Bernhard Loibner – Unidentified Musical Subject

„Unidentified Musical Subject“ (Moozak Rec.) heißt die neue CD des Wiener Elektronikmusikers Bernhard Loibner. Und wie der Titel bereits vermuten lässt handelt es sich hier tatsächlich um etwas schwer Definierbares. Musik, die abseits jeglicher Kategorisierung, im Spannungsfeld Elektronik, Elektroakustik, Avantgarde und Improvisation, angesiedelt ist. Live präsentiert wird das neue Werk am 12. Mai im Wiener Fluc im Rahmen des Klub Moozak.

Musik abseits jeder Konvention, die Aufmerksamkeit erfordert und  sich erst nach mehrmaligem Hörgenuss erschließt. Bernhard Loibner erschafft in seinen Stücken Klangwelten, die sich an keine herkömmlichen Vorgaben halten, sondern ihre endgültigen Ausformungen erst durch das freie Spiel annehmen. Das vorrangige Ziel des Soundtüftlers ist es, durch die Improvisation traditionell festgesetzte Genregrenzen zu durchbrechen und neue Möglichkeiten zur Erschaffung von Musik zu finden.

Bernhard Loibner ist ein Künstler, der in vielen Feldern unterwegs ist. Zu seinen künstlerischen Betätigungsfeldern  gehören neben Elektronik-Live-Konzerten auch Kompositionen für zeitgenössischen Tanz und Theater als auch Video, Film und Radio. Wobei in seiner Arbeit zunehmend auch der visuelle Charakter eine bestimmende Rolle einnimmt. Im Mittelpunkt des seines künstlerischen Schaffens steht seit je her die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Klang. Fast schon mit der Akribie eines Wissenschaftlers forscht der Wiener Elektronikmusiker und Komponist nach dessen Eigenschaften und Eigenheiten, nach Methoden Töne neu entstehen zu lassen, nach Möglichkeiten diese zu bearbeiten und zu verfremden, um sie schließlich in einem neuen Kontext entstehen zu lassen.

Insgesamt geht Bernhard Loibner auf seiner neuen  CD „Unidentified Musical Subject“ mit eher reduzierten Mitteln an die Sache heran. Bezug nehmend auf die Ästhetik zeitgenössischer experimenteller Elektronik versucht der Soundtüftler das klangliche Spektrum seiner Musik durch den dezenten Einsatz von analogen Instrumenten einer Erweiterung zu unterziehen. Wobei diesmal auf Hilfsmittel, wie etwa Drum Machine und Sequenzer, ganz verzichtet wurde. Vielmehr erfährt die Musik ihre Rhythmik aus der Verfremdung konkreter Klänge, welche ununterbrochen gegeneinander oszillieren.

Zwischen stillen, sich aufbauenden Momenten und heftigen eruptiven Ausbrüchen entstehen auf diese Weise hochkomplexe und avantgardistisch anmutende  Klangstrukturen, die sich in einem ständigen Prozess der Veränderung befinden. Bei der Entstehung der CD unterstützend zu Seite gestanden sind Bernhard Loibner unter anderem Franz Hautzinger und Metalycée-Sängerin Melita Jurisic.(mt)

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