Abwechslungsreichen akustischen Folk-Pop mit leichtem Chansoneinschlag und persönlicher Note, der überaus charmant, eigenständig und mit Tiefgang erklingt, genau einen solchen bekommt man auf „Collision with the Milky Way“ (Lindo Records) – dem nun erscheinenden Erstlingswerk der jungen Liedermacherin ANNE DROMEDA – zu hören.
Nein, es sind definitiv nicht die lauten Töne, denen sich Anne Dromeda – bürgerlich Lisa Marie Hiller – verschrieben hat. Vielmehr ist es der reduzierte, unaufgeregte und zum überwiegenden Teil vom Klang einer Akustikgitarre getragene musikalische Weg, den die aus dem Weinviertel stammende und in Wien lebende Liedermacherin auf ihrem Album „Collision with the Milky Way“ zeichnet. Anne Dromeda schlüpft in ihren insgesamt elf irgendwo zwischen Folk, Pop und Chanson angesiedelten und richtig schön zeitlos erklingenden Nummern in unterschiedliche Rollen, mal gibt sie sich verträumt, hoffnungsvoll und verspielt, dann wieder zeigt sie sich von ihrer melancholischen, nachdenklichen und verletzlichen Seite. Hin und wieder huscht ihr auch ein spitzes ironisches Lächeln über die Lippen.
Abwechslungsreicher Folkpop mit Tiefgang
Auf das große Schauspiel, eine überbordende Gestik verzichtet die junge Musikerin, die ihren eigenen Stil als psychedelic chanson beschreibt, erfreulicherweise ganz. Es geht ihr schlicht und einfach um die Musik und darum, was ihre Melodien und Geschichten auslösen. Und sie lösen viel aus. Eben weil die sehr abwechslungsreich arrangierten Nummern jede Oberflächlichkeit im weitesten Bogen umschiffen. Die besonderen Qualitäten von Anne Dromeda – die einst Musical studierte – spiegeln sich vor allem in dem Umstand wider, dass es ihr wirklich gelingt, jedem einzelnen ihrer Songs eine eigene Identität zu verleihen, was die ganze Sache zu einer durchgehend spannenden macht.
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Insgesamt hat das, was die Anne Dromeda zu Gehör bringt, ungemein viel Charme, man fühlt sich von den Melodien und der Sanftheit des Klanges einfach nur berührt. Die Liedermacherin zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wenig es eigentlich bedarf, um Musik mit großer Wirkung und großem Gefühl zu erschaffen. „Collision with the Milky Way“ ist ein Album geworden, das sein Pulver nicht schon nach kurzer Zeit verschossen hat, sondern von Mal zu Mal in seiner Qualität wächst. Kurz: ein wirklich schönes und gelungenes Debüt.
Michael Ternai
Links:
Anne Dromeda (Facebook)
Lindo Records