Die 28. Saison von WIEN MODERN ist am vergangenen Samstag zu Ende gegangen. Insgesamt fanden 50 Veranstaltungen statt, davon waren 12 ausverkauft.
Festivalleiter Matthias Lošek freut sich, dass vor allem der Festivalschwerpunkt Pop.Song.Voice vom WIEN MODERN-Publikum mit großem Interesse angenommen wurde. Die 28 Projekte, die im Zeichen von Pop.Song.Voice standen, waren zu 74% ausgelastet. „Mit Pop.Song.Voice haben wir unser Bestreben, starre Grenzen zu durchbrechen, fortgesetzt und damit die Trilogie des Populären vollendet. Es freut mich sehr, dass so viele meinem Versuch gefolgt sind und großes Interesse für die Schnittstellen von Neuer Musik und avancierter Popmusik gezeigt haben.“
Eine weitere positive Bilanz zieht Matthias Lošek im Hinblick auf den beachtlichen Anteil an Komponistinnen, die mit 36% dieses Jahr bei WIEN MODERN vertreten waren. „Wir haben unseren Blick erweitert und geschärft und zu den über die Grenzen hinaus bekannten Namen auch junge Komponistinnen eingeladen, die an Schnittstellen zwischen Genres oder Szenen, in Kollektiven oder intermedial arbeiten und deshalb außerhalb des engen Blickfelds des klassischen Konzertbetriebes liegen“, so Matthias Lošek. Zudem präsentierte WIEN MODERN 7 Erst- und 13 Uraufführungen von Komponistinnen, insgesamt blickt das Festival auf 13 Erst- und 29 Uraufführungen zurück.
Trotz heimischer und international etablierten Größen wie Pierre Boulez, Olga Neuwirth, Gerhard E. Winkler, HK Gruber, Johannes Maria Staud sowie Isabel Mundry, Mark Andre und Rebecca Saunders blieben die vier Orchesterkonzerte mit einer Auslastung von knapp 50% hinter den Erwartungen.
Peter Jakober war der Preisträger des diesjährigen Erste Bank-Kompositionspreises. Das Klangforum Wien unter der Leitung von Bas Wiegers spielte im ausverkauften Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses sein Werk „Substantie“.
Mit diesem Festival verabschiedet sich Matthias Lošek von WIEN MODERN. Er hatte die künstlerische Leitung von Österreichs größtem Festival für Musik der Gegenwart von 2010 bis 2015 inne. Lošek legte besonderes Augenmerk auf österreichische Komponisten, Schwerpunkte waren Johannes Maria Staud (2010), Friedrich Cerha, Wolfgang Mitterer (2011), Olga Neuwirth (2012) und Georg Friedrich Haas (2014) gewidmet. Ergänzend wurden auch jüngere KomponistInnen wie Thomas Wally und Emily Howard präsentiert. Lošek forcierte eine Öffnung des Festivals zu anderen Kunstgattungen und Formensprachen und sprach mit genreübergreifenden Konzerten und Projekten wie den StudioNÄCHTEN, Patrick Pulsingers Feld(man) Forschung, einem Tanzabend für Fortgeschrittene und der Uraufführung der Sitcom-Oper „Das Leben am Rande der Milchstraße“ neues Publikum an. Die Festivals 2013-2015 standen unter der Trilogie des Populären „Tanz-Film-Pop“. Unter Lošeks künstlerischer Leitung wurde auch die Vermittlung weiter ausgebaut, u.a. mit WIEN MODERN Transfer und mit Uraufführungen für Kinder und Jugendliche mit DSCHUNGEL WIEN MODERN.
WIEN MODERN 2016, die erste Ausgabe unter der künstlerischen Leitung von Bernhard Günther, findet von 3. bis 30. November 2016 statt.
WIEN MODERN, das ist Österreichs größtes Festival für Musik der Gegenwart. WIEN MODERN wird vom Verein Wien Modern in Kooperation mit dem Wiener Konzerthaus und der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien veranstaltet und wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem Bundeskanzleramt sowie dem Festivalsponsor Kapsch AG und dem Sponsor Erste Bank ermöglicht.
Foto Moving Architecture (c) David Plakke
Foto Matthias Lošek (c) Lukas Beck
http://www.wienmodern.at