ASH MY LOVE – „Money“

Der vollkommene Bruch mit dem durchproduzierten leblosen Pop der Gegenwart – genau diesen vollzieht die Wiener Combo ASH MY LOVE auf ihrem nun erscheinenden zweiten Album „Money“ (noise appeal), auf dem einmal mehr die musikalische Unangepasstheit auf wirklich aufregende Weise zum Programm gemacht wird.

Eines kann man über diese Band auf jeden Fall sagen: Der perfekt durchpolierte und von allen Kanten befreite Sound ist definitiv nicht das Ding von Ash My Love. Ganz im Gegenteil. Andreas Dauböck (Drums, Gitarre, Gesang) und Ursula Winterauer (Bass, Gesang) – die beiden Köpfe hinter der Wiener Formation – lieben es richtig schön roh, laut, dreckig und ungehobelt. Das große gewagte musikalische Experiment oder den Mainstream überlassen sie den anderen.

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Ash My Love haben die Entscheidung getroffen, einfach anders klingen zu wollen als der angepasste Rest und zelebrieren – wie auch schon auf ihrem viel gelobten 2014er-Debüt „Honeymoon Blues“ – die klangliche Räudigkeit ihres Blues-Rock-Punks-Gemischs ohne Kompromisse. Das Schöne ist, dass die beiden das mit ordentlichen Portion Stil, Eleganz, voller Energie und einer höchst authentischen Direktheit tun.

Ein aufregender Trip durch die musikalische Unangepasstheit 

Cover “Money”

Ash My Love machen auf „Money“ auf außergewöhnlich lässige Art vor, wie man aus der musikalischen Einfachheit mit reduzierten Mitteln und einem songwriterischen Talent ein wirkliches Hörerlebnis erwachsen lässt. Das Duo schafft sich einen Sound, der einen vom ersten Moment an richtiggehend packt und in schönster Weise umbläst. Die Riffs, Melodien und Rhythmen, die das Zweiergespann in seinen Nummern zu Gehör bringt, sind simpel gestrickt, treffen aber genau den Nerv und lösen etwas aus, weil sie eben exzellent in Szene gesetzt sind und das besondere Etwas mitschwingen lassen.

Man fühlt sich beim Durchhören des Albums, das mit rein analogen Gerätschaften aufgenommen wurde, auf einem Roadtrip durch den tiefsten und verlassensten Süden Amerikas. Man besucht abgelegene Orte fern jeden Glanzes einer glitzernden Metropole, bechert sich mit dem letzten Dollar in der Tasche in einer dunklen Absteige durch den Tag, erlebt dabei allerlei Seltsames und weiß dennoch ausgiebig zu feiern.

Andreas Dauböck und Ursula Winterauer beweisen auch auf ihrem zweiten Album ihre ganz besonderen Qualitäten. Das Duo hat seinen ganz eigenen Klang gefunden, einen, der einmal eine wirklich andere Geschichte erzählt. Wirklich stark.

Michael Ternai

Ash My Love live
13.10.2017 Gartenbaukino „Plattenpräsentation MONEY“, Wien
14.10.2017 Roeda, Steyr
25.01.2018 Rockhouse Salzburg, Salzburg
26.01.2018 Stadtwerkstatt, Linz

Links:
Ash My Love
Ash my Love (Facebook)
Noise Appeal Records