Attwenger & I-Wolf in der Arge

Attwenger & I-Wolf in der Arge. Es heißt nicht umsonst, “Gegensätze ziehen sich an”. Mit dem Duo Attwenger und I-Wolf sind am 27. September zwei heimische musikalische Schwergewichte in der Salzburger Arge am Start, die beweisen wollen, das unterschiedliche Stile nicht unbedingt einen Ausschließungsgrund für eine Zusammenarbeit darstellen müssen. Auf jeden Fall eine spannende Angelegenheit.

Nach Jahren intensiver und arbeitsreicher Tätigkeit als einer der Masterminds bei den Sofa Surfers und diversen anderen Kooperationen hat sich Wolfgang Schlögl alias I-Wolf endlich durchgerungen, es einmal alleine zu versuchen und sich auf Solopfade zu begeben. Das Ergebnis hört auf den Namen Soul Strata und überrascht den Hörer in vielerlei Hinsicht. So hat das Album wenig bis gar nichts mit den Sounds und den Trademarks der vorher erwähnten Band zu tun. Bis auf einige wenige Gastauftritte und Gesangsparts produzierte I-Wolf sein Debüt vollkommen in Eigenregie, ein Umstand es dem Künstler ermöglichte, keinerlei Kompromisse eingehen zu müssen. Und das steht den Songs verdammt gut an. So bewegen sich die Kompositionen zwischen Soul, Funk, Hip Hop und Rock, was das Gesamtbild umso abwechslungsreicher erscheinen lässt. Darunter brodeln Schlögls extrem vielfältigen Beats.

Gerade diese eignen sich auch hervorragend dazu, die Musik anderer Künstler zu verfremden und damit auch zu erweitern. Eine Band, die bereits in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren mit Wolfgang Schlögl zusammengearbeitet hat, ist das Duo Attwenger, einer der Originale der heimischen Musiklandschaft.

Seit über 15 Jahren ist das österreichische Duo bereits ständig unterwegs und konnte sich vor allem im deutschsprachigen Raum mit einem wilden Mix aus Volksmusik, Punk und HipHop einen Kultstatus erspielen. Anfang der 90er Jahre lösten die aus dem südlichen Mühlviertel stammenden Markus Binder und Hans-Peter Falkner regelrecht einen kleinen Hype im Underground aus und wurden Dank des Radiosenders FM4 über Nacht zur Sensation der heimischen alternativen Musikszene. Anspruchsvolle Dialektlyrik war auf einmal wieder in. Aber auch musikalisch beschritten Attwenger neue Wege. Volkstümliche Musik und Polkas wurden mit heftigem Punk-Appeal versetzt. Eine Mischung, die es vorher so in dieser Form noch nicht gegeben hat. Später kamen auch noch diverse Dancefloorelemente dazu. Auch heute noch ist der Stil der Mühlviertler unverkennbar, da die Beiden es immer wieder schaffen, sich neu zu erfinden. So geschehen auch auf ihrem neuen Album “dog”, wo sie ihren Sound nochmals mit Elementen aus dem Blues und dem Breakcore erweitern. Und wie sie mit der Sprache in ihren Songs umgehen, gehört schon lange zum Besten, was der deutschsprachige Raum zu bieten hat.

 

Man darf also gespannt sein wie dieses Experiment aus verschrobenen und gegen den Strich gebürsteten Ziehharmonika-Pop-Songs gemeinsam mit der Groove-Elektronik eines I-Wolf wohl klingen wird.(mt)

 

Foto Wolfgang Schlögl: Constantin Falk Fotografie