Andrea Sodomka ist Komponistin, Medienkünstlerin und Kuratorin. Sie arbeitet vor allem in den Bereichen Intermediaperformance und -installation, Elektronische Musik, Radiokunst und Interaktive Kunst. Ebenfalls ist sie regelmäßig an kollaborativen Radio- und Internetprojekten beteiligt.
Sie studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (Elektroakustik und experimentelle Musik) und an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Sie lehrte u.a. am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien, der Kunstuniversität Linz und am Institut für Komposition und Elektroakustik an der Universität für Musik, Wien.
1997 gründete die 1961 in Wien geborene Künstlerin gemeinsam mit Martin Breindl (A), Norbert Math (I) und August Black (USA) das KünstlerInnen- netzwerk alien productions für Arbeiten in Theorie und Praxis Neuer Technologien und Medien. alien productions versteht sich als offenes Netzwerk, in dem SpezialistInnen verschiedenster Provenienz in interdisziplinärer Weise zusammenarbeiten.
Werke (Auswahl)
Metamusic
zoologisches Klangprojekt mit einer Gruppe von Graupapageien an Klangobjekten
von alien productions (Andrea Sodomka, Martin Breindl, Norbert Math)
2013/2014
Auftragswerk: musikprotokoll
Gewinnerprojekt: ECAS Artist in Residence 2012 working period 2 „Bridging“
In Kooperation mit ARGE Papageienschutz
Beteiligte KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen:
Andrea Sodomka, Norbert Math, Martin Breindl, Susanna NIedermayr, Iris Baldinger
UA:
3.Oktober 2013
musikprotokoll im steirischen herbst
Graz Museum, Graz, A
Seit 1997 stellen alien productions in ihren Projekten, die auf Kommunikation und Kooperation basieren, auch das anthropozentrische Weltbild in Frage. Sich stets als Teil eines Systems begreifend, spannen sie Räume auf, in denen verschiedene Intelligenzen zusammenwirken: Menschen, Maschinen, Programme und seit einiger Zeit auch Tiere. In Ö1 Zeit-Ton und im metamusic Blog konnte man es Schritt für Schritt mitverfolgen: In den vergangenen Monaten haben alien productions interaktive Klanginstallationen entwickelt, mit denen jedoch nicht Menschen, sondern Papageien interagieren, wie man im Graz Museum nun selber miterleben kann. Dabei schlagen sie nicht nur eine Brücke in künstlerisch bislang weitgehend unerforschtes Territorium, sondern begeben sich ebenfalls auf eine Gratwanderung zwischen Kultur und Natur.
Intimate Space
Radiokomposition in Dolby Digital 5.1 Surround Sound
2009
Electronics: Andrea Sodomka
Stimme: August Black
Akkordeon: Heidelinde Gratzl
E-Gitarre: Helmut Jasbar
mit einer Klangspende von Daniel Lercher
Tontechnik: Anton Reininger
Ein Kompositionsauftrag von Ars Sonora, Radio Clàsica, RNE – Radio Nacional de Espana,
koproduziert von ORF, Ö1 Kunstradio
Erstsendung ORF:
20. September 2009, Ö1-Kunstradio, ORF
Erstsendung RNE:
24. Oktober 2009, Ars Sonora, Radio Clàsica, RNE- Radio Nacional de Espana,
UA:
23. September 2009
Als konzertante Installation und Radio-Installation für Mini-FM-Sender: alien productions (Andrea Sodomka,
Norbert Math).
Im Rahmen von CDMC / Festival for Contemporary Music, Alicante (E)
Beschreibung:
Eine Geschichte über Distanz, Kommunikation und Intimität und die Poesie der Übertragung. „Intimate Space“ ist jener Raum um den Körper, etwa eine Armlänge weit, der geliebten Menschen und engen Freunden vorbehalten ist.
Meditation on Violence
für 12 MesserspielerInnen auf Metallobjekten
1999/2000
UA:
im Rahmen des KomponistInnenportraits „Raum-System-Reflexion“ am 13. Jänner 2000 im Radiokulturhaus Wien.
Im Auftrag der Jeunesse, komponiert für das Ensemble “die reihe“.
In Zusammenarbeit mit dem ORF.
InterpretInnen:
Ensemble “die reihe”:
Annemarie Ortner, Juliane Pehm, Yoshiko DeSwardt, Till-Georg Schüßler, Rudolf Illavský, Johann Plank, Anton Wagnes, Johannes Gumpinger, Heinz Hromada, Adolf Hennig, Gottfried Rabl
Sounddesign: Norbert Math, Florian Prix
Technische Leitung: Ing. Gerhard Wieser
Beschreibung:
12 Messer werden von den MusikerInnen des Ensembles gestrichen, gekratzt, gezogen, geschlagen, gezupft, geschliffen und gewetzt. Der instrumentelle Gebrauch der verschiedensten Arten von Messern bildet die mit dem Raum interagierenden Spannungsfelder dieser Komposition. Sägemesser, Fischmesser, Obstmesser, Tranchiermesser, Wurfmesser, Schlachtmesser, Taschenmesser, Fleischmesser, Buttermesser, Fischmesser, Dolch und Brotmesser sind die Instrumente.
Reflexion
Intermediale Performance für Ensemble und computeraided Biofeedback-Instrument
1999/2000
Besetzung:
2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, 2 Schlagzeuge, E-Gitarre, Trompete, Tuba, Harmonium, Synthesizer, Biofeedback-Instrument
UA:
im Rahmen des KomponistInnenportraits „Raum-System-Reflexion“ am 13. Jänner 2000 im Radiokulturhaus Wien
Im Auftrag der Jeunesse, komponiert für das Ensemble “die reihe“.
In Zusammenarbeit mit dem ORF.
InterpretInnen:
Ensemble “die reihe”:
Violine: Annemarie Ortner, Violine: Juliane Pehm, Viola: Yoshiko DeSwardt, Violoncello: Till-Georg Schüßler,
Kontrabass: Rudolf Illavský, Trompete: Johann Plank, Tuba: Anton Wagnes, Schlagzeug: Johannes Gumpinger, E-Gitarre: Heinz Hromada, Harmonium: Adolf Hennig, Synthesizer: Gottfried Rabl,
Biofeedback-Instrument: Andrea Sodomka
Organisation, technische Koordination: Florian Prix
Interfacedesign, Programmierung: Norbert Math
Technische Leitung: Ing. Gerhard Wieser
Hard- und Software Biofeedback: INSIGHT INSTRUMENTS, Wien
Beschreibung:
Das computer-aided Biofeedback-Instrument nimmt die Körperdaten der Performerin ab, und wandelt sie in MIDI-Daten um; diese werden als Steuerdaten für den Einsatz der einzelnen Musiker verwendet. Die sich ständig verändernden Parameter von Pulsschlag, Hautleitwert, Körpertemperatur, Atemfrequenz und Muskelspannung lösen je nach Konzentration bzw. Entspannung der Performerin Spielanweisungen aus, die wiederum für einen Katalog von Mikrokompositionen stehen, die vom Ensemble interpretiert werden.
Der Klang-Raum wird zum Instrument, mikrotonal gestimmt – der Datenaustausch zwischen den MusikerInnen erfolgt durch den Körper der Performerin. Das Ensemble fungiert als realer (Klang-)Körper eines virtuellen Dirigenten.
Produktionen / Aufträge (Auswahl)
ECAS-European Cities of Advanced Sound Network, Jeunesse musicale, (A), EBU-European Broadcasting Union, RNE Radio Nacional de España, (E), ORF-Kunstradio, ORF-Zeitton, Ars Electronica Festival, (A), musikprotokoll im steirischen herbst, (A), Viertelfestival Niederösterreich, (A), OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich(, A), Festival der Regionen (A), TONSPUR für einen öffentlichen Raum im Museumsquartier Wien, (A), die Ensembles die reihe, (A), Repertorio Zero, (I), early reflections, (CZ)
Aufführungen / Installationen (Auswahl)
XXV Festival de Música de Alicante, (E), Echofluxx 12- Festival of New Media, Art and Music, Prag, (CZ), NTT InterCommunication Center [ICC], Tokyo, (J), Tanzquartier Wien (A), KomponistInnenforum Mittersill, (A), raum.klang stift.ossiach, (A), Altermedium 02, Moskau, (RUS), Traumlandschaften, St. Petersburg, (RUS), Soinu dimentsioa / Dimensión sonora, San Sebastian, (E), 7th International Festival of Computer Arts, Maribor, (SLO), International Computer Music Conference 06, New Orleans, (USA), Österreichisches Kulturforum Praha, (CZ), Künstlerhaus Wien, (A), Radiokulturhaus Wien, (A), ICMC International Computer Music Conference (USA), Festival International de Musique Expérimentale, Bourges (F), MITO Settembre Musica Milano (I), hamburger musikfest, (D), Konzerthaus Wien, (A), Berliner Ensemble, (D), DIAGONALE-Festival of Austrian Film, (A), Kunstraum Engländerbau, Vaduz, (FL), Secession Wien, (A)
Preise und Stipendien (Auswahl)
2012-13 Artists in Residence at European Cities of Advanced Sound Network (alien productions)
2012 Artists in Residence bei kunstwerk krastal, (A) (alien productions)
2006 Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Medienkunst (alien productions)
2005 Artists in Residence bei „United Media Arts“, Durham, Canada (alien productions)
1999 Förderungspreis der Stadt Wien für Musik
1995 Österreichisches Staatsstipendium für Bildende Kunst (mit Martin Breindl)
1994 Förderungspreis des Landes Niederösterreich für künstlerische Fotografie
1994 Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Bildende Kunst (mit Martin Breindl)
1994 Composer in Residence, Institut für Elektronische Musik, Universität f. Musik, Graz
1992 Stipendium des österreichischen Bundesministeriums für Bildende Kunst, Sparte Grenzüberschreitungen (mit Martin Breindl)
1991 Max-Brand Preis
http://alien.mur.at