Dass das Instrumentarium der Klassik nicht notwendigerweise immer nur in der Klassik zur Verwendung kommen muss, sondern sehr wohl auch in anderen musikalischen Stilen und Spielformen vortrefflich funktionieren kann, stellen MATTHIAS BARTOLOMEY und KLEMENS BITTANN als Duo BARTOLOMEYBITTMANN auf eine eindrucksvolle und hoch innovative Weise unter Beweis.
Mit der Einteilung einer Band oder Formation in eine bestimme musikalische Sparte ist das ja so eine Sache. Manchmal ist eine solche schlicht und einfach unmöglich. So sehr man es auch versucht, sie gelingt einem nicht, ganz einfach, weil keine Zuschreibung wirklich passt. Bei dem Duo BartolomeyBittmann verhält es sich genauso. Hört man sich durch ihren wilden Crossover-Mix kann man viel erkennen, die Dinge beim Namen nennen, kann man nicht. Matthias Bartolomey (Cello) und Klemens Bittmann (Geige, Viola, Mandola) fallen mit ihrem Sound, mit ihrem Ansatz – wie man es auf den bisherigen zwei Veröffentlichungen „Meridian“ (2013) und Neubau“ (2015) sehr schön hören kann – in vielerlei Hinsicht aus dem Rahmen. Und es ist nicht einmal so sehr ihr Instrumentarium, das den Unterschied ausmacht. Mit einer Geige, einer Viola und einem Cello haben sich auch schon andere einmal außerhalb des Kontexts der klassischen Musik versucht. Die beiden setzen diesem Versuch aber auf eine wirklich innovative und zugleich mitreißende Weise die Krone auf.
Von der sanften Ballade bis hin zum rasenden Rock
Als ob es die Unterschiede zwischen den verschiedenen Genres nicht gäbe, begeben sich Matthias Bartolomey und Klemens Bittmann in ihren Stücken auf eine ungemein ereignisreiche Reise durch die verschiedensten musikalischen Welten. Von der Klassik geht es in Richtung Jazz, von dort – als ob es nichts Selbstverständlicheres gäbe – in einem atemberaubenden Tempo über die Kammermusik bis hin zum Rock in seiner härteren Ausprägung. Diese vielen stilistischen Einflüsse bedingen einen immensen Variantenreichtum des musikalischen Ausdrucks. So kann es das Zweiergespann genauso zurückhaltend, sanft und entschleunigt wie auch – mit in der Stimmung und Intensität allem dazwischen – richtig heftig, laut und einfach nur stakkatoartig rasend schnell. Die sich keinem Experiment abgeneigt zeigenden Matthias Bartolomey und Klemens Bittmann haben die herzzerreißend schöne melancholische Ballade genauso drauf wie auch die unbändige Energie des Metal oder die leichtfüßige und komplexe Verspieltheit des Jazz. Das Erstaunliche ist, dass es die beiden trotz aller musikalischen Vielfalt vortrefflich verstehen, ihre Nummern in packender Weise wie aus einem Guss erklingen zu lassen.
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Die Musik des mittlerweile auch international sehr gefragten Zweiers ist auf jeden Fall eine, die eine magisch anziehende Wirkung ausübt, weil sie eben auch etwas anderes bietet und auf vielfältigste Weise einen anderen Ton trifft. Matthias Bartolomeys und Klemens Bittmanns Nummern wissen zu unterhalten und gleichermaßen zu fordern, sie pflanzen Bilder in die Köpfe und erwecken Emotionen und Gefühle. Und das in einem wirklich außergewöhnlich hohen Maße.
Michael Ternai
BartolomeyBittmann live
28.06. Vienna Music Film Festival, Ekaterinburg (RU)
30.06. Stainzeit Freiluftbühne, Stainz (Ö)
02.07. Ludwigsburger Schlossfestspiele, Ludwigsburg (D)
03.07. Thayabühne, Waidhofen an der Thaya (Ö)
04.08. Freudenhaus, Lustenau (Ö)
10.08. Spitalskirche, Bad Aussee (Ö)
13.08. Kurhaus, Semmering (Ö)
14.08. Pfarrkirche Krumpendorf, Krumpendorf (Ö)
20.08. Carinthischer Sommer, Schloss Damtschach (Ö)
24.08. Konzertsaal, Schloss Elmau (D)
25.08. Hofwirt Seckau – Spielberg Musikfestival (Ö)
31.08. Theater am Spittelberg, Wien (Ö)
15.09. Vahdat Hall, Tehran (IRAN)
23.09. Kultur Eppan, Südtirol (ITA)
24.09. Kultur:Impuls:Zwettl im sparkasse.event.raum, Syrnau (Ö)
30.09. Konzerthaus, Wien (Ö)