellt? Es hat sich doch einiges hin zum Positiven getan, oder?
Sandra Tomek: Ja, so ist es! Durch die Etablierung des Festivals wurden in Wien neue Impulse gesetzt und Spuren hinterlassen. So wurde 2012 von einer Mitarbeiterin des Projekts im Sog des Erfolges das Max Steiner Filmmusikorchester gegründet, das in Wien für nationale und internationale Aufnahmen im Film- und Medienmusikbereich zu Verfügung steht. Die Vienna Symphonic Library – ein langjähriger Kooperationspartner – hat bereits begonnen, die Synchronhalle am Wiener Rosenhügel als Produktionsstätte für Filmmusikaufnahmen auszubauen. Sehr spannende Entwicklungen!
Wie wichtig ist so ein Event für den Ruf Wiens als Filmmusikstadt?
Sandra Tomek: Mit unserem Festival, der damit verbundenen Berichterstattung, der TV-Übertragung, den Symposien und Workshops wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dem Ruf Wiens als Musik(haupt)stadt gerecht zu werden und Wien zusätzlich als Filmmusikstandort zu etablieren. Es ergeben sich hier natürlich wertvolle Synergien mit den Aktivitäten unserer Kooperationspartner, wie der Vienna Synchron Stage.
Wie sieht es mit der internationalen Vernetzung österreichischer Komponistinnen und Komponisten aus?
Sandra Tomek: All unsere Aktivitäten sollen nachhaltig zu einer vermehrten Vernetzung und Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen nationalen und internationalen Komponistinnen und Komponisten und Filmschaffenden dienen.
Michael Ternai
HOLLYWOOD IN VIENNA
15.10.2015
ohne Preisverleihung – entspricht künstlerisch
dem Gala-Konzert
16.10.2015
GALA KONZERT
mit Red Carpet und Verleihung des »Max Steiner Film Music Achievement Awards«
Wiener Konzerthaus
Lothringerstraße 20
1030 Wien
FIMU
Symposium:
13.10.2015
09:00 – ca. 19:00h
Workshops:
14.10.2015
Workshop James Newton Howard
09:00 – ca. 12:00h
Workshop Richard Bellis
13:30 – ca. 16:30h
Anmeldung
über www.fimuvienna.com
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Joseph Haydn Saal
Anton-von-Webern Platz 1
1030 Wien
Foto Sandra Tomek (c) hollywoodinvienna.com
Foto James Newton Howard (c) Wim Lippens
Foto FIMU Symposium Auditorium (c) Bubu Dumjic