BERNHARD EDER – „Reset”

Nachdem sich der Wiener Singer-Songwriter BERNHARD EDER auf seinen letzten beiden Cover-Platten „Remake“ und „Remodel“ Klassikern der Popgeschichte angenommen hat, um sie in neuer Form erklingen zu lassen, kehrt er auf seinem neuen Album „Reset” (Monkey Music) wieder zu seinen eigenen Liedern zurück. Und das auf eine Art, die man wohl nicht erwarten konnte.  

Bernhard Eder gehört eher zu den stillen Vertretern seiner Zunft. Der immer etwas schüchtern wirkende Wiener ist ein Liedermacher, der auf Zurückhaltung setzt und das große Schauspiel anderen überlässt. Er lässt seit Beginn an allein seine Musik für sich sprechen, die sich – immer von einem melancholischen Ton getragen – doch im großen Abstand zum gewöhnlichen Popentwurf ansiedelt.

Über sechs Alben hindurch hat Bernhard Eder nun seinen ganz eigenen Stil entwickelt, ihn immer mehr verfeinert und letztlich unverkennbar gemacht. Es wäre für ihn ein Leichtes gewesen, genau wieder dort anzuknüpfen, wo er aufgehört hatte. Doch wie sich zeigt, hatte er ganz anderes im Sinn.

Bernhard Eders neue musikalische Seite

„Reset“ darf daher als eine Art musikalische Neuausrichtung verstanden werden, als eine gewagte Abkehr von der bisherigen Erfolgsformel. Vor allem in Sachen Sound ist einiges neu. Entstanden bislang alle Alben an der Gitarre, hat sich Bernhard Eder beim Songschreiben dieses Mal alter Heimorgeln, Synthesizer und Samples bedient. Der Klang der Gitarre ist nahezu vollkommen verschwunden. Wenn er da ist, dann vernimmt man ihn irgendwo im Hintergrund. Zudem zeigt sich der Singer-Songwriter überaus experimentierfreudig; er arbeitet mit ungewöhnlichen, teil schräg anmutenden Sounds und verlässt da und dort auch das gewohnte Songformat.

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Woran sich nichts geändert hat, ist die Qualität der Lieder. Wie man es von Bernhard Eder gewohnt ist, weiß er abermals meisterhaft die Gefühle anzusprechen und die HörerInnen zu entführen. „Reset“ ist ein wirklich starkes Album, eines, für das man sich aber auch die Zeit nehmen muss. Denn es wächst langsam, das aber unaufhörlich.

Michael Ternai

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