„In der Kürze liegt die Würze“, diesen Spruch hat sich das Duo ATTWENGER offenbar zum Motto seines neuen, mittlerweile achten Studioalbums „Spot“ (Trikont) gemacht. Zwölf kaum über zweieinhalb Minuten dauernde Stücke, dazu elf einminütige Jingles, und fertig ist ein Album, das einmal mehr die Ausnahmestellung der beiden Oberösterreicher dick unterstreicht.
Zum alten Eisen werden und die kreative wie innovative Kraft verlieren tun andere, bei Attwenger scheint es dagegen vielmehr so zu sein, als würde die Zeit an dem Duo diesbezüglich wirklich vollkommen spurlos vorbeigehen. Zumindest haben Markus Binder (Schlagzeug, Elektronik, Maultrommel) und Hans-Peter Falkner (elektrische Midi-Knopfharmonika) – und dieser Eindruck verfestigt sich nach dem Durchhören ihres neuen Albums „Spot“ – auch nach mehr als 25 Jahren nichts von ihrer Energie, ihrem Elan und Spielwitz verloren. Was die beiden Freigeister aus Oberösterreich in ihren neuen Nummern entzünden, ist einmal mehr ein musikalisches Feuerwerk, das wirklich alle Stücke spielt.
In stilistischen Fragen wie gewohnt scheuklappenbefreit und zu allen Seiten offen zu Werke gehend, mischen sich Markus Binder und Hans-Peter Falkner einen ungemein spritzigen musikalischen Cocktail zusammen, der – fern jeder Anbiederung an den Mainstream – von der ersten Sekunde an so richtig abgeht. Polka und Landler treffen auf Techno , Rock ‘n’ Roll, Folk, Punk und afrikanische Musik. Erhöht hat das Duo dieses Mal den elektronischen Anteil, der dem Dargebotenen zusätzliche interessante Facetten verleiht.
Minimalistische musikalische Vielfalt
Obwohl alles eher in minimalistischer Weise umgesetzt ist, strotzt „Spot“ nur so vor musikalischer Vielfalt und Abwechslung. Jede einzelne Nummer besitzt ihren eigenen Charakter und folgt einem eigenen Weg. So richtig weiß man nie, was im nächsten Stück folgen wird, was klarerweise den Spannungsgehalt der ganzen Geschichte noch weiter steigert. Markus Binder und Hans-Peter Falkner halten sich zudem auch bewusst kurz und kompakt, sie kommen musikalisch ohne große Umschweife auf den Punkt. Die im oberösterreichischen Dialekt verfassten Texte tragen das Ihre zum unverkennbaren und kantigen Attwenger-Sound bei.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das oberösterreichische Zweiergespann mit „Spot“ erneut einen beeindruckenden Beweis für seine musikalische Einzigartigkeit abliefert. So einen mitreißenden und direkten Sound bekommt wirklich nur Attwenger hin.
Michael Ternai
Attwenger live
13.03. GH Höller, St.Peter am Wimberg
14.03. WUK, Wien
25.03. Milla, München
28.03. Wiesensfeld, Waldviertel
10.04. Röda, Steyr
11.04. Posthof, Linz
16.04. Mälzerei, Regensburg
17.04. Schlachthof, Wels
18.04. Kino, Ebensee
24.04. Ballhaus, Berlin
25.04. Mojo-Club, Hamburg
15.05. Spielboden, Dornbirn
16.05. el Lokal, Zürich
Foto Attwenger: Gerald von Foris