Zu einem höchst interessanten und unterhaltsamen audiovisuellen Erlebnis kommt es am 26. August in der Wiener Arena. Der Elektroniker Bernhard Fleischmann vertont live den Stummfilm-Klassiker “The General” von Buster Keaton. Genialer Slapstick, irre Verfolgungsjagden und eine herzerweichende Romanze in Kombination mit den experimentellen Soundcollagen des Künstlers ergeben etwas Neues und Besonderes.
Bernhard Fleischmann ist gelernter Pianist und Schlagzeuger. Der 1975 geborene Wiener spielte anfangs in diversen Indierockbands, bevor er in der zweiten Hälfte der Neunziger auch die Elektronik für sich entdeckte. Einem breiteren Publikum dürfte Bernhard Fleischmann vor allem aufgrund seiner Kompositionen für Film-Soundtracks ein Begriff sein. So hat der Soundkünstler unter anderem Bady Mincks “Am Anfang war der Blick” oder Jörg Kalts “Crash Test Dummies” musikalisch veredelt. Stilistisch bewegt sich Bernhard Fleischmann vorwiegend auf elektronischem Gebiet, überrascht aber dennoch immer wieder mit recht eigenwilligen Experimenten. So finden sich etwa auch Einflüsse von Countrymusik im Sound wieder, eine nicht wirklich alltägliche Kombination. Es ist vor allem die Vorliebe Fleischmanns, mit Sounds Geschichten zu erzählen, die den Musiker so sehr auszeichnet.
Es ist daher wenig verwunderlich, dass sich Bernhard Fleischmann gerade dieses Films angenommen hat, offenbart sich für den Künstler in diesem Fall doch eine fast unbegrenzte akustische Spielwiese. The General ist eine der großen Stummfilmkomödien. Der Film erhält seine humoristischen Glanzlichter vor allem dadurch, dass er Geschehnisse von wilder Komik vor einem authentisch rekonstruierten Hintergrund ablaufen lässt, dessen oft außerordentliche visuelle Schönheit an die Bürgerkriegsfotografien Matthew Bradys erinnert. (Buchers Enzyklopädie des Films).
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