artacts ist ein Festival für Musikliebhaber, die die Auseinandersetzung mit aktuellen Strömungen nicht scheuen, die offen genug sind, sich auf neue musikalische Erfahrungen einzulassen. Das Festival für Jazz und Improvisierte Musik lockt inzwischen sowohl internationale Stars wie auch österreichische Jazzgrößen nach St. Johann in Tirol. So auch heuer. Ab 11. März bekommt das Publikum drei Tage lang, Jazz in all seinen modernen Variationen dargeboten.
Klein, aber fein, oder weniger ist mehr. artacts 2011 belegt eindrucksvoll, dass es manchmal nur weniger Mittel bedarf, ein hochkarätig besetztes Festival auf die Beine zu stellen. Musikalisch vereint das Programm alle wichtigsten aktuellen Strömungen und Entwicklungen innerhalb der Jazz-, Avantgarde-, Elektronik- und Improvisations-Szene. Das stetig wachsende Interesse seitens des Publikums in den vergangenen Jahren belegt, dass die Veranstalter mit ihrer Maxime, eher auf Qualität, denn auf Quantität zu setzen, vollkommen richtig liegen. Es ist aber nicht nur alleine die Programmierung, aus welcher diese Veranstaltung ihren ganz besonderen Reiz bezieht. Auch die intime aber mitreißende Stimmung in der Alten Gerberei trägt das Ihre dazu bei, dass sich ein jedes Konzert zu einem außergewöhnlichen Hörerlebnis entwickelt.
Auch heuer mangelt es nicht an musikalischen Höhepunkten, wobei der Fokus diesmal deutlich auf die Impromusik gerichtet ist. Liebhaber eher etwas brachialerer Klänge kommen beim Einstürzende-Neubauten-Drummer F.M. Einheit und dem Zu-Bassisten Massimo Zu auf ihre Kosten, Fans einer etwas kammermusikalischeren Ausrichtung bei den beiden Bassisten Joelle Léandre und Wilbert De Joode. Experimentell und spartenübergreifend geht es beim österreichischen Trompeter Franz Hautzinger, der bei artacts gemeinsam mit den Stimmperformern Isabelle Duthoit, Steve Gander und Christian Reiner auf der Bühne zu sehen sein wird, her. Virtuoses zeitgenössisches Cellospiel gibt es bei Frances-Marie Uitti Zeitgenössisches Cellos. Hinzu kommen Auftritte international bedeutender Musiker, wie etwa vom Altsaxophonisten Oliver Lake, vom Posaunisten Steve Swell und dem Tubaspieler Per-Ake Holmlander.
Alles in allem dürfen die BesucherInnen in musikalischer Hinsicht drei wirklich aufregenden Tagen entgegenblicken – auf eine Zeit, in der aus musikalischer Sicht wohl keine Wünsche offen gelassen werden. (mt)