Das diesjährige Ars Electronica-Festival, welches am 31. August in Linz eröffnet wird, thematisiert die Spannung zwischen einer zunehmend komplexeren Welt und dem wachsenden Verlangen nach Übersicht.
Bis zum 5. September setzen sich Künstler unter dem Motto “Simplicity – the art of complexity” in zahlreichen Events, Konferenzen, Symposien, Ausstellungen und Performances mit diesem Thema auseinander.
Der Schauplatz des Festivals ist die Stadt Linz mit ihren unzähligen Konzerthäusern, Theatern und Plätzen. Auf dem Linzer Hauptplatz etwa können Besucher an dem großen Projekt “moon ride” teilnehmen. Dabei werden Fahrräder in Generatoren eingespannt, die durch Treten einen großen Akku aufladen. Die gespeicherte, elektrische Energie soll dann einen großen, schwebenden Ballon zum Leuchten bringen. Unter anderem gibt es auch digitale Musikkonzerte und Theaterstücke, wie “Die elektronische Großmutter” nach Ray Bradbury.
Doch auch neue Locations stehen dieses Jahr auf der Tagesordnung. Da sich die Hinwendung zur ‘Simplicity’ nicht nur in der Informationstechnologie widerspiegelt, sondern auch in der immer stärkeren Sehnsucht nach dem einfachen Leben, begibt sich das Festival unter dem Motto “Eine Landpartie auf der Suche nach Simplicity” für einen Tag in das Barockstift St. Florian bei Linz, wo Vorträge, Gespräche, Performances und Klanginstallationen, wie das Brückenorgelkonzert mit Live-Electronics und einer Computergraphikausstellung, veranstaltet werden.
Eines der Highligths des Festivals ist das Themensymposium, bei dem sich eine Reihe renommierter Theoretiker, Wissenschaftler und Praktiker mit dem Zusammenspiel von Einfachheit und Komplexität auseinandersetzen werden. Das Symposium wird von John Maeda kuratiert, einem Graphik-Designer und Simplicity-Vordenker von Weltruf. “Gemeinsam werden wir auf diesem Podium des Vertrauens einen Wissenskatalog organisieren, reduzieren und synthetisieren. Dabei hoffe ich, dass jeder der Teilnehmer die Wahl für seinen Weg zur Einfachheit oder Komplexität treffen kann”, so Maeda. Weitere Vortragende sind unter anderem Sam Hecht, Walter Bender, Paola Antonelli und Hugh Herr.
Um das Festival kunstvoll abzurunden und die Medienkunst zum Ausdruck zu bringen, gibt es zahlreiche Ausstellungen wie die CyberArtAusstellung für Gegenwartskunst, die eine Auswahl der Spitzenarbeiten des diesjährigen Wettbewerbs darstellt. Mehrere Ausstellungen präsentieren beispielhafte Projekte junger Medienkünstler, wie etwa das Campus: the beta lounge-Projekt, das prototypische Arbeiten des Lehrgangs Interface Culture der Universität Linz zeigt.
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Ars Electronica