Balkan Fever 2010

Seit 2004 bereits versammeln sich im Rahmen des Balkan Fever Festivals einen Monat lang eine Vielzahl international renommierter MusikerInnen und Ensembles in Wien, um dem hiesigen Publikum die enorme Vielfalt der südosteuropäischen Musik näher zu bringen. Das am 17. April beginnende Festival beeindruckt einmal mehr mit einer immensen stilistischen Breite. So kommen Liebhaber folkloristischer Klänge ebenso auf ihre Kosten wie Rock- und Elektronik Fans. Besonderes Augenmerk legen die VeranstalterInnen heuer auf weibliche VertreterInnen dieser weitläufigen Musikszene.

Spricht man von der Musik des Balkans, so spricht man von einem an Stilen und Spielweisen ungemein reichhaltigen musikalischen Biotop. Die Klänge dieser Region lassen sich nur schwer unter einem einzigen Begriff zusammenfassen, offenbaren die KünstlerInnen, je nach Herkunft, doch unterschiedlichste Ansätze. Wohl in nur wenigen Gegenden der Welt kamen in den vergangenen Jahrhunderten viele unterschiedliche Kulturen zusammen, die sich gegenseitig stark beeinflussten. Und genau diesen Umstand soll das Balkan Fever Festival zum Ausdruck bringen. Insgesamt finden an den verschiedenen Veranstaltungsorten (Porgy & Bess, Ost-Klub, Sargfabrik, Theater Akzent und EGA) sechzehn Konzerte mit KünstlerInnen aus vierzehn Ländern statt.

Ein besonderer Schwerpunkt wird in diesem Jahr auf das Schaffen von weiblichen VertreterInnen der südosteuropäischen Musikszene gelegt. In den kommenden Wochen werden ausschließlich MusikerInnen auf den diversen Bühnen in Wien zu sehen.  Damit soll unterstrichen werden, dass die Musik des Balkans keineswegs eine Männerdomäne ist. Dass sich, entgegen dem Vorurteil, Frauen längst als führende Instrumentalistinnen etabliert haben. Die Zeiten, in denen Frauen als dekoratives Beiwerk angesehen wurden, sind lange vorbei.

Arm an Höhepunkten ist das diesjährige Festival mit Sicherheit nicht. Im Rahmen verschiedener Schwerpunktabende versuchen die VeranstalterInnen des Balkan Fever Festivals unterschiedlicher Aspekte dieser Region musikalisch herauszuarbeiten und darzustellen. So werden die Legenden, wie die Roma-Chanteuse Ljiljana Buttler sowie Esma Redžepova aus Mazedonien zu sehen sein, wie junge aufstrebende Talente wie Stanoela Ingilizova und Ekaterina Ivanova. So wird bei den  Auftritten von Yıldız İbrahimova und Elina Duni genauso dem Ethno-Jazz gehuldigt, wie dem rockigen und elektronischen Ansatz von Bands wie Nasekomix und Phuture Shock. Ebenfalls widmet man sich  unter dem Titel von „Balkan Ladies in Austria“ dem Schaffen von in Österreich lebenden KünstlerInnen. Unter anderem mit von der Partie sind  Maja Osojnik,  Ljubinka Jokić und Nataša Mirković De Ro.  Das Wiener Publikum darf in der Tat einer musikalisch äußert bunten und abwechslungsreichen Zeit entgegenblicken. (mt)

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Balkan Fever Festival